Dienstag, 1. Dezember 2015

Erst die Lyrik dann das Vergnügen

Ein Ode an den Adventskalender

Adventskalender
Türchen auf
Adventskalender
Schokolade drin
Adventskalender
Ein Rentier klingelt an der Tür
Adventskalender
Nein doch nicht
Adventskalender
Hat gar nicht geklingelt
Adventskalender
Wo ist meine Schokolade

So, wo wir jetzt der Kunst unsere Schuldigkeit getan haben geht’s über zum Tagesgeschäft. Aufstehen, Dinge tun und wieder ab in die Falle. So könnte man das kurz und knapp umschreiben. Macht man aber nicht weil zu schnell fertig. Daher greife ich einfach willkürlich in den Gabensack der Erlebnisse und ziehe mal drei raus die hier eine ausführlichere Erwähnung finden.

Kartoffeln

Ich hab es schon wieder getan. Ich habe mir Kartoffeln gekauft. Ich hab sie in den Korb gelegt, bezahlt und nach Hause getragen. Das machen viele so, denn Kartoffeln kann man nun mal kaufen. Damit hört es aber nicht auf. Kartoffeln kann man nicht nur kaufen, die kann man auch verarbeiten. Zu Kartoffeln zum Beispiel. Das kenne ich noch aus meine Kindheit. Wer als Kind auch Kartoffel gegessen hat kann das hier liken. Kinder von heute kennen das gar nicht mehr, die essen nur noch Pommes. Egal, ich also Kartoffel zu hause gehabt und in mein kleines umherrollbares Körbchen gepackt und dort lagen sie. Voller Erwartung was denn aus ihnen wird und ich mit dabei. Immer wieder durch die Küche, geguckt ob sie noch da liegen und sonst auch nix. Keine Ahnung was mit mir nicht stimmt. Egal welches Gemüse ich aus dem Gemüsefachhandel an mich bringe. Es stirbt einen natürlichen Tot oder digitiert einfach weiter zur Blume. Die K Früchte sind natürlich kein Einzellfall und immer wieder muss ich ehemals frisches Gemüse aus meinen Kühlschrank oder dem Gemüsekörbchen der Natur übergeben weil sich Farbe und Konsistenz stark in Richtung fremder Pilz verändert haben. Muss mir mal was in der Gegenrichtung für das neue Jahr vornehmen.


Goodbye Schrubbi

Schrubbi ist eigentlich ein Wischer und wischt nicht mehr. Es war einer diese Tage an denen ich mich daran machte den Boden der da unter meinen Füßen seinen Dienst tut von dem Dreck zu befreien den die Leute da ständig liegen lassen. Manchmal reicht es da schon mit dem Besen die typischen Bewegungen zu bewegen und alles ist wieder hübsch. Es gibt allerdings Tage an denen man auch mal Wasser und giftigen Zitronensirup zum Einsatz bringen muss. Das macht man natürlich nicht mehr mit dem Besen, da muss anderes Werkzeug ran und das war eben Schrubbi. Wie ich da also so wischte merkte ich wie sein dünnes Stielchen unter meinen starken Händen zu bersten begann und dann war er auch schon hinüber. Das ist natürlich schade weil ich dann mit einem halben Schrubbi weiter wischen musste. Es ist aber noch viel schader weil Schrubbi nicht nur ein Wischer war, er war ein treuer Gefährte der mich seit vielen Jahren begleitet und so manche Sauerei entfernt hat. Oder wie wir seine Lieblingslieder gehört haben „Wisch you where here“, „I wisch you a merry Christmas“ oder auch MMMMM Mob von Hanson. In den Urlaub wollten wir auch fahren. Nach Wischington DC oder Meister Propper besuchen. Das geht jetzt alles nicht mehr. Und mit einer Träne im Putzeimer geht ein Gruß an alle Schrubbis da draußen. Wisch on and make your Dreams come true.
Einen neuen Wischer hab jetzt auch. Ich nenne ihn Jack.


Flyer verteilen

Flyer verteilen war ich heute. Damit die Leute heranströmen und sich von mir für einen super Preis fotografieren lassen. (30 Prozent Rabatt auf alle Shootings im Dezember www.le-fotodesign.com). War ich auch beim Friseur um die Ecke. Wollte die keine Flyer von mir. Bin ich wieder gegangen.

 Spiderkalender mit Spidertürchen und Spiderschokolade



Dienstag, 3. November 2015

Fast verheiratet und Zeitreise im Schleudergang

Letzte Woche war es, da kam die Emma vorbei um ein wenig mit dem Toni abzuhängen. Klar das macht die ja fast jede Woche und ist so weit keine Überraschung mehr.Nun aber war das Kind nicht alleine. Ein Einhornpony war dabei und das auch nicht umsonst. Geheiratet werden sollte. Ich und das gehörnte Plüschtier waren einander versprochen worden. Was das Pony davon hielt kann ich nicht genau sagen, nur fühle ich ich einfach noch nicht bereit für die Ehe. Spezies und Materialübergreifende Zwangsehen sind ja auch so ein Thema. Da redet man nicht drüber, das gehört sich einfach nicht. Die Medien halten sich da komplett raus und ich stehe also alleine vor der fremd getroffenen Entscheidung. Da ich schon immer ein Rebell war, verweigere ich mich erst mal. Das wird von Emma natürlich nicht toleriert. Das Pony hat ja schließlich schon ein Kleid an, die Blumen werden auch verteilt und Schuhe angezogen, wie es sich gehört. Ich bin immer noch dagegen und als ich dann höre, dass das Huftier nicht mal bei mir wohnen soll, ist der Ofen komplett aus. Ich sage nein und finde endlich Gehör. Mit knapper Not entkomme ich dem Eheversprechen und das Pony unter den Tisch. Schade eigentlich. Könnte man sagen, macht aber keiner.

Ein anderer und auch schon am Abend. Wohnzimmerkonzert im Noch Besser Leben und Spaß ist was anderes. Die Bands sind ja ganz toll nur ist es das Publikum das nervt. Die erste Kapelle wird von zwei Hohlbroten begleitet die sich zwingend lauter unterhalten müssen, als die spielen. Was soll der Scheiß, merken die denn gar nichts. Wer geht denn zu einem Konzert um sich anzubrüllen. Mit dem Wischmob erzogen worden oder was? Bei der zweiten Band läuft es ein wenig anders. Die spielen nämlich lauter. Trotzdem schwappt immer wieder ein Desinteresse durch den Raum, dass sich so wohl nur im Bundestag wiederfinden lässt. Nochmal. Was soll das? Irgendwann ist dann auch Schluss und die Menschen können sich ohne die lästige Musik mit Worten zu kleistern. Damit der Nagel noch einen Kopf bekommt, erfahre ich auch noch, dass der Song der mir so gut gefallen hat, noch gar nicht aufgenommen ist und damit auch noch nicht zu erwerben. Der Weg nach Hause wird von einem alles scheiße Gedanken getragen.

Noch ein anderer Tag. Ich gehe meine Wäsche waschen. Das ist auch nicht von Originalität geprägt, hat aber ein neues und entscheidendes Kernelement. Die Waschmaschinen im Waschsaloon sind neu und ich weiß auch, dass man Salon mit einem o schreibt, ich mag aber den Wortwitz mit der altamerkinanischen Schenke. Die sind also neu und ich stehe auch gleich davor, als wäre ich alt. Ein Drehknopf und digitale Anzeigen. Sehr toll. Der Rest ist wie gewohnt und ich gebe dem Schrank mein Geld zu essen. Der schenkt mit Waschpulver und Zeit mit seinen Maschinen. Die nutze ich dann auch und stopfe meine schmuddelige Kleidung in den runden Schlund. Dann am Rad drehen, drauf drücken und los geht die wilde Fahrt. Das mach ich doch gleich noch mal weil Wäsche haben wir genug. Da ich zwei Programme für meine Wäsche wähle, dauert es auch unterschiedliche Minuten bis die beiden fertig sind. Sechs Minuten hat die eine Vorsprung und den hält sie auch ganz gut. Bis es dann auf die Zielgerade geht. Eine Minute zeigt die eine, 6 Minuten die andere. Fünf Minuten später zeigt die eine immer noch eine Minute und die andere dann auch. Ich bin verwundert und schon richtig besorgt, als die vormals Zweitplatzierte sich doch noch den Sieg sichert und mir meine Wäsche wieder gibt. Die andere Maschine schleudert immer noch und kommt mit einer gehörigen Verspätung ins Ziel. Da ich bin wie ich bin mache ich mir natürlich Gedanken. Die Lösung liegt dabei klar auf der Hand. Eine der Waschmaschine ist auch eine Zeitmaschine. Eine Waschzeitmaschine sozusagen. Alles andere wäre absurd und mit diesem Wissen trage ich meine saubere Wäsche nach hause. Am Nachmittag trinke ich noch Basilikumlimonade.


Ich find das schön.

Montag, 26. Oktober 2015

Planlos und die Tage zählt doch keiner

Also Leben tu ich noch, das ist mal klar. Wie lange steht allerdings in den Sternen. Meine Tour de Doctor hatte ihren vorläufigen Höhepunkt mit dem Begleitheft für ein Medikament das ich mir jetzt ein Weile in den Wanst werfen darf. Da gibt’s neben den üblichen Übelkeiten und möglichen Blutungen auch noch Selbstmord im Beipackzettel. Das kann man schon seltsam finden und ganz kurz denkt man einfach auch mal über Verweigerung nach, aber nicht mit mir.Ich zieh das jetzt durch und bin dann bald gesund. Obwohl ich ja jetzt nicht wirklich krank bin. Ist nur ein Problem was behoben wird, also keine Angst, dass ich sterben könnte und wenn dann waren es nur die Nebenwirkungen.
Der Rest der Tage war dann Amtskram und einkaufen um mein Studio noch ein wenig studioliger zu machen. Das sieht jetzt fast schon professionell aus. Da war ich extra noch mal bei Ikea um eines von den Regalen zu kaufen das ich erst gekauft hatte und Teddys. Ja ganz viele Teddys die jetzt in einer Kiste sitzen und warten bis sie zum Einsatz kommen. Ich stelle mir natürlich vor, dass die kleinen Plüschkollegen in der Nacht aus ihrer Kiste krabbeln und ganz viel lustigen Unsinn machen. Bonbons naschen, Filme gucken und den Hund vom Nachbarn grillen. Keine Ahnung wie Teddys so drauf sind. Ich denke mal krass.
Designers Open, gutes Stichwort. Da war ich nämlich. Am Freitag. Bin mit der Bahn hin gefahren und dann da rein und hab geguckt und gedacht. Hä was denn hier nicht los. Ich will ja nicht sagen, dass es schlecht war. Nur ist der Trend zum Weißraum bei einer Messe nicht sonderlich toll. Ein paar Stände mit fachlich gelangweilten Menschen dazwischen sahen gut aus, waren aber einfach zu wenig. Ich hab mir zwei Bücher gekauft. Ein ganz großes und ein fast ganz kleines und ein paar Zeitungen hab ich mir mitgenommen. Ich glaub die waren kostenlos. Wenn nicht hab ich mir ein paar Zeitungen geklaut. In der Stadt war dann noch eine Menge mehr los, was ich mit meiner Eintrittskarte hätte erleben können, doch alleine macht das keinen Spaß und Pläne planen ist auch nur so klappbar wie der Rest von denen die dabei sind. Hat also nicht ganz geklappt das Ganze und damit mein Wochenende auch auf die Couch verlagert. Weiß gar nicht mehr was ich da so gemacht habe. Bestimmt was mit Astrophysik. So wie ich mich kenne, hab ich wieder die Rätsel des Universums gelöst. Klar das klingt nach mir. Lebkuchen hab ich noch gegessen. Ich finde die auch jetzt schon lecker. Die mit Vollmilchschokolade sind echt gut. Meinen Teppich hab ich auch geputzt. Das hatte der auch nötig.
Heute war dann ja wieder Montag und da hab ich mal so richtig viel gemacht. Wäsche waschen zum Beispiel. Meine Bettdecke, also die für drinnen, nicht die Wäsche außen rum. Die hab ich mir damals gekauft, das war so ein Merchkram für die Fußball WM. Also die WM die bei uns war. Und die Bettdecke hab ich heute mal gewaschen. Das erste mal glaub ich. Langsam wundert mich nix mehr. Naja ich hab jetzt ja auch eine neue Decke und die ist voll flauschig und heißt auch Flauschi. Flauschi Decke die stumme Bettgenossin die immer oben liegt. Egal, es ist schon spät und ich muss mal noch was machen. Ein Schluck Wasser trinken zum Beispiel.

