Dienstag, 24. September 2013

Hin und Weg



Es ist Freitag, es ist 16:00 Uhr und es Zeit sich auf den Weg zu machen. Auf den Weg in das Abenteuer Betriebsausflug.  Anfangen könnte ich jetzt mit einer ganz spannenden Fahrt über das weite Land, aber Autobahn und Landstraße sind nicht immer so spannend wie man das gerne hätte und da spart man sich das einfach mal und wir kommen zum Ankommen.
Der Alex und der Marcus lungern schon auf dem Parkplatz vor der Herberge und mit Gepäck für Zehn schleppen wir uns nach da wo wir die nächsten zwei Nächte rumschlafen werden. Kleine Hütten oder Balkons mit Zimmern dran, machen schon mal einen guten Eindruck die Doppelstockbetten sind auch schnell bezogen. Das fühlt man sich auch gerne mal an die eigene Jugend erinnert, auch wenn die meisten denken, dass da weder Bettwäsche noch Bett erfunden waren.
Nachdem das Nachtlager bereitet war schlug uns auch schon der Ernst des Lagerlebens ins Gesicht. Ohne viele Worte, wurde von Claudi, Team Holz gegründet und gegen jedes demokratisches Verständnis in den Wald geschickt um die Versorgung mit Waldstückchen für das Lagerfeuer zu sichern.
Wie schnell ein Wald dabei dunkel und recht unübersichtlich werden kann, haben wir auch noch lernen dürfen. Zum Glück lag genug Brennkram in der Nähe und verirrt hat sich auch keiner, was ich immer noch sehr überraschend finde.
Der Abend war also da und nach und nach fanden sich dann auch alle Teilnehmer ein um sich über Gegrilltes und leckeren Salat herzumachen. Da in meinem Alter natürlich erwartet wird, zeitig ins Bett zu gehen, hab ich dem Abend auch schon bald den Rücken gekehrt und mich in das doch recht kleine Bett gedrängelt. Da war ich aber nicht der Einzige und es dauerte auch nicht lange, bis Alex und Marcus mir in den Ohren lagen, ich solle ihnen noch was vorlesen. Und wie ich nun mal bin, hab ich das auch gemacht. Damit hört der erste Tag dann auch schon auf und der Rest ist Schlafen. Davon kann ich aber nicht viel berichten, das hab ich nämlich verpennt.

