Letzte Woche war es, da kam die Emma
vorbei um ein wenig mit dem Toni abzuhängen. Klar das macht die ja
fast jede Woche und ist so weit keine Überraschung mehr.Nun aber war
das Kind nicht alleine. Ein Einhornpony war dabei und das auch nicht
umsonst. Geheiratet werden sollte. Ich und das gehörnte Plüschtier
waren einander versprochen worden. Was das Pony davon hielt kann ich
nicht genau sagen, nur fühle ich ich einfach noch nicht bereit für
die Ehe. Spezies und Materialübergreifende Zwangsehen sind ja auch
so ein Thema. Da redet man nicht drüber, das gehört sich einfach
nicht. Die Medien halten sich da komplett raus und ich stehe also
alleine vor der fremd getroffenen Entscheidung. Da ich schon immer
ein Rebell war, verweigere ich mich erst mal. Das wird von Emma
natürlich nicht toleriert. Das Pony hat ja schließlich schon ein
Kleid an, die Blumen werden auch verteilt und Schuhe angezogen, wie
es sich gehört. Ich bin immer noch dagegen und als ich dann höre,
dass das Huftier nicht mal bei mir wohnen soll, ist der Ofen komplett
aus. Ich sage nein und finde endlich Gehör. Mit knapper Not entkomme
ich dem Eheversprechen und das Pony unter den Tisch. Schade
eigentlich. Könnte man sagen, macht aber keiner.
Ein anderer und auch schon am Abend.
Wohnzimmerkonzert im Noch Besser Leben und Spaß ist was anderes. Die
Bands sind ja ganz toll nur ist es das Publikum das nervt. Die erste
Kapelle wird von zwei Hohlbroten begleitet die sich zwingend lauter
unterhalten müssen, als die spielen. Was soll der Scheiß, merken
die denn gar nichts. Wer geht denn zu einem Konzert um sich
anzubrüllen. Mit dem Wischmob erzogen worden oder was? Bei der
zweiten Band läuft es ein wenig anders. Die spielen nämlich lauter.
Trotzdem schwappt immer wieder ein Desinteresse durch den Raum, dass
sich so wohl nur im Bundestag wiederfinden lässt. Nochmal. Was soll
das? Irgendwann ist dann auch Schluss und die Menschen können sich
ohne die lästige Musik mit Worten zu kleistern. Damit der Nagel noch
einen Kopf bekommt, erfahre ich auch noch, dass der Song der mir so
gut gefallen hat, noch gar nicht aufgenommen ist und damit auch noch
nicht zu erwerben. Der Weg nach Hause wird von einem alles scheiße
Gedanken getragen.
Noch ein anderer Tag. Ich gehe meine
Wäsche waschen. Das ist auch nicht von Originalität geprägt, hat
aber ein neues und entscheidendes Kernelement. Die Waschmaschinen im
Waschsaloon sind neu und ich weiß auch, dass man Salon mit einem o
schreibt, ich mag aber den Wortwitz mit der altamerkinanischen
Schenke. Die sind also neu und ich stehe auch gleich davor, als wäre
ich alt. Ein Drehknopf und digitale Anzeigen. Sehr toll. Der Rest ist
wie gewohnt und ich gebe dem Schrank mein Geld zu essen. Der schenkt
mit Waschpulver und Zeit mit seinen Maschinen. Die nutze ich dann
auch und stopfe meine schmuddelige Kleidung in den runden Schlund.
Dann am Rad drehen, drauf drücken und los geht die wilde Fahrt. Das
mach ich doch gleich noch mal weil Wäsche haben wir genug. Da ich
zwei Programme für meine Wäsche wähle, dauert es auch
unterschiedliche Minuten bis die beiden fertig sind. Sechs Minuten
hat die eine Vorsprung und den hält sie auch ganz gut. Bis es dann
auf die Zielgerade geht. Eine Minute zeigt die eine, 6 Minuten die
andere. Fünf Minuten später zeigt die eine immer noch eine Minute
und die andere dann auch. Ich bin verwundert und schon richtig
besorgt, als die vormals Zweitplatzierte sich doch noch den Sieg
sichert und mir meine Wäsche wieder gibt. Die andere Maschine
schleudert immer noch und kommt mit einer gehörigen Verspätung ins
Ziel. Da ich bin wie ich bin mache ich mir natürlich Gedanken. Die
Lösung liegt dabei klar auf der Hand. Eine der Waschmaschine ist
auch eine Zeitmaschine. Eine Waschzeitmaschine sozusagen. Alles
andere wäre absurd und mit diesem Wissen trage ich meine saubere
Wäsche nach hause. Am Nachmittag trinke ich noch Basilikumlimonade.
Ich find das schön.