Frühstück von vorletzter Woche.

Samstag, 24. Oktober 2015

Laufen Teil 5

Ich stehe vor dem Spiegel und bin gespalten. Die schwule Seite in mir, hält es für eine Katastrophe die voll männliche Seite ruft von weiter hinten. „Wir sind ein Mann uns ist das egal.“ Der faule Teil von mir versucht die Situation zu nutzen und ruft immer mal aus dem Halbdunkeln. „Lasst uns doch einfach hier bleiben.“ Wie es beim Sport so üblich ist, geht es natürlich erst mal um die Klamotten. Schwarzer Pullover, schwarze Hose, schwarze Leggins und orangene Schuhe. Deren Orange so Orange ist, dass es so nur in der Seenotrettung zum Einsatz kommt und ich bin auch der Meinung, dass man mich bei guten Wetter vom Weltraum aus laufen sehen kann. Ich stelle mir dann einen Dialog vor zwischen Scott Kelly dem amerikanischen Kommandant der ISS und Sergei Wolkow vor.
Da schau Sergei, der Toni läuft wieder.“
Und Sergei dann: „Halt dein Maul du Kapitalistenschwein.“
Egal, das geht mich nichts an. Ich laufe aller Kritiken zum trotz und brauche mir eigentlich keine Sorgen machen. Ist doch der modische Grundton hier irgendwo zwischen Pyjama und Neonreklame angesiedelt und da passe ich dann doch ganz gut rein.
Laufen also, ganz wichtig dabei ist das nicht verlaufen. Das mache ich in der letzten Zeit auch weniger und hierin der Natur passiert das ja auch seltener. In der Stadt kann ich da schon andere Beobachtungen machen. Da trifft man immer wieder auf verwirrte Menschen die der Länge ihrer Bärte und dem Stil Kleidung nach zu urteilen schon seit den Achtzigern hier herumirren. Hilfe wollen die aber auch nicht. Höchstens mal ne Club Mate.
Weiter geht’s mit mir. Das Wetter wird ja jetzt auch immer weniger warm und gerade früh kommen da schon Stellen die einem den Frost hinter die Ohren treiben. Ich lasse mich natürlich nicht aufhalten, treffe ein paar weiße Wanderer, grüße die Jungs von der Nachtwache und einer fragt mich nach dem Weg. „Du weeßt nüscht John Schnee.“ Sage ich und laufe weiter.
Auf so einer Laufung läuft man natürlich nicht allein und es begegnen einem auch andere Läufer unterschiedlichster Bauart. Da sind die jungen Frauen die immer in der Gruppe laufen, sich unterhalten und was für ihre Figur machen wollen. Eine von denen ist immer die dickste und damit können sich die beiden anderen schon mal besser fühlen.
Dann gibt’s da die Rentner die ich am meisten mag wenn sie mich nicht überholen. Und dann noch die voll fitten Typen die ganz schnell laufen und keinen grüßen. Sportskanone möchte man hinterher rufen und das ist dann nicht nett gemeint.
Irgendwann auf meiner Runde gibt es dann auch was zum gucken. Kurze Shorts die ich von weitem schon sehe, mit hübschen Beinen drinnen und ich freue mich auf den Rest der da mit läuft. Als der Rest dann näher kommt, erkenne ich graue Haare und einen Vollbart. Egal, ich bereue nichts.
Der Rest vom Laufen ist dann ereignislos. Ein Fuß vor den anderen und so weiter bis man da ist wo man vorher schon war und die verschwitzten Klamotten in der Wohnung verteilt. Das hält die Wölfe fern und gibt mir mal eben ein Gefühl von Leben. Das sage ich zumindest immer wenn jemand fragt.

Der kleine Turtle muss nicht laufen.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Thees Uhlmann, ein Buch und Ich und Patty und Markus und zwei Mädchen

Es ist Dienstag, es ist Abend und es ist noch gar nicht so dunkel wie ich dachte, dass es hätte sein müssen. Das Fahrrad hab ich trotzdem mal dunkeltauglich gemacht, mit Lampen und Kabelbindern und der Hoffnung damit genug zu leuchten um nicht über den Haufen gefahren zu werden oder Wölfe zu verscheuchen.
Zuerst sitze ich aber noch auf der Couch und warte auf den Moment mich auf den Weg zu machen. Die Mischung aus pünktlich und nicht zu lange alleine in der Gegend rumlungern ist die Kunst bei meinem Vorhaben und wird plötzlich vom Patrick unterbrochen der mich zu einem vor der Lesung Döner einlädt. Da muss ich dann aber schnell machen sonst geht alles durcheinander und das will ja keiner.
Fahrrad, Licht, losfahren, ankommen und dann doch keinen Döner. Nur kurz zum Rewe rein und eine Besorgung machen. Weiter zum Werk 2 und das ist es ja, hab ich noch gar nicht erwähnt, außer in der Überschrift. Der Thees Uhlmann hat ein Buch geschrieben und wie man das so macht, geht er damit auf Lesetour und liest in einer Tour. Da dürfen wir natürlich nicht fehlen und Markus ist auch schon da. Der steht weiter vorne in der Schlange und wie ich das hier gelernt habe, kann damit auch eine unbestimmte Anzahl von Bekannten, den selben Platz in der Reihe für sich beanspruchen. Die Schlange ist nicht so lang und mein schlechtes Gewissen dreht sich nicht mal um.
Tür geht auf, Karte gezeigt, abgestempelt und nach einer kurzen Diskussion ganz vorne in die Mitte gesetzt. Sehr guter Platz wie ich finde. Nicht nur weil ich da den Thees ganz gut sehen kann, sondern auch meine Kamera. Ich geh noch schnell fragen ob ich denn Fotos machen darf und alle sagen ja. Nicht nur ja, ich krieg auch noch eine Visitenkarte von dem Rainer. Der ist der Kumpel vom Thees und sitzt am Merchstand und gehört auch zum Label. Ui ui ui ganz großes Kino in meiner kleinen Seele. Und mit der Karte in der Hand verspreche ich mir ich anzustrengen und die schönsten Bilder zu machen die man machen kann.
Thees kommt rein, sagt hallo und dann sitzt da ein Kumpel, liest uns was vor und erzählt aus seinem Leben. So oder so ähnlich muss man sich das vorstellen, wenn der Mann eine Lesung macht. Das ist kein Spektakel mit tanzenden Elefanten, das ist einfach Thees Uhlmann, ein Tisch ein Buch und gut. Das Buch ist natürlich über jeden Zweifel erhaben und auch wenn da jetzt eher der Fanboy spricht kann ich sagen, dass ich von keiner der Vorgelesenen Kapitel enttäuscht war. Überrascht, belustigt, berührt und verwirrt. Kam alles mal dran und gerne auch gemeinsam. Aber nicht einen Monet hatte ich das Gefühl, ich müsste das Buch nicht in meinen Händen halten und nach Hause tragen wo es von mir zerlesen wird und dann im Schrank neben den anderen Büchern stehen darf und wenn einer kommt und meinen Bücherschrank bewundert und ich denke, dass es doch eigentlich Bücherregal heißt und er das Buch sieht und fragt: „Ist das gut?“ Und ich dann sage: „Jo is geil, war ich auch bei der Lesung. Musste mal vorne drauf gucken.“
Kamera raus, warten was passiert und merken, dass es eine Lesung ist. Das ist dann nicht so leicht, wenn man so Action will und vorne einer sitzt der nicht vorhat aufzustehen. Hat er dann doch gemacht, aber darum geht es nicht. Eine Lesung ist für die Optik ja eher eine einseitige Geschichte. Der Autor betritt die Bühne, setzt sich und liest. Das ist auch in Ordnung, das Genuss kommt akustisch um die Ecke. Zum Glück ist der Uhlmann ja doch eher ein beweglicher Zeitgenosse und lässt auch am Gesicht ablesen was gerade passiert. Es ist quasi ein optischer Soundtrack der in seinem Gesicht abläuft. Das finde ich gut.
Irgendwann ist Pause, Patty musste vorher pinkeln gehen und dabei durch die Massen schleichen. Hahaha Wir gehen kurz an die frische Luft, kommen wieder rein hören weiter zu und haben natürlich noch den Plan unser Buch signieren zu lassen. Das wird aber so schnell nix. Gefühlt dreihundert Leute kommen noch von draußen rein und stellen sich zu den anderen fünftausend Menschen und bilden drei Schlangen die sich nicht bewegen wollen. Wie treffen aber noch Mädchen und plaudern nett durch die Gegend, was die gefühlte Zeit deutlich kürzer macht und dann stellen wir uns einfach in die kürzeste der drei Schlangen und ich kann die Blocke förmlich schmecken, als wir nach zehn Minuten anstehen an gefühlt siebzehntausend Menschen vorbei ziehen die in einer der zwei anderen Warteschlangen ihren Lebensabend verbringen wollen. Patty lässt sich dann Korn und Sprite in sein Buch schreiben und kriegt sogar die Hand beklatscht, weil es von einem Erlebnis mit eben jenem Getränk zu berichten wusste. Ich lasse mir „Für meinen besten Freund ...“ auf das Buch schreiben und krieg Schimpfe, weil ich lange nicht gefragt habe wie es geht. Foto gibt’s auch noch und dann sind wird glücklich.
Irgendwann bin ich dann wieder zu hause und müde und gucke mir die Bilder an. Schicke die auch gleich weiter und lass das Buch erst mal liegen. Ein bisschen warten will ich, damit das Vorgelesene nicht mehr ganz so viel verrät und ich es in Ruhe durchlesen kann. Obwohl ich jetzt schon weiß wie der Vater von Sophie klingen wird.