Wer sich früh in die Kissen wirft darf da auch früh wieder raus. Die Vögel die hier wohnen machen schon eine Weile so tirili und zwitscher zwitscher, da kann man sich auch anschließen und ein wenig die Natur genießen. Zuerst aber ganz leise sein und nicht die Anderen wecken, weil ich nicht so recht glauben will, dass die meine Freude über das zeitige Früh teilen.
Die Dusche will dann auch, dass man sie kennen lernt und reagiert im Wechsel mit Kochen und Einfrieren auf falsche Behandlung. Der Rest des Waschraums macht auch einen sehr rustikalen Eindruck und da passt es auch ganz gut, dass die elektrische Zahnbürste von Marcus ihren Dienst verweigert und er ganz auf sich gestellt das Putzwerkzeug bedienen muss. Zur Belohnung darf er dann auch gleich mit in den Wald, den ich mit Kamera und Füßen erkunden will. Da wir beide doch recht unterschiedliche Auffassungen zum Thema Natur haben, treffen dabei auch zwei Welten aufeinander. Während ich ca. 40 Minuten gemütlich durch den Wald gelaufen bin, ist Marcus ungefähr eine Stunde ganz schlimme Berge hoch und runter durch dichtestes Dickicht. Lustig war es trotzdem.
Das Frühstück brachte dann auch keine Überraschungen, tat aber seinen Job und stopfte mich mit Kalorien bis zum Mittag. Die konnte ich auch gut gebrauchen, da die Claudi und ich unsere lustigen Schnipseljagden vorbereiten mussten. Das gestaltete sich dann so, dass wir durch den Wald latschten und Hinweise da anbrachten wo wir es für angebracht hielten ohne wirklich zu wissen, wo denn das Ziel überhaupt sein sollte. Unterwegs bastelten wir noch gruseligen Kram der nur rein zufällig an den Film mit der Hexe und der Wackelkamera erinnert. Das hat schon was, wenn man mitten im Wald sitzt und Blair Witch Project googelt.  Back to Nature is nich.
Durch den Wald latschen, bedeutet im Harz auch immer sich mit schrecklich vielen Höhenmetern konfrontiert zu sehen und das schlaucht schon ein wenig. Mich natürlich nicht, ich bin ja ein geübter Nutzer meiner Beine, aber Claudi wollte doch immer wieder Abkürzungen nehmen, die uns sehr wahrscheinlich in den sicheren Tod oder die Fänge einer hier ansässigen Hinterwäldler Familie mit Hunger auf uns getrieben hätten. Ich konnte zum Glück all ihr Flehen ignorieren und uns damit pünktlich zum Mittag zurück zu unseren Schlafstätten bringen.
Pünktlich zum Mittag, bedeutet in diesem Fall jedoch nicht, sich an den Tisch zu setzen und den knurrenden Wanst voll zu schlagen. Es ging doch eher in die Richtung, ist gleich fertig und gleich war dann auch ein wenig später. Verhungert ist dabei aber keiner und Zeit ist ja auch ein relatives Gefühl.
Nach dem Mittag, war dann auch Ruhe angesagt und neben klebrigen Seifenblasen unterhielt sich die Truppe noch mit einer neuen Variante vom Stuhltanz. Dass das Mitspielen nicht freiwillig passierte und die Regeln auch immer wieder neu diskutiert wurden, erheiterte dann auch immer wieder die, die einen Stuhl unter sich hatten.
Das ging natürlich auch vorüber und der zweite Teil des Tages konnte auch endlich losgehen und damit das lang erwartete Rahmenprogramm. Die Kleinen Betriebsangehörigen wurden erst mal angemalt, damit die Piratenschatzsuche im Wald auch so authentisch wie möglich von statten gehen konnte. Obwohl ich schon kritisieren muss, dass eine Prinzessin jetzt nicht so viel mit Seefahrern zu tun hat.
Da ich ja für die Junioren zuständig war, bin ich dann auch mit Karte und Kindern los, um den verbuddelten Schatz wieder ans Licht des Tages zu schleifen. 5 Kinder, zwei Eltern und ich folgten also einer selbst gemalten Karte und es ist schon nicht leicht, wenn man weiß wo es hingehen soll, aber die lieben Kleinen laut Karte eine andere Richtung bevorzugen. Schwer wird es dann aber wirklich, wenn einer der Eltern sich dazu entschließt das Spiel gegen Betreuer mit einer ehrlichen Begeisterung voranzutreiben und auch immer wieder Argumente für die falsche Richtung auf Lager hat. Das hat das Ganze aber auch nicht am Ziel vorbei geführt und wenig später saßen die Kinder auch schon vor ihrem Schatz und teilten Schokogeld und Spielkram unter sich auf.
Die Großen hatten natürlich einen längeren Weg, tauchten aber bald wieder da auf, wo wir wohnten und hatten auch gleich genug Feuerholz für den Abend unter den Armen. Der kam nämlich schon um die Ecke geschlurft und machte mit leicht zu erkennendem Dunkel klar, wer hier das Licht ausmacht.
Das passt dann ganz gut zum Lampionumzug der aber ohne mich stattfindet, da ich mich mit Bier und Sitzen angefreundet habe und von denen auch nicht mehr trennen will.
Helmut der Größte Ast von allen, verliert in den folgenden Stunden nicht nur seinen Ballon sondern auch sein Leben. Dass Marcus dabei der Hauptschuldige ist, verwundert natürlich nicht wirklich. Wer sich schon aufregt, dass hier kein Laub gefegt wird, hat mit Wald auch nicht viel vor.
Also der Christian war schon traurig.
Der Rest des Abends war dann von dem Krach der Nachbarn und Lagerfeuerromantik bestimmt.

