Montag, 25. Dezember 2017

Patient 0

Tag 1

Kopfweh, ein Gefühl von Schwäche und überhaupt ein Unwohlsein, dass sich nicht gut anfühlt. Jeder der nur ein bisschen Ahnung von so Sachen hat, weiß was ich meine. Ich bin Patient 0 für eine Zombieapokalypse und werde die Welt in einen langsam laufenden und andere Menschen essenden Abgrund reißen. Natürlich nur so weit, dass es noch genug Menschen gibt die sich mit sich und ihren Konflikten untereinander beschäftigen können. Denn selbst wenn es nur noch wenige Menschen gibt und die eigentlich genug damit zu tun hätten sich gegen die Zombies zu wehren und überhaupt zu überleben, die finden schon noch einen Grund sich gegenseitig nicht zu mögen.
Aber zum Anfang. Ich liege also hier und fühle mich nicht wohl. Der Körper tut komisch und kann sich nicht entscheiden zwischen Magengrummeln und Fieber, während er mich immer wieder auf Toilette schickt. Sicher werden jetzt einige Hobbymediziner da draußen eine ganz eigene Diagnose parat haben und mir lieber eine Erkältung, Mums oder eine Schwangerschaft unterjubeln. Das ist natürlich alles Unsinn. Erkältung kann ja schon aus unterschiedlichsten Gründen ausgeschlossen werden, Mums sieht anders aus und wenn ich schwanger wäre würde ich ja Heißhunger auf Fisch mit Marmelade auf Lockenwickler mit Bratensoße haben. Hab ich aber nicht. Hab Hunger auf weiß nicht was, weiß nur, dass ich nicht mag was ich so in mich tue. Nicht mal Kekse gehen. Das kann nur heißen, dass ich Hunger auf etwas habe was ich so noch nicht kenne und das muss dann Gehirn sein. Natürlich hab ich selber Gehirn, schon seit Jahren. Ist nur im Kopf und da komm ich mit dem Mund ganz schlecht ran, kann also nicht abbeißen oder dran lecken oder so um mich von meinen neuen Gelüsten zu überzeugen. Ich bin mir trotzdem sicher, dass ich in den nächsten Tagen los ziehe und fremden Leuten in den Kopf beißen werde.
Bis das so weit ist leide ich erst mal still und leise auf meiner Couch. Das ist nämlich so eine Grundregel bei einem Patienten 0. Wenn ich merke ich brüte eine Seuche aus, dann sag ich es niemandem und lass es schön brüten.

Tag 2

Früh aufstehen ist an sich schon kein Zuckerschlecken. Heute macht es mal extra keinen Spaß. Körper macht aua und bäh und ich bin mir nun ganz sicher, dass ich den Virus in mir trage der alles, aber auch wirklich alles vernichten wird. Weil ich Klischees zwar mag, aber in Filmen nicht leiden kann wenn sie einer vernünftigen Handlung im Weg stehen, begebe ich mich doch in professionelle Hände. Beim Arzt sind sie nett zu mir, haben ja noch keine Ahnung, dass ich das Ende