 Buch mit exklusivem Signature Cover


Thees mit Buch

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Tagebuch eines Taugenichts

Zuerst ein Gedicht

Aua Aua Aua
Aua Aua Au
Ich liege auf der Couch
Aua Aua Aua Au

Danke für den Applaus.

Ich hab ja nun lange nichts mehr lesen lassen aus der Welt um mich herum und ich würde jetzt gerne von meinen Reisen quer durch Zeit und Raum erzählen, die ich getan habe. Das kann ich aber nicht, weil ich nicht verreist bin oder war. Zumindest nicht durch die Zeit.
Eine kleine Reise hab ich schon gemacht. Mit dem Zug nämlich bis nach Wolfen und das wurde ganz schön knapp und abenteuerlich.
Ich fahre mit dem Rad zum Bahnhof. Da stellt sich mir schon das erste Hindernis in den Weg. Eine Person die ich nicht kenne, zeiht nicht nur ein Ticket sondern zwei aus dem Automaten und trödelt dabei ganz schön rum. Mit Blick auf die Uhr könnte ich schon ein wenig kotzen, behalte mein Frühstück aber noch für mich. Irgendwann geht es dann doch weiter und ich kann mich selber mit dem roten Maschinending auseinandersetzen. Wir kennen uns ja schon ganz gut und machen auch gerne mal unsere Späße. Ich fummle an dem Ding herum und gebe ihm Geld. Ding gibt mir einen Fahrschein und Kleingeld. Ganz kleines Kleingeld natürlich, dass auch schön in der Hose klappert. Im Zug packe ich erst mal mein Rad an die Seite und finde auch einen Sitzplatz der durch Kinder und Restfamilie auch nicht durch zu viel Ruhe belästigt wird. Die Toilette suche ich dann auch mal, laufe dran vorbei, sag aber keinem was und finde sie dann doch. Irgendwann bin ich leer und sitze bequem am Fenster und alles die Gegend an mir vorbei rattern. Bahnhöfe kommen zwischendrin auch vor und die werden ignoriert. Ich weiß ja wo ich aussteigen will, ich mach das hier ja nicht zum ersten mal. Pah Pustekuchen am Arsch mit „Ich weiß ja wo ich aussteigen muss“. Ich kann ja dreimal wissen wo ich aussteigen muss, wenn der Zug da aber nicht lang fährt ist Essig mit ankommen. Hätte ich nicht durch Zufall gehört wo der Zug wirklich hin will wäre ich wohl jetzt noch unterwegs. Zum Glück hab ich das gehört und gleich noch den Zug gewechselt. Der neue Zug war dann auch der Richtige und ich auch ganz schnell an meinem Ziel. Von da aus, war es auch nicht mehr weit, weil ich ja auch mit dem Rad. Das war ich aber auch nicht lange. Die Kette war nämlich der Meinung mal eben reißen zu müssen und mir damit einen schönen Spaziergang zu spendieren. Der passte so gar nicht in meinen Tagesplan aber darum kümmert sich so eine Kette ja nicht. Die hängt nur am Rad rum und macht was sie will. Wenn ich groß bin werde ich auch eine Fahrradkette.
Der Rest des Tages ist dann schnell erzählt. Mutti besuchen, Lesung lesen und Leute treffen. Dann geht’s nach hause und das ganz ohne Komplikationen. Sehr gut.
Sonntag ist Sonntag und ich mache Fotos, gehe Essen und spiele X-Box. Alles Routine kann man sagen muss man aber nicht, ich mach es trotzdem.

Die Woche ist ja fast schon wieder weg und hatte jetzt nicht so viele Abenteuer. Ich fasse trotzdem mal zusammen.

Montag: Weiß ich jetzt gar nicht mehr. War wohl nix.

Dienstag: Post und dann noch Arbeitsamt und dann noch nix weiter. Stimmt eine Erkältung hab ich mir eingefangen. Eine Männererkältung die schon mal tödlich ausgehen kann. Angemalt hab ich mich auch noch.

Mittwoch: Wieder zum Doktor, da wird gewartet und dann dran gekommen und einkaufen gegangen. Einen Weihnachtskalender zum Beispiel. Der hängt auch schon an der Wand. Und so gefüllte Coissants die entweder mit vanille, schoko, weiß mit braun oder nix gefüllt sind. Sehr gut gekauft von mir, muss ich mal sagen.

Donnerstag: Ist heute und auch wieder zum Doktor. Schon wieder Blut abgeben. Zuerst der eine Arm, da ist aber kein Blut drinnen. Dann der zweite Arm, da gibt’s schon mehr zu holen. Dann noch Pipi in einen Becher, dann in eine Spritze saugen und ab damit wohin auch immer. Der Wandertag geht dann noch zum Kopfzentrum. Die machen alles heile was über den Schultern sitzt und das sieht erst mal aus wie ein Hotel oder so. Voll krass. Mittag gibt’s in der Stadt und shoppen war ich auch noch. Ein Friseurset hab ich mir gekauft, damit kann ich dann spielen wenn keiner guckt.

Freitag: Was weiß ich denn, der ist morgen.

Ein Meisterwerk unter den Adventskalendern.

Dienstag, 15. September 2015

Alterslos Tag D Eine Kolumne vom Tag

Meine sehr geehrte Leserschaft. Wieder einmal möchte ich Ihnen von meinem Tage berichten und dabei zu ihrer geistigen Erquickung beitragen. Den Gentleman unter ihnen möchte ich den Rat geben, den folgenden Text mit bedacht zu lesen und etwaige Stellen, die für eine Frau wohl zu frivol oder gar anstrengend sind aus dem Vortrag zu entfernen und beim Vorlesen nur die für das Frauenzimmer verträglichen Stellen zu Gehör zu bringen.
Wer mich kennt der wird wohl wissen, dass ich am Morgen der körperlichen Ertüchtigung nicht abgeneigt bin und den Tag gerne mit einem erfrischenden Waldlauf beginne. So auch heute. Auf meinem Weg konnte ich junge Menschen beobachten die sich dem Rudersport hingaben. Es werden wohl junge Offiziersanwärter der königlichen Marine gewesen sein. Das Lob ich mir. Werden sie doch bald in den Krieg ziehen und für ihr Vaterland sterben. Gute Jungs.
Wieder in meinem Domizil angekommen, erfrischte ich mich mit einem Getränk und einem Besuch im Badezimmer. Auch wenn es sich für meinen Stand nicht ziemt muss ich doch sagen, vom Schweiße betropft gewesen zu sein und der musste tunlichst entfernt werden. Erfrischt und gereinigt begann ich den Tag mit ein wenig Arbeit. Ein wenig kreativ sein ist für einem Mann wie mich ein wohl ausfüllende Tätigkeit, auch wenn es da draußen wohl einige gibt denen das schon zu liberal erscheinen mag. Es geht noch mehr meine Herren, für wahr. Als ich nicht mehr so recht wusste wohin mit meiner Energie, sah ich den Staubwedel im Putzschrank und mich überkam der Gedanke den Staub auf den Rohren mit Hilfe genau dieses Staubwedels zu entfernen. Sie können sich denken, dass ich mich von diesen Gedanken ablenken musste. Ist es doch Aufgabe der Dienerschaft Staubwedel und ähnliche Maschinen zu bedienen. Dafür werde ich einen auspeitschen lassen, damit sie es endlich lernen.
Später am Tag konnte ich meine Gedanken schon wieder in eine andere Richtung fahren lassen. Gesellschaftliche Verpflichtungen sind bei mir natürlich täglich nachzukommen und so stand heute ein Dinner mit der Gräfin von Pe nebst dem Sohn auf dem Programm. Es gibt natürlich eine nicht zu gering nennende Anzahl an Lokalitäten in der Stadt die es wohl verstehen einem den Gaumen zum umschmeicheln. Eines der herausragendsten Etablissements ist das Curry und Co. Da gabs dann Geflügelwurst mit der milden Sauce, Pommes und Frischkäse. Es war wohl ein vortreffliches Mal und wir ließen das Personal nur ein wenig auspeitschen. Bis zu meinem nächsten Treffen war noch ein wenig Zeit und die nutzten wir um eine dieser gekühlten Milchspeisen zu uns zu nehmen. Ganz wie der Pöbel es sonst sein eigen nennt, aßen wir es aus der Hand und ich muss wohl zugeben, der Geschmack war gar köstlich. Aber so ganz ohne goldenes Löffelchen, das kam mir dann doch einer Revolution gleich.
Nicht viel Zeit später hatte ich schon das nächste Treffen. Lady Maren und ich waren zu einem Stadtbummel verabredet. Vom Rathaus aus gingen wir durch die Stadt und beschauten uns das bunte Treiben. Allerlei Gaukler waren unterwegs und sorgten für unsere Belustigung. Natürlich wurden sie umgehend ausgepeitscht. Wir nutzten den Stadtbummel natürlich gleich und machten einige Einkäufe um uns bei Laune zu halten. Einen pinken Schal der glitzert und einen Rückenschrubber. Sind nur einige der geschmackvollen Mitbringsel die unser Gefallen gefunden haben. Wenig später kam es zu einem weiteren Treffen mit dem Grafen Nils. So waren wir eine illustre Runde zu dritt und ich lies mich auf eine weitere gekühlte Süßspeise ein. Dabei plauderten wir ein wenig und berichteten uns von unseren Erlebnissen. Ein königlicher Spaß wenn ich mir diesen Vergleich erlauben, auch wenn das Wetter uns wohl nicht so gut gesonnen war. Ich werde es auspeitschen lassen.
Da der Tag auch irgendwann ein Ende haben muss, hab ich mich vor Einbruch der Dunkelheit auf den Heimweg gemacht. Dabei traf ich noch die Kinder der Nachbarschaft. Ein lustiges Völkchen diese kleinen Menschlein. Immer zu Späßen aufgelegt und Flausen im Kopf. Wie unbeschwert doch die Jugend ist. Das kann ich mir natürlich nicht tatenlos ansehen und werde vor dem zu Bett gehen wohl noch jemanden auspeitschen lassen.

Kugeldingsi wurde nicht erwähnt aber ausgepeitscht.