Der Morgen danach ist ein Morgen danach und muss auch nicht weiter erwähnt werden. Ich war aber schon froh wieder mit Couch und Pizzadienst ausgestattet zu sein.


Mittwoch, 11. September 2013

Zuerst war der Anfang dann der Geburtstag



Es war einmal der Anfang und da waren die Anderen. Da sprach der Anfang:

„Hey ihr da.“

Und da sagten die Anderen:

„Ja was denn?“

Und der Anfang erklärte:

„Ihr sollt leben, ab sofort und die Flamme des Lebens wird brennen in Euch bis sie erlischt und so Kram eben.“

Da freuten sich die Anderen und antworteten:
                                                                                                                                                                           
„Jo wird gemacht.“

Und so ging es los und da kam dann die Sonne. Die ging auf und unter und das haben die dann Tage genannt und weil noch Namen übrig waren wurden noch Monate und Jahre erfunden.  Das war ein toller Spaß und weil denen das so gut gefiel fingen sie an, die Jahre zu sammeln. Da durfte auch jeder mitmachen und wer wieder ein neues Jahr hatte der wurde gefeiert und man freute sich mit ihm. Da gab es Kuchen oder Brötchen mit Wurst, Käse oder auch Rhababermarmelade, manchmal auch lustiges Getränk und Geschenke gab es. Und man setzte sich Hüte auf damit auch jeder weiß was los ist und Lieder wurden gesungen. So tut man das bis heute und das ist auch gut so.


Sonntag, 8. September 2013

Wo man gebrauchte Tiere kauft



Wenn Flöhe Märkte machen würden wären das sehr kleine Märkte und man würde bestimmt drauf treten. Das macht also keinen Sinn und so machen ganz normal große Menschen einen Markt wo sie ihren alten Kram an andere Menschen verkaufen und nennen das einfach nur Flohmarkt. Warum auch immer, aber für einen schlechten Wortwitz ist das dann immer noch gut. Damit ist der Text auch eigeleitet und wer jetzt denkt ich war im Museum sollte noch mal den Anfang lesen.
Rein in die Bahn, raus aus der Bahn, rein in die nächste Bahn  und schon fast da. Schon aus dem öffentlichen Verkehrsmittel kann ich die vielen Menschen sehen, die hier sind um zu handeln und ganz billig, ganz tollen Plunder mit sich nach Hause zu tragen.
Der Christian und die Antje sind noch nicht da, da drängele ich mich schon mal alleine durch die sparsame Masse und finde dann auch gleich die Anna mit Freundin an ihrem Stand, wo sie schöne und nützliche Sachen feilbieten. Da kann man kurz noch Marketingstrategien diskutieren und ein Preisschild malen. Christian und Antje kommen dann auch bald und gemeinsam schlendern wir dann weiter um zu gucken, ob sich nicht was findet, was unbedingt schon immer haben wollte und hier auch zu einem tollen Preis finden kann. Dabei gibt es auch gewisse Regeln zu beachten denen man sich unterwerfen muss. Man guckt erst mal und anfassen ist ganz wichtig. Wieder zurücklegen auch, weil es dann doch was ist was man nicht braucht und nur ganz selten ist wirklich ein Gegenstand qualifiziert mitgenommen zu werden. Mit „Was willste denn haben?“ Wird das Interesse bekundet und der Kampf um den Euro eröffnet. Der Preis der dann genannt wird, ist entweder viel zu hoch, dann legt man es zurück und rennt weg, nicht ohne zu gucken als hätte man Magenkrämpfe. Oder der Preis ist richtig bis echt billig. Dann nennt man einen niedrigeren Preis und trifft sich auch bald bei einer Summe, von der beide denken das wäre das Geschäft ihres Lebens. Man muss natürlich gucken, dass man sich da nicht in den Strudel des Flohmarketings reinreißen lässt und auch nur das kaufen, was man wirklich haben möchte. Sonst hat man zu Hause bald selber nur einen dieser Stände stehen und fragt sich, wie es so weit kommen konnte. Ich selber bin natürlich Profi und habe nur das Nötigste in meinen Besitz gebracht. 5 Filme, eine Decke, ein Feuerwehrmann, ein Ding mit Yoda, eine Kugel die wohl leuchten kann, eine Brieftasche und einen Weißauchnichtwas, der noch einen Namen kriegen muss. Ganz klar nur das Nötigste und gespart hab ich wie Sau.