Montag, 14. September 2015

Alterslos Tag M Älter werden, heiraten, Sonntag (Ich hab meine Mandeln vergessen)

Wie das eben ist mit dem Sein, hat das alles mal ein Ende und weil wir das so geil finden zählen wir den Countdown nach oben und zu jeder Zahl kommen alle und freuen sich mir dir. Das ist schon schön und wird auch jedes Jahr gerne angenommen. So richtig Zeit zum Zelebrieren bleibt erst mal nicht. Da geht’s erst mal los mit der Braut von morgen und mehreren anderen Involvierten um Blumen zu holen und mit hübschen Sachen auf Tischen zu verteilen. Da gibt’s dann Karten mit Namen, Diamanten und kleine eckige Schächtelchen mit Inhalt drinnen und Schleife drum. Das alles wird natürlich nicht auf einem Parkplatz oder im Keller aufgebaut sondern in einem Schloss oder zumindest ein sehr schlossiges Gebäude. So eins wo früher der Graf rumgelungert hat und jetzt noch Geister rumwuseln. Mit schönem Ausblick.
Später wieder zu hause, spiele ich erst mal mit dem Zottel und hopse in seiner Torte rum. Der findet das nicht so lustig und beißt mir den Kopf ab. Das passiert natürlich alles nur im Film und ich kann mit Kopf die Torte und mich zu einer Einheit machen. Torte und Toni digitieren zu Fettsack würde ich sagen, mach ich aber nicht. Der Rest vom Tag wird verlungert und telefoniert und gucken tu ich auch noch was.
Der nächste Morgen fängt auch wieder früh an und wird mit Warten verbracht. Dabei wird Kaffee getrunken und ich bemerke schon vorher mein neues Alter. Als ich den Kaffee machen will, guck ich in den Kühlschrank und merke nicht gleich, dass ich hier falsch bin. Dann und damit meine ich später mach ich mich auf den Weg, bin da und los geht’s. Mit Heiraten nämlich. Ich bin dabei als beobachtendes Organ und mache Bilder von allen die da rumlaufen, heiraten, bezeugen oder tanzen. Das geht schon mal gut los mit einem leckeren Frühstück und einem Bräutigam der so tut als wäre er noch ganz cool. Glaub ich dem aber nicht. Dann bewerfe ich mich mit Eiersalat und den Boden auch noch. Zum Glück bin ich Eiersalatfarben gekleidet und tarne den Fleck damit schon bevor er entsteht.
Nicht viel später finden sich alle in einem kleinen Schloss wieder und warten auf die Braut. Als die Musik los geht und die Braut durch die Tür kommt, ist das schon schön und ganz schnell blendet die Sonne aus allen Richtungen, so dass die Augen hier und dort schon mal glasig werden. Außer bei der Schwester vom Bräutigam die heult immer ne Packung Taschentücher voll. Dann wirft der Bräutigam ne Münze, sagt Ja und die Braut macht mit und schon haben sie nur noch einen Namen. Als den Zweiten zumindest. Ich würde das ja anders machen, ich würde auch den Vornamen verschmelzen lassen und dann könnten die beiden jetzt immer sagen: „Hallo wir sind Tilvio“. Das wäre doch toll.
Nach dem Heiraten ist natürlich noch keine Freizeit. Jetzt wird erst mal ein Tuch zerschnitten und ein Baumstamm zersägt, ein Lied wird gesungen, ein Lock kommt doch nicht und das ist auch gut so. Gruppenfotos machen wir auch noch und weiter geht’s zum Feiern. Weil das Medienkommando früher da ist als die Eheleute schleckern wir erst mal ein Eis und werden dabei auch erwischt und beneidet. Damit die frisch vermählten gar nicht erst das Gefühl von Ruhe bekommen, machen wir eine Wanderung durch den anliegenden Park und halten. Weil es gerade passt fotografieren wir nebenbei noch ein wenig. Auch das Brautpaar.
Danach geht’s dann los mit Kuchen. Sitzen kann ich auch ab und zu, nur eben nicht länger als 5 Minuten weil bei solchen Ereignissen ja immer jemand einen Fotobeweis haben will. Dabei vergeht die Zeit ganz gut und ich merke gar nicht wie es dann schon nächster Tag ist und ich mit meinen Gedanken im Bett im Taxi sitze und einem Taxifahrer dabei zuhöre wie er den Ostrock erklärt.
Der nächste Morgen fängt irgendwann an und ich denke nur, zu wenig Schlaf ist auch keine Lösung. Die Bilder hatte ich schon vorhin auf den Rechner gepackt und brauche jetzt nur noch kurz gucken welche mir denn gefallen könnten.
Der Rest vom Sonntag ist Couch und eine Serie mit Zauberern. Und die Erkenntnis, dass ich meine kleine Schachtel mit Schleife vergessen habe. Da wären nämlich die Mandeln aus dem Titel drinnen gewesen und auf die hätte ich mal richtig Bock gehabt.


Donnerstag, 3. September 2015

Arbeitslos Tag X2 Das Lied von Regen und Couch

Der Nebel hing in den Bäumen und die Sonne war noch hinter den dunklen Wolken verborgen, die seit den dunklen Stunden über die Lande zogen. Der Regen machte den Boden zu einem tiefen Morast der Mensch und Tier gefangen hielt wenn sie nicht auf ihre Schritte acht gaben. Der junge Lord schaute aus seiner Burg auf die Menschen die dem Tagwerk nachgingen und durch die grauen Straßen liefen, wie irres Vieh auf dem Weg zum Schlachter. Er beneidete sie um ihr Schicksal. Wussten sie doch nichts um die Drachen und die Intrigen am Hof denen er sich täglich ausgesetzt sah.
Der Regen peitschte noch immer auf die Erde und der junge Lord machte sich auf den Weg seinen Körper bei einem Lauf durch den Wald zu stählen. Schattenwölfe, lila Wanderer, Riesen und Rotkäppchen waren nur einige der Gefahren die im Unterholz auf leichte Beute warteten. Doch die Angst war ihm fremd. Zu viel hatte er schon gesehen, als das ihm irgendwas von dieser Welt noch einen Schauer durch die Knochen jagen könnte.
Er blickte zum Himmel. Die Sonne hatte sich durch das Grau der Wolken gekämpft. Es würde ein schöner Tag werden, doch es lies sich nicht länger leugnen. Der Winter wird kommen. Erst der Herbst, wenn der Sommer vorbei ist, aber dann kommt der Winter. Da muss man dann eine Jacke anziehen und einen Schal um den Hals wickeln und eine Mütze aufsetzen. Man kann aber auch einen Schneemann bauen.
Der junge Lord machte sich an seinen täglichen Pflichten. Die unabdingbaren Aufgaben die sein Rang und sein Name mit sich brachten. Abwasch und dann noch ein wenig putzen. Dann noch Fotos von Flaschen umfärben und Mittag machen. Würstchen machte er zum Mittag. Bratwürstchen, diese mächtigen Werkzeuge gegen die Vegetarier aus dem Süden. Die immer das Gras von den saftigen Weiden naschen und Salat für eine Mahlzeit halten.
Später am Tag musste er sich auf den beschwerlichen Weg über den Fluss machen. Ein gefährliches Gewässer umringt von allerlei fremden Häusern und hier und da gab es auch noch Ungetüme zu sehen die ungetümliche Sachen machten. Ein Kran und ein Bagger und so. Gewappnet mit Pullover und langer Hose stürzte er sich in das Abenteuer. Ohne Vorwarnung tropfte Wasser vom Himmel und Verzweiflung durchdrang die Straßen des Reiches. Diese dunkle Seite des Jahres war ihm nicht fremd. Oft schon hatte er der bitteren Kälte trotzen müssen. Und auch jetzt würde er sich nicht aufhalten lassen, zu wichtig war seine Aufgabe für sein Schicksal, für das Schicksal des ganzen Reiches möglicherweise.
Allen Widrigkeiten zum Trotz erreichte er sein Ziel und kaufte Brötchen, Kakao und Krümeltee Pfirsich. Natürlich Pfirsich, alles andere wäre nicht tragbar gewesen und hätte einen jahrelangen Krieg nach sich gezogen. Einen Krieg der das Land in seinen Grundfesten erschüttert hätte.
Nach langen Zeiten der Entbehrungen und Qualen brachte er seine Reise zu Ende und setzte sich auf seinen couchigen Thron.
Am Abend empfing er noch Besuch aus einem anderen Reich. Ein Zwergenmädchen mit Namen Emma die sich über seine Vorräte hermachte und den Wein aus Fässern trinkt. Wie immer wird sie die Etikette vergessen und Streit anfangen oder Tinkerbell gucken wollen. Auf jeden Fall wird geheiratet damit kein Krieg kommt.

Das Bild hat jetzt nicht so wenig mit dem Tag zu tun.

Mittwoch, 2. September 2015

Arbeitslos Tag X oder so Heute besuchen wir einen Kilometer

Routine ist nicht nur zu Besuch, die bleibt für gewöhnlich länger. Der trete ich ein bisschen gegen das Schienbein und bleib einfach mal länger liegen als sonst. Nicht viel aber eine halbe Stunde ist eine halbe Stunde. Als ich dann endlich aufstehe weiß ich trotzdem nichts mit mir anzufangen und gehe erst mal in den Wald. Da will ich das schöne guten morgen Licht nutzen und ein paar Fotos machen. Das sehe ich ja immer wenn ich früh laufen gehe und da offenbart sich auch schon mein Denkfehler. Das Licht das mir da früh begegnet wenn ich so aufstehe wie ich sonst aufstehe ist nicht mehr da wenn ich nicht so aufstehe wie ich sonst aufstehe. Ich könnte jetzt natürlich die Zeit zurück drehen und mich einfach früher aus dem Bett werfen. Aber jetzt noch eine Zeitmaschine bauen, zurück reisen und dann gegen die Morlocks kämpfen. Das muss ich nicht haben, da mach ich einfach das beste aus meiner Situation und nehme das Licht was da ist.
Dann geh ich zum Bäcker und kaufe ein Brot und ein Brötchen.
Wieder zu hause mache ich noch Fotos von Etiketten auf einer Flasche. Das ist Teil meines „Mach Was“ Programms und ich bin schon mal ganz zufrieden mit den ersten Schritten die zwar eher gestolpert sind aber noch kein Grund den Kopf in den Teppich zu stecken.
Weiter geht’s mit mir und modern Family, da darf ich erst mal eine Folge gucken und mein Brötchen essen. Danach geht’s schon weiter zu Poco. Ich brauche neue Geschirrtücher und finde auch welche. Die haben da von ganz günstig bis High Tech alles im Angebot und ich wähle die goldene Mitte. Wahnsinn die Aufregung hört nie auf.
Es kann auch sein, dass sich jetzt erst das Brötchen gegessen habe. Wenn so viel los ist, verliert man schon mal den Überblick. Auf jeden Fall mach ich mich dann auf den Weg zu dem Kilometer von dem mir Pe erzählt hat. Das ist ein offizieller Kilometer vom Eichamt und da will ich meine Laufapp mal auf Genauigkeit prüfen. Da muss ich nur zu dem Kilometer hinlaufen. Am Anfang von dem Kilometer meine App anwerfen und dann den Kilometer ablaufen und meiner App sagen, dass ich fertig bin mit laufen.Was für ein Spaß und nicht nur das. Als ich zum Anfang des Kilometers gehe ist da noch eine kleine Kehrmaschine auf dem Weg den ich laufen will. Die tuckelt da so lang und ich laufe voll an der vorbei und so. Bääääm sag ich mal.
Auf dem Rückweg geh ich noch zu Aldi und kaufe Erdbeereis. Das mische ich dann mit Brause und gucke wie es schmeckt. Das machen die Amis auch immer. Damit ist der Tag natürlich noch nicht vorbei. Ich werde nachher noch mal kurz in Mordor vorbei gucken und ein paar Orcs metzeln und bei Grimm ist bestimmt auch schon wieder eine Menge passiert. Da soll mal noch einer sagen ich hätte nichts zu tun. Da hat der aber nur zur Hälfte Recht.
Ansonsten freue ich mich einfach mal über das schöne Wetter und überlege mir schon mal was für den Flyer zur nächsten Lesung wo ich Leuten meine Buchstaben und Sätze darreichen darf. Und Texte, Texte brauch ich da auch noch. Ich glaub morgen stehe ich wieder früher auf.