 der Weißauchnichtwas


Mittwoch, 4. September 2013

Poesie am Arbeitsplatz



Da sitzt man auf Arbeit und ist fleißig, da kommt die Jette aus dem Schatten gehopst und meint: „Wenn man das iv aus Atmungsaktiv wegnimmt dann hat man Atmungsakt.“
Ganz klar, hier wurde ein Stück vom Geheimnis des Lebens an das Licht gezerrt auf den Tisch gepackt und ausgekitzelt. Da glitscht einem ein Schauer wie nasses Papier über den Rücken.
Der Rest der Zeit, war da nur halb so poetisch aber doch lustig.
Ein Zusammenriss:
Oma besuchen ist immer lustig und neue Schuhe hab ich auch, dann gibt’s noch Mangamenschen die sich treffen. Da guck ich mal wieder nach einer Brieftasche und finde die schon hübsch, aber auch zu teuer. Selbst wenn da der Link drauf ist. Eine Tasse hab ich jetzt aber trotzdem.
Elektronische Musik ist ja eher weiter weg von mir, aber der Alex war da, ich dann eben mit und Fotos machen ist ja ein schöner Zeitvertreib. Rumliegen konnte man auch gut, weil es neben der Musik eher ruhig war. Wer geht schon vor dem Mittagessen feiern.
Der Sonntag danach wird zu Fuß auf einem Berg und neben einem Fluss verbracht. Da kann man Leipzig mal von oben sehen und Pferdeäpfel gibt es auch ganz viele. Sogar so viele, dass ich mich wundere wo die ganzen Wildpferde sind, die hier wohnen müssen.
Geräusche vom Plattenteller gab es auch beim Holi One. Das ist ja jetzt überall und wenn man da nicht war, dann war man da nicht und das geht ja gar nicht. Anfangs noch von vielen Leuten mit weißen Klamotten besucht, tauschen die auch bald mit Menschen in bunten Kleidern und bunten Haaren und buntem alles Anderem.
(Gerade beim Nachbarn gewesen und meine neue Platte vom Thees geholt mit  CD und noch einer CD in Live und einer DVD und einem Rubbellos wo aber nur was mit „Schade“ freizurubbeln war)
Als dann genug bunt war, ging es auch schon nach Hause und später dann zum Nick (Oliveri) wo man sich mit der Antithese zum eben erlebten Programm berieseln lassen konnte. Ein kleiner Raum mit Leuten, die von einer kleinen Bühne mit Akustikgitarre und Mund beschallt werden. Vorher geht noch eine Gitarre kaputt und zwischendrin der Rest. Das tut der Laune aber keinen Abbruch und wer dabei war, hat einen lustigen Abend mit cooler Musik und einem lachenden Gaststar erlebt.
Ansonsten hört Ich wieder Slut und seit eben auch den Thees und tanzt die Seele schon mal mit oder guckt weit weg aus der Bahn. Dunkel wird es jetzt auch früher und hell auch noch später. Mir fällt auf, wie viele Lampen ich noch brauche, auch wenn die 30 Grad noch mal im Wetterbericht die Runde machen, wird der Sommer bald von weiter weg winken. Muss eben, nur mal abends am Ufer sitzen sollte noch abgehakt werden. Musik dafür hab ich ja jetzt wieder.


Möhri im Möhrimobil