Da ging es noch weiter. Leben am Limit sag ich mal.

Dienstag, 1. September 2015

Arbeitslos Tag weiß ich gerade nicht Ein Rückblick

Eigentlich wollte ich ja jeden Tag was schreiben in meinem täglichen Blog. Hab ich aber nicht, dafür gibt es jetzt eine wilde Zusammenfassung der letzten Tage, ganz ungeordnet.

Mir fällt eine Füllung aus dem Zahn und ich finde das nicht gut. Die ist ja nicht nur so da drinnen sondern aus einem Grund. Da das auch noch am Samstag passiert muss ich bis Montag warten um zum Onkel Frau Zahnarzt Doktor zu gehen. Die ist auch ganz nett und es tut fast gar nicht weh. Wiederholung ist trotzdem nicht geplant.

Ich spüle das Geschirr und schneide mir in den Finger. Im Spülwasser lag nämlich noch das Schneidedingsi von dem Ding wo ich Tomatensalat gemacht habe, der eher wie eine kalte Tomatensuppe war, aber trotzdem o.k.. Bei den Tomaten musste ich richtig Gewalt anwenden damit das Küchenwunder die kleinen roten Dinger salatiert. Mein Finger ging ohne Probleme durch. Natürlich nicht komplett aber ganz schön blutig. Ich habe nicht geweint.

Ich stehe in der Buchhandlung auf der Suche nach einem Fachbuch für die Gestaltung von Etiketten von Flaschen und/oder Konfitüregläsern. Neben mir muss ich ein Gespräch mithören, bei dem ein Junge ein Mädchen fragt, welches Buch denn vom Cover her besser in seinen Schrank passen würde. Das macht mich traurig und ich möchte ihn mit Verachtung strafen. Ich suche aber noch das Buch das ich suche und hab für solche Erziehungsmethoden keine Zeit.

Ich treffe Fred. Fred weiß alles über Lego und er erzählt auch gleich von den neuen Sets mit dem Doctor und Marty McFly und ich wollte ja auch in den LEGO-Store und mein Trauma vom letzten Mal überwinden. Im LEGO-Store, gibt es zwei Erkenntnisse. Fred weiß wirklich alles über Lego. Weil der LEGO-Store Bewohner das nicht wusste was Fred erzählt hat und mein Trauma werd ich nicht los. Schon beim letzten Mal wo ich mir zwei Tüten von der neuen Figurenserie gekauft habe, hatte ich zwei mal den gleichen Typen drinnen. Jetzt kaufe ich mir drei Tüten und hab schon wieder zwei gleiche Püppis. Geistermädchen nämlich. Einen Fliegenjungen hab ich jetzt auch noch.

Jens hab ich auch noch getroffen.

Ich besuche Pe auf Arbeit. Die gräbt wieder was aus. So Mauern von Häusern, da haben Dinosaurier drinnen gewohnt. Und wenn die Pe das hier jetzt lesen würde, würde sie mir voll eine rein hauen. Weil sie keine Dinosaurier ausgräbt sagt sie. Ich sehe das anders. Ich kriege aber trotzdem ein Stück von einer Pfeife geschenkt.

Ich gucke die fünfte Staffel von Game of Thrones. Der Martin spinnt, aber volle Bude.

Ich gucke wieder modern Family und finde das immer noch cool.

Ich überlege was sonst noch passiert ist in den letzten Tagen und komme zum dem Schluss, dass mein Leben gerade nicht sehr spannend ist. Ich überlege über das Wetter zu schreiben und breche den Text hier einfach ab.

Da haben Dinosaurier gewohnt.

Dienstag, 25. August 2015

Arbeitslos Tag 23 Eine Beobachtung

Ich möchte Sie herzlich willkommen heißen in unserer neuen Ausgabe von „In der Natur“. Heute haben wir ein ganz besonderes Wesen, das es zu beobachten gilt. Es ist ein ausgewachsenes Toni in der freien Wildbahn.
Wir schleichen uns vorsichtig durch sein Revier und da sehen wir es auch schon liegen. So früh am Morgen liegt es noch in seinem selbstgemachtem Nest und schläft tief uns fest. Schön anzusehen ist das zwar nicht, aber die Natur liebt ja alle ihre Kreaturen und so hat diese hier einen Platz in unserer Welt gefunden. Oft findet man es da wo es Kekse oder Kuchen gibt und auch in der Nähe von Fernsehern kann man immer wieder welche sehen.
Jetzt wird es langsam wach und wir ziehen uns wein wenig zurück. An seinem unkontrollierten Gang können wir erkennen, dass das Toni noch nicht ganz wach ist und noch ein wenig braucht bis es die Welt um sich herum begreift.
Nach seinem morgendlichen Ritualen geht es heute auf die Jagd. Es bereitet sich darauf vor in dem es die üblichen Jagdfelle anlegt und bunte Schuhe dazu. Jetzt müssen wir uns ein wenig anstrengen um an dem Toni dran zu bleiben. Schon zu beginn seiner Jagd läuft es los, als hätte es ein Spur erschnüffelt. Es läuft einfach weiter und weiter. Über mehrere Kilometer kann so eine Treibjagd gehen und man sieht dem Toni die Erschöpfung auch an. Irgendwann kommt es von seiner Jagd zurück zu seinem Revier. Leider hat es auch diesmal keine Beute dabei und das ist auch die Regel, da das Toni ein sehr sehr schlechter Jäger ist. Einige Experten sind der Meinung, dass das Toni einfach seinem Geruch hinterher läuft und daher auch immer wieder zurück zu seinem Revier kommt.
Es ist ein wenig später und wir sehen das Toni ausgeruht in seinem Revier vor einem Computer wo seinen täglichen Beschäftigungen nachgeht. Es scheint eine Art Screen zu machen, der sich jedoch aus unserem Versteck nur schwer erkennen lässt. Zwischendurch geht es auch zu seiner Kamera, macht einige Bilder um dann wieder an seinem Computer zu hocken und mit seiner Beschäftigung fortfährt.
Um die Mittagszeit herum, sehen wir das Toni plötzlich in Bewegung. Wir können sehen wie es sich zu einer Futterstelle bewegt um dort etwas zu essen in seinen Rückensack zu tun um damit wieder zurück zu seinem Revier zu laufen. Dort wirft es die Nahrung in ein Loch an der Wand und nimmt im Tausch dafür andere Nahrung raus. Die werden dann von ihm in einem anderen runden Loch mit Wasser vermischt und auf primitive Weise erhitzt. Wenig später sehen wir das Toni wie es sich das nun wässrige und nicht mehr kalte Essen in den gierigen Schlund schüttet. Es ist kein schöner Anblick.
Als dann die Folge Grimm zu Ende ist, verlässt das Toni sein Lager und wechselt in einen anderen Teil seines Reviers. Dort sitzt es wieder am Computer und haut auf possierlich auf die Tasten, als wüsste es was es tut. Das macht es eine ganze Weile bis Karl kommt und die beiden gehen Kuchen holen.
Später sehen wir das Toni wieder wie es erneut an seinem Computer sitzt und mit den Tasten spielt. Hier wollen wir es auch verlassen und wünschen ihm noch viel Glück bei dem blöden Gewinnspiel wo man für das Foto klicken kann und so.

Das Auto von Actionman

Freitag, 21. August 2015

Arbeitslos Tag 20 Die schwarze Krawatte

(Kopfstimme heute: ein Literaturcafé, auf der Bühne ein Mann mit schwarzer Kleidung, er raucht viel und trinkt Wein, seine Stimme ist sehr hektisch und aufgebracht er betont alles sehr genau)
Es ist der Morgen des 20. August. Die letzte Nacht war dunkel und mein Schlaf unruhig,so unruhig wie er schon öfters war, aber nicht immer, eben ab und zu und ich stehe trotzdem sehr früh auf. Ich stehe nicht einfach so auf, denn ich habe etwas vor. Gut, man hat ja immer etwas vor und wenn man nichts vor hat und einfach nur auf der Couch liegt und den Teppich krault oder an die Decke starrt, so ist auch das ein Vorhaben, wenn auch eher nutzloser Natur. Der Teppich ist mir gerade egal, denn wie gesagt ich habe etwas vor. Doch bevor ich mich meinem Vorhaben widme, muss ich mich erst in den Tag finden. Der ist ja nicht einfach so da, nur weil die Sonne ihre Bahn am Himmel zieht und alles was unter ihr liegt in ein Licht taucht, dass uns nicht nur sehen lässt wo wir hingehen. Nein sie lässt uns leben, jeden Tag aufs Neue können wir die Sonnenstrahlen in uns aufnehmen und ihre Energie spüren, die uns zu mehr macht als der bloßen Existenz die wir sein könnten. Der Himmel ist bedeckt ich habe schlechte Laune. Ich muss trotzdem in den Tag kommen, Zähne putzen, duschen, Pipi machen. Frühstück gibt es noch nicht oder doch. Eine Nektarine, Brot und einen kleinen Milchreis mit fünf Körnern. Karottensaft. Den habe ich gerade im Netto gekauft, als ich Wäsche waschen war. Jetzt fehlt mir ein kleines Handtuch.Ich mag dieses Handtuch, auch wenn diese kleinen Handtücher die wieder so weiß geworden sind wie ich sie damals gekauft habe. Egal, ich habe etwas vor.
Nach dem Frühstück pumpe ich Luft auf, das Fahrrad braucht das von Zeit zu Zeit und auch wenn viele meinen, ich könnte auch zu Fuß gehen, will ich das Fahrrad nehmen, ich mag es einfach heute so. Ich sitze auf dem Fahrrad und fahre, das ist ja auch Sinn der Sache und ich fahre so und denke über mein Vorhaben nach und bin der Meinung, dass das was ich da vorhabe nicht lange dauert.
Ich komme an, schließe mein Rad an den Fahrradständer und bin froh, dass es den gibt. Er gibt mir Sicherheit in einer Welt in der es doch so unsicher sein kann und jeder Halt den man kriegen, gierig umklammert wird von den Menschen die sonst nichts mehr sehen im Leben und die nicht wollen, dass ihr Fahrrad umkippt. Ich gehe in den Laden und will mein Vorhaben hinter mich bringen. Es klappt nicht. Das Angebot dieses Geschäftes kann mir nicht helfen. Ich gehe in den nächsten Laden und werde enttäuscht. Ich sehe ein weiteres Geschäft. Nach einem kurzen Schimmer der Hoffnung gehe ich mit gesenktem Kopf wieder raus. Ich gebe nicht auf und laufe zielgerichtet durch die belebten Straßen, vorbei an Menschen deren Gesichter ich nicht kenne, die mich aus ihren Augen auch nur so sehen wie es ihnen gerade passt. Das nächste Geschäft ist ein großes Geschäft und las ich wieder gehe piept es und die Frau hinter dem Tresen meint ich müsste das nächste mal das andere Törchen benutzen und ich denke nur so beim mir: „Es gibt kein nächstes Mal.“
In der Not gehe ich in noch einen Laden und trete auf das Kabel eines Staubsaugers. Dann fahre ich weiter, dahin wo es keine Fahrradständer gibt und ich stelle mein Rad vor ein Reisebüro und ein wenig Hoffnung keimt da noch in mir und es dauert kein zehn Minuten bis auch diese vom Stiefel der Enttäuschung zertrampelt wird. Ich fahre nach hause und esse ein Stück Salami.
Die Uhr erinnert mich daran, dass ich noch einen anderen Weg einzuschlagen habe und ich muss mein Vorhaben noch länger vor haben als ich es vor hatte.
Ich gehe in den Laden, ich warte kurz dann kommt Amy und ich warte noch eine Weile und dann warte ich noch ein wenig und dann lege ich mich hin und wir reden über alles mögliche und auch mit der anderen die da noch ist und Lisa kommt auch irgendwann und ist ganz überrascht und wir reden noch ein wenig und nebenbei tätowiert sie mich und jetzt hab ich eine blaue Polizeinotrufzelle auf den Arm und einen kleinen Kerl und Muster.
Ich gehe ein Stück, dann fahre ich wieder und nicht viel Später finde ich mich da wieder wo das Leben tobt. Menschen laufen auf und ab ganz ohne Ziel oder sie scheinen nur so und aus ihren Händen wachsen Plastiktüten und sie lächeln und sie stehen Schlange und am Rand steht einer mit Gitarre der einsam seine Lider singt. Ich kann mich dem nicht entziehen und steige ein in die Masse der Plastiktütenmenschen. Ich lasse mich treiben bis zum H und M und da kauf ich dann endlich meine schwarze Krawatte die ich schon den ganzen Tag suche. Teuer ist sie such nicht und jetzt bin ich aber auch müde.

Mittwoch, 19. August 2015

Arbeitslos Tag 19 Heute in schwarz weiß

(Die Vorlesestimme im Kopf sollte Humphrey Bogart sein oder zumindest einen Trenchcoat tragen)

Es ist noch früh am Morgen, als ich wach werde. Meine Stadt liegt noch im dunklen. Obwohl, das tut sie eigentlich immer. Hier hat jeder sein Geheimnis und mindestens eine Leiche im Keller. Ich nehme mich da nicht aus. Das kann ich aber auch schlecht vermeiden in dem Business in dem ich tätig bin. Meine Stadt ist übrigens LE, auch das Chicago Sachsens genannt.
Durch das Fenster sehe ich die Lichter der Müllabfuhr blinken. Das nervt schon ein bisschen und ich muss sie zur Strecke bringen. Doch nicht jetzt, ich hab mir noch nicht die Zähne geputzt.
Bevor ich mich da raus in den Dschungel wage, schreibe ich erst mal zwei Bewerbungen. Es sieht echt mies aus mit Aufträgen in letzter Zeit. Auch ein harter Hund wie ich muss da gucken wo er bleibt. Plötzlich klingelt es an der Tür. Eine hübsche Blondine braucht meine Hilfe. Ihr Mann ist verschwunden und sie weiß nicht an wen sie sich sonst wenden soll. Bei den Bullen war sie schon, aber die können nichts machen sagen sie. In einer Stadt wie dieser sind die ohnehin unterbesetzt, da können die sich nicht um alles kümmern. Sie fleht mich an, ihren Fall zu übernehmen. Ich schaue ihr tief in die Augen und sage: „Hey du, ich klär das schon.“ Na gut das hab ich nicht gesagt. Ich habe geschwindelt. Es hat gar nicht geklingelt.
Irgendwann gehe ich dann doch raus und die Kälte zieht mir sofort in die Knochen. Ich lasse mich davon nicht beeindrucken und ziehe einsam durch die Gassen der Stadt. Ich muss noch einkaufen. Putenschnitzel und Milchreis mit fünf verschiedenen Körnern. Das und noch viel mehr, bringe ich nach hause. Unterwegs fällt mir eine Baustelle mit einem großen Kran auf. Ich werde sie zur Strecke bringen, nur nicht jetzt. Ich muss ja einkaufen.
Nach dem Frühstück, mit 5 Korn Joghurt, mache ich mich schon wieder auf den Weg. Ich nehme das Fahrrad und merke, dass ich Luft aufpumpen müsste. Vorher bringe ich noch was ganz dolle schweres auf den Dachboden. Kurz bevor ich an meinem Ziel angelange, sehe ich wie ein Mann über eine rote Ampel geht. Ich werde ihn zur Strecke bringen, nur nicht jetzt. Die Ampel ist ja noch rot, da muss man warten.
In der Stadt mache ich verschiedene Besorgungen. Zum Glück muss ich meine Waffe nicht benutzen. Das hätte ich jetzt nicht gebrauchen können.
Auf dem Rückweg sehe ich einen jungen Mann der kleinen Kindern das Inlineskaten beibringt. Ich werde sie zur Strecke bringen, aber nicht jetzt. Ich will ja nach hause.
Als ich wieder in meiner Wohnung ankomme, springen meine Alarmsirenen an. Irgendetwas stimmt nicht. Ich bin vorsichtig und spähe durch das Fenster. Hinter der Tür warten Messer Joe, Knüppel Ben, Pistolen Sven, Big Fitje und der Schubsende Sven. Die wollen bestimmt nicht zum Kaffee vorbei kommen. Weil ich weiß was mich erwartet, kann ich sie überrumpeln und nach einem kurzen Handgemenge liegen sie auf dem Boden und ich kann mir jeden einzeln vorknöpfen um zu erfahren was sie von mir wollen. Das stimmt natürlich auch nicht. Ich bin echt ein schlimmer Schwindler.
Zum Mittag esse ich die Putenschnitzel. Die passen nicht alle in die Pfanne. Das ist ärgerlich. Ich werde sie zur Strecke bringen, gleich hier und jetzt. Nebenbei gucke ich noch Iron Man 2. Das ist ein toller Film.
Der Rest vom Tag ist ziemlich ereignislos und ich kann die Füße hochlegen. Aber da draußen wartet nur der nächste den ich zur Strecke bringen muss.


Gerade eben hat es doch noch geklingelt. War der Hermesmann mit einem Paket für die Nachbarin. Ich werde ihn zur Strecke bringen, nur noch nicht jetzt. Der muss ja noch die Benachrichtigungskarte in den Briefksten werfen.

 Bild passt.

Dienstag, 18. August 2015

Arbeitslos Tag 18 Heute mit Lyrik

Der Regen platscht vom Himmelsdach, dröppel dröppel.
Der Fuß pitsch, patsch das andere Gebein. Ich gehe Küchenrolle kaufen.
Nektarinen auch, die die Netto Hure so günstig in ihrer groben Auslage zum Kauf bietet.
Zahnbürsten, hart, zwei Stück, auch nicht teuer.

Hinfort du nasses Ding.
Auf den Kleiderbügel mit dir, auf dass du über deine Fehlbarkeiten grübeln.
Ein neues Kleid kommt schon heran, wärmt mich und schmückt mich gar fein.
Und Söckchen vom Spiderman sind die Zierde die es braucht. Glück ich hab dich an den Füßen.

Die Couch sie hält mich über den Mittag hinweg.
Der Faule bin nicht für wahr. Doch ist es auch keine Welt die ich bewege, einen Teller in den Abwasch höchstens.
Ein Hund singt vor dem Fenster das Lied seiner Leute. Wuff Wuff Wuff Kläff Kläff
Ich esse Brot und Käse.

Der Blick in die Welt erzählt nichts Neues.
Nass kommt es von oben und unten bleibt es liegen.
Ich bring die Tonne vor die Tür und ziehe mich zurück.
Die Simpsons leisten mir Gesellschaft und geben sich hin, wie ich ihnen in das Leben blicke und an ihrem Schabernack erfreue.

Ich gehe Brötchen holen.
Der Himmel weint noch immer und ich senke den Blick, damit mir nichts ins Auge tropft.
Die Straßen sind gesäumt von blauen Tonnen, ganz ähnlich der die ich heute selber auf den Gehweg stellt. Doch sehe ich den Unterschied. Im Detail liegt es begraben. In der Form vom weiten kaum zu unterscheiden sehe ich was dort gemacht. Windschnittiger und viel moderner, sind die blauen Deckel und auch der Rumpf für die Rennstrecke wohl gemacht. Ich bin verwirrt und frag mich wer das braucht. Renntonnen so ein Unsinn.

Die Klingeln schreit quer durch die Welt. Klingel klingel klingel
Emma steht vor der Tür. Sie ist heut Gast.
Eine neue Uhr hat sie. Gucken soll ich. Selber sieht sie nichts.
So ist die Jugend, verloren in der modernen Technik und wenn sie einen Kuchen backen sollen, wissen sie nicht wie.

Draußen neigt sich der Tag einem nassen Ende. Hier drinnen ist es trocken aber spazieren gehen tut hier keiner.
Auch Björn hat nichts zu sagen. Er hält sich bedeckt, trägt eine Maske. Stormtrooper ist er jetzt.
Ich warte bis die Nacht sich über den Regen legt und vertreibe die schlechten Gedanken mit Keksen oder Nutellabrötchen. Die Kekse will ja Emma haben, da bleibt nix für mich.

Die Birne darf nicht zum spielen raus, es regnet.

Montag, 17. August 2015

Arbeitslos und der Tag ist gar nicht so lang. Tag 17

Montag ist der erste Tag der Woche und kann schon entscheidend für die restlichen 4 Tage sein. Ich könnte liegen bleiben und dann auch bis Samstag einfach im eigenen Saft liegen und warten bis ich schmecke. Ich könnte aber auch gegen fünf aus dem Bett hopsen, durch den Wald joggen und bis zum Freitag einen Baum pflanzen, die Wale retten und einen Kuchen backen. Ich sag es wie es ist. Ich war nicht joggen. Liegen geblieben bin ich aber auch nicht und hab mich dann einfach mal für einen Weg der Mitte entschieden.
Ich mache den Abwasch und fühle mich auf meine eigene Art dann doch episch. Weiter geht’s mit dem Schreiben an einem größeren Projekt. Das nimmt langsam Form an und wird wohl mehr als ich am Anfang noch geplant hatte. Natürlich werde ich hier nix weiter verraten und peile einfach mal Weihnachten an um so weit fertig zu werden, das ich dann sagen kann ich bin so weit fertig.
Wer vorher plant, muss sich um Beschäftigung nicht kümmern. Da ich schon letzte Woche in Folge zufälliger Recherche vom überflüssigen Zeitkontingent von M erfahren habe, treffen wir uns heute in Leipzig zum was machen.
Wer nicht genug plant steht dann doch bald da und hat ein Fragezeichen zu viel im Kopf. Teil 1, das Treffen am Bahnhof hat schon ganz gut geklappt. Teil 2, das mit dem Machen gestaltet sich schon schwieriger. Das Wetter macht nicht den Eindruck, als könnte man sich einfach mal in den Park werfen. Da bleibt erst mal nur die Innenstadt um sich zwischen Kultur und Konsum die Zeit zu vertreiben. Bevor das in die Vollen geht, essen wir noch lecker Kung Fu Teller und die werden immer besser. Diesmal drehten sogar leckere Süßspeisen ihre Runden auf dem Karussell. Fortschritt durch Nachtisch.
Weiter geht’s in ein Elektronikfachgeschäft und ich kaufe DVD Rohlinge. War jetzt nicht so spannend.
Unser Marsch führt uns dann weiter zu Müller wo wir gucken ob sich nicht eine schöne Alternative zum planlosen Rumlaufen findet. Ein Film den man gucken könnte. Einer der beiden gefällt. Den finden wir nicht. M kauft einen Film für seine Schwester, ich kaufe Iron Man. Jetzt haben wir eine Menge Zeit und gehen erst mal Eis essen. Das ist bei dem Wetter eher nicht so sinnvoll und eher eine Gewohnheit die zu den letzten Wochen gehört, wo Eis essen quasi vom Überlebenstrieb gesteuert wurde. M nimmt den Karamelbecher und ich den mit After Eight Geschmack. After Eight, diese Süßigkeit die eigentlich keine ist. Minztäfelchen in Schokolade. Das ist wie Hustenbonbon im Kakao und so schmeckt der Becher dann auch. Ich würde nicht sagen schlecht, damit tut an ja dem Eismann unrecht. Es ist einfach nicht mein Ding und mein Magen erinnert mich immer noch daran.
Nach dem Eisbecher ist immer noch eine Menge Zeit und wir gehen noch mal in die Höfe am Brühl. Nur mal gucken eben oder auch was kaufen, auf jeden Fall die Zeit hinter uns lassen.
Zuerst treibt es uns in einen Adidas Laden da gibt’s aber nix. Dann ein Vans Laden, da gibt’s auch nix. Ein paar Schritte weiter und wir stehen im LEGO Laden. Da ist es schon besser. Es gibt neue Legofiguren. Monster und Geister die alle voll cool sind und unbedingt mit mir kommen wollen. Zwei von denen schaffen es dann auch und ich verstaue sie im Rucksack. Wir entdecken noch ein Legosuchspiel bei dem man Gegenstände in einer kleinen Legowelt suchen muss und scheitern schon fast an der ersten Aufgabe. Wir lösen sie und gehen weg. Danach geht’s noch in einen Modeladen der auch nix hat und es ist spät genug um zum Bahnhof zu gehen.
Der Rest ist Routine. Wir warten, der Zug kommt, wir sagen tschüss und ich gehe nach Hause.
Da wird es noch mal spannend. Ich packe meine Einkäufe aus und Iron Man direkt in die X Box zum Gucken. Ich mache es mir gemütlich und mache mich an meine beiden Legotüten. Ich öffne die erste und finde einen Gargoyle. Das sind graue Steintypen mit Flügeln und Hörnern. Das gefällt mir. Ich öffne die zweite und finde einen Gargoyle. Das sind graue Steintypen mit Flügeln und Hörnern. Das gefällt mir nicht. Sechzehn, es gibt sechzehn verschiedene Figuren. Ich greife in eine volle Kiste und habe zwei mal den gleichen. Ich weiß nicht mal wen ich verklagen will so erzürnt bin ich. Ich schwöre Rache und hoffe einfach mal auf einen steigenden Sammlerwert.

M und der Becher mit Zahnpasta.


Samstag, 15. August 2015

Arbeitslos und es ist gar nicht Freitag Tag 16

Das stimmt schon, heute ist nicht Freitag. Der war nämlich gestern und auch wenn die Ereignisdichte gar nicht so hoch war, kam ich nicht zum Blog schreiben. Das mache ich dann einfach jetzt und kann wenigstens noch was vom Samstag erzählen.

Der Freitag war schon eine ganze Weile geplant. Eine Hochzeit stand auf dem Programm und bevor jetzt alle in Panik verfallen. Nein ich habe nicht geheiratet. Zwei andere haben sich das Ja um die Ohren gehauen und ich war derjenige der das Ereignis auf Foto bannen sollte.
Ich steh also auf, weiß nix mit mir anzufangen und warte bis ich los muss. Das dauert eine Weile und ich komme mal wieder dazu Adventuretime zu gucken. zwei oder vier Folgen oder so.
Nach dem Serien glotzen mach ich mich auf den Weg und schwitze schon auf den ersten Metern. Weil Hochzeit und keine Poolparty, macht man sich auch als Mietgast schön hübsch und da sind kurze Hosen einfach nicht angesagt. Das mit dem Schwitzen wird dann zum Motto für den Rest des Tages und ich akzeptiere einfach die feuchte Schicht über, um und an mir.
Irgendwann bin ich fertig mit Fotos machen und gehe noch schnell was shoppen. Im Prinzip kaufe ich das was ich anhabe, nur in anderen Farben und ein kurzärmliges Hemd mit Punkten. Das ist natürlich nicht weiter besonders, außer man weiß, dass ich nie kurzärmlige Hemden trage. Als Kind schon hab diese Dinger für einen schlechten Scherz gehalten und einen Bogen darum gemacht. Warum ich das jetzt trage weiß ich auch nicht. Liegt wohl am Wetter.
Dem Entziehe ich mich für den Rest des Tages. Auf meiner Couch ist das Klima noch erträglich. Von da aus beobachte ich Godzilla und Jay und Silent Bob. Danach gucke ich noch den Bayern zu wie sie anfangen den Hamburgern auf den Sack zu gehen. Da mir das schon bald nicht mehr gefällt kommt noch der Flash an die Reihe und ich schlafe irgendwann ein.

Nach dem Einschlafen kommt ja das Aufwachen. Das passiert heute sehr früh und als ich im Treppenhaus höre wie M und Bubu sich auf den Weg machen um zu joggen, schmeiße ich mich auch mal in meine Sportklamotten und drehe eine Runde. Dabei kann ich nicht nur wieder schwitzen wie Sau sondern auch noch einen Ziegenbock beobachten wie er mit einem Schaf kleine Schiefe (eine Mischung aus Ziege und Schaf) machen will. Das ist doch toll.
Nach dem Laufen geht’s zum Einkaufen und ich packe mir ganz viel Käse und Brotaufstrich in den Wagen. Das reicht eine Weile und bei dem Wetter hab ich ja doch keine Lust auf Kochen. Fehlt nur noch das Brot und ich verhungere nicht vor dem vollen Kühlschrank. Kuchen hab ich auch noch gekauft. Den gibt’s aber später, mit Vanillesahne. Ich hab echt nichts zu erzählen.
Ach doch. Spiderman war zu Besuch und hat auch eine Videobotschaft dagelassen. Der Unterstützt mich bei meinen Plänen, diese Gewinnspiel an mich zu reißen. Da gibt’s einen tollen Preis und den will ich haben. Jetzt werd ich mal gucken, ob ich nicht noch die eine oder andere Idee habe, die aus dem Wochenende noch ein Ereignis macht. Pappbootrennen kommt mir da spontan in den Sinn und ich muss dann mal telefonieren.
Wenn ich mich so umschaue könnte ich mal putzen. Dazu hab ich aber keine Lust. Essen wollte ich noch Fotografieren. Das macht schon mehr Spaß. Mal gucken was mich überzeugt. Jetzt geht’s erst mal wieder auf die Couch. Da werde ich auch noch gebraucht, wegen liegen und so.

Spidey und ich, zwei dicke Kumpel.

Donnerstag, 13. August 2015

Arbeitslos und heute bin ich Archäologe Tag 15

Vom Aufstehen erzähle ich heute nicht, ist ja doch immer das gleiche. Sonne guckt, ich gucke zurück und irgendwann steh ich unter der Dusche. Das ist eben so und wird auch nicht mehr geändert.

Ich muss heute los, also wohin besser gesagt und habe noch Zeit bis ich mich auf den Weg machen muss. Die verbringe ich mit Abwasch machen und finde mich schon mal ganz gut, las ich den ganzen abgewaschenen Abwasch sehe, der ja jetzt kein Abwasch mehr ist sondern Geschirr und Küchengerät. Jubel Jubel, Freu Freu.

Auf meinem Fahrrad bin ich Kapitän und so schippere ich ganz ruhig die Straßen entlang um trotzdem voll früh anzukommen und noch ein wenig durch die City schlurfe. Das ist auch nicht so interessant und findet jetzt auch keine weitere Erwähnung. Wer dennoch mehr darüber lesen möchte, schaut bitte auf Videotext Tafel 123. Da gibt es eine ausführliche Berichterstattung zum Thema.

Irgendwann bin ich dann da wo ich hinwollte und das ist heute das Stadtgeschichtliche Museum. Da leite ich mit der Museumspädagogin einen Workshop zum Thema Archäologie. Was auch sonst werden sich die meisten jetzt denken und Recht habt Ihr. Ich werde trotzdem kurz darauf eingehen, wie es mich zu derlei Lehrgut gedrängt hat.
Meine Nachbarin die Pe macht das eigentlich. Die ist aber im Urlaub. Da hat sie mich gefragt ob ich das mal machen will und ich hab ja gesagt und jetzt hab ich das gemacht. Mehr steckt da nicht hinter.

Zum ersten Workshop am Vormittag, kommen zwanzig Kinder und zwei Lehrer. Die bestehen aus erster und zweiter Klasse und deren Fachwissen im Bereich der regionalen Archäologie lässt doch arg zu wüschen übrig. Selbst einfachste Grundkenntnisse, die jeder Archäologiestudent im dritten Semester beherrscht sitzen nicht und wir müssen quasi ganz von vorne anfangen. Das macht aber nix und Spaß bringt es trotzdem. Die Kinder dürfen buddeln, Funde datieren und Töpferware zusammensetzen. Zum Schluss gibt es noch einen Schatz zu finden und alle Kinder sind happy.

Die Hitze die ja überall zu finden ist, macht das Ganze zu einer Belastungsprobe und ich muss auch feststellen, dass ich stinke. Unter meinen Armen müssen zwei Stinktiere mit einer Müllhalde gekämpft haben. Die Mittagspause nutze ich zum Deo Kaufen und Bulette essen. Dann gucke ich noch nach einem Geschäft für Wanderkarten. Dazwischen treffe ich noch den Alex und plaudern nett.

Der zweite Teil geht auch los und es sind sogar noch mehr Kinder. Die sind dann nicht von Schule hier her gebracht worden sondern freiwillig hier. Das bringt dann auch ein ganze neues Altersspektrum auf den Teppich. Zwischen fast schon Schule bis fast schon Teenager ist alles vertreten und ich rechne jeden Moment mit eine Eskalation. Die kommt nicht und die ganze Geschichte klappt noch besser. Was mir natürlich super gefällt, ist die Tatsache, dass die Kinder glauben ich wäre Archäologe und es macht schon Spaß aus meinem reichhaltigen Erfahrungsschatz und meinem Berufsleben zu berichten. Ich bin irgendwie Indiana Jones. Oder auch nicht. Egal, der Tag war gut und ich hab mir meine Couch heute verdient.
Jetzt muss ich nur noch überlegen wie ich diesen Tag bebildern kann. 

Das könnte Archäologen finden wenn ich jetzt verschüttet werden würde.



Mittwoch, 12. August 2015

Arbeitslos mit Anschreiben und Katzenbildern Tag 14

Szene 1 im Bett, draußen ist es hell und eine Uhr würde so gegen um7 anzeigen. Ein nicht mehr so junger Mann liegt im Bett und klebt zwischen den Laken. Er ist irritiert. Ihm ist nicht ganz klar ob das mit dem Aufstehen Sinn macht und wenn ja wie viele? Er tut es trotzdem. Er geht zu seiner Stereoanlage und macht Musik an. Er tanzt nicht. Er geht ins Bad.
Wir sind allein mit einer Vorstellung von dem was hinter der Badtür passiert.
Er kommt wieder aus dem Bad.
Sein Gesicht strahlt Leben aus. Nicht viel davon und auch nicht das schöne Leben mit Blumen und Teddys, aber es ist Leben.
Er macht sich eine Birne und eine Minisalami im Brötchenmantel zum Frühstück. Wir sehen wir er an einem Manuskript schreibt.
Viele verzweifelte Gesichtsausdrücke später ist er fertig. Er speichert und sendet es an eine Frau, die wir nicht kennen.

Szene 2 im Baumarkt, er reicht einen Stöpsel und einen Kassenzettel über den Tresen.

„Der Universalstöpsel passt nicht.“ Sagt der nicht mehr ganz so junge Mann.

„Der Universalstöpsel passt nicht.“ Sagt der Mann hinter dem Tresen und lacht. Der nicht mehr ganz so junge Mann lacht auch. Sie haben so eben eine Verbindung aufgenommen die mehr wert ist als eine Tafel Schokolade.
Der Mann hinter dem Tresen geht ans Telefon. Er redet sehr laut und der nicht mehr ganz so junge Mann hat Mitleid mit den Menschen am anderen Ende der Leitung.
Der Mann hinter dem Tresen legt auf und geht an ein anderes Telefon. Der nicht mehr ganz so junge Mann spürt wie die Verbindung zwischen ihnen dahinschmilzt.
Der Mann hinter dem Tresen macht seine Arbeit und gibt dem jungen Mann einen Zettel. Den kann er an der Kasse gegen Geld oder nützliche Dinge eintauschen.
Der nicht mehr ganz so junge Mann geht direkt zu den Stöpseln und nimmt einen der passen sollte. Er ist sich nicht ganz sicher, aber das macht ihm nichts aus.
Der nicht mehr ganz so junge Mann tauscht seinen Zettel gegen den Stöpsel und einen Euro. Er ist zufrieden.


Szene 3 er klingelt wird eingelassen geht nach oben und wird mit einem Lachen begrüßt. Es ist ein auslachen. Der nicht mehr ganz so junge Mann leidet unter der Hitze, das finden seine Gastgeberinnen lustig. Der nicht mehr ganz so junge Mann ist hier um Katzenbilder zu machen. Er macht das gerne. Er macht das mit viel Freude und die Katzen liegen herum. Sie sind ein Sinnbild der modernen Tristesse. Für Leckereien bewegen sie sich, ansonsten verharren sie in einer Lethargie die an Langweile erinnert.
Der nicht mehr ganz so junge Mann trinkt Saft und redet mit seinen Gastgeberinnen. Über schöne Filme und Serien reden sie, über eine Sexpuppe und Kuchen aus dem Glas der auch ohne Ofen schmeckt.


Szene 4 er schaut auf sein Telefon. Eine Email von der Frau die wir nicht kennen. Sie hilft ihm, er ist froh darüber.

Szene 5 der nicht mehr ganz so junge Mann steht vor dem Spiegel. Wir hören das Wasser rauschen. Der Stöpsel passt.

Szene 6 der nicht mehr ganz so junge Mann macht seine erste Bewerbung fertig und schickt sie ab. Er hofft, dass es klappt.

Szene 7 ein Telefon klingelt. Es ist das Telefon des nicht mehr ganz so jungen Mannes. Er erkennt die Nummer und ist nicht besonders froh über den Anruf. Er nimmt den Anruf entgegen.

„Hallo Angelina Jolie, was willst du denn jetzt schon wieder?“

„I love you und Brad auch und Leo und die blonde aus den X-Men Filmen auch. Komm zu uns und heirate uns.“
Die Stimme hat etwas Flehendes.

„Ich kann jetzt nicht, ich will meine Serien gucken.“
Der nicht mehr ganz so junge Mann lässt keine Wiederworte zu.

„Jawohl, wir werden auf dich warten.“
Es ist mehr ein schluchzen als eine klare Sprache, aber es schwingt Hoffnung mit.

Szene 7 der nicht mehr ganz so junge Mann macht sich was zum Mittag. Veganer Leberkäse und Hühnchen. Zusammen geht das.

Szene 8 wir sehen einen Ball in den Himmel fliegen. Bevor er auf den Boden fällt, fängt der nicht mehr ganz so junge Mann ihn geschickt wie ein Otter und wiederholt den Wurf gleich um den Ball wieder zu fangen. Es ist schön wie er das tut. Wir sehen eine Weile zu. Eine Stunde oder zwei.

Szene 9 der nicht mehr ganz so junge Mann ist Kekse und guckt seine Serie.

Szene 10 der nicht mehr ganz so junge Mann macht sich Kaffee. Der Kaffee hat kein Koffein und schmeckt auch so. Der nicht mehr ganz so junge Mann setzt sich an einen Schreibtisch und schließt das Fenster. Er macht es Ruhe um sich. Der Laptop vor ihm auf dem Tisch verharrt voller Erwartung auf die Worte die da kommen mögen. Hier verlassen wir den nicht mehr ganz so jungen Mann. Wie wissen nicht was er tut, wir wissen nur, dass er es tut.
Später wird er noch die Bettwäsche wechseln. Das muss man bei so warmem Wetter einfach öfter machen.

Voll ohne Farbe und so.


Dienstag, 11. August 2015

Arbeitslos und Kung Fu zum Mittag Tag 13

Der Wecker ringelt sein fröhliches Lied und ich weiß was los ist. Heute muss ich ganz früh aufstehen weil ich ganz früh einen Termin habe und damit ganz früh schon einen Streit mit mir anfange.

„Los steh auf, du wusstest, dass es so kommt.“

„Naaaarghhh“

„Los jetzt hoch mit dir, ich sag es nicht noch mal. Wir müssen da hin, weil das wichtig ist.“

„Örrrrrrrr nnnnnnnnnngnnn“

„Na gut dann geh ich eben alleine.“

„Ne warte ich komm schon.“

Der Rest läuft ohne mein Bewusstsein einfach mal auf Autopilot und ich werde so auf dem halben Weg zum Amt wieder wach. Den Weg kenne ich ja schon und merke auch, dass ich wohl ne Menge Zeit mit bringe wenn ich da vor der Tür stehe. So ist es dann auch und ich mache einen schönen Spaziergang durch den Amtspark. Der ist viel zu schön für so einen deprimierenden Ort.
Vor der Tür wird es langsam voll und immer mehr Menschen stehen in der Sonne und haben keine gute Laune. Der Typ hinter der Tür wartet mit Blick auf seine Uhr auf die Öffnungszeit. Dann geht die Tür auf und alle dürfen in ein Gebäude, dass mich aber so was von an ein Gefängnis erinnert. Nicht weil Wachen rumstehen oder Leute hinter Gittertüren stehen. Es ist der Grundbau der das provoziert. Ich muss das mal recherchieren.
Bei meinem Termin geht es dann aber ganz gemütlich zu und wir plaudern einfach ein bisschen, machen dann Pflichtkram und plaudern dann weiter. Trotzdem will ich da nicht sein und muss jetzt langsam al mit meinem Anschreiben fertig werden oder einfach mal anfangen.
Nach dem Amt geht’s erst mal Richtung Stadt. Das hoffe ich zumindest als ich die große Straße in der Richtung entlang fahre die mir logisch erscheint. Ich habe Recht und komme da an wo ich wollte.
Zum Frühstück gibt’s dann Minisalami um Brötchenmantel und Zitronenwasser.
Weiter geht’s im Stadtgeschichtlichen Museum mit dem Scherbenlabor. Das mache ich jetzt schon zum dritten mal mit und darf auch was sagen. Mehr dazu kommt später.
Nach dem Museum gehen wir Mittagessen. Kung Fu auf Tellern gibt’s in den Höfen am Brühl. Da gibt’s einen Asiaten der so ein Sushikarussell hat. Da fahren die kleinen Teller mit dem Essen an einem vorbei und wenn man etwa sieht was man will, dann schnell Fenster auf und raus geholt. Das fetzt total und lecker ist es auch.
Wieder zu hause mach ich noch was wichtiges und gehe dann zum Baumarkt. Im Bad fehlt nämlich noch ein Stöpsel im Waschbecken und den wollte ich jetzt mal besorgen. Ich messe ab gehe los und hab keine Ahnung mehr was ich gemessen habe. Wie der Zufall es will, gibt es aber einen Universalstöpsel für alle Größen. Er passt nicht. Im Baumarkt hab ich mir dann noch Akkubohrschrauber angeguckt und Brot gekauft. War also nicht ganz for free der Besuch.
Für Morgen hab ich dann schon mal ein Vorhaben und noch eins, also eigentlich drei und noch eins mehr wenn ich jetzt genau überlege. Da kommt gleich noch was dazu und irgendwas findet sich immer was ich jetzt noch nicht weiß, oder doch. Ich sag mal so sieben Sachen die mir Morgen gegen die Zeit helfen und das ist in Ordnung. Heute ist ja auch noch nicht rum, aber eigentlich schon gelaufen. Außer ich mach das eine noch. Mal gucken.

Schon wieder was zu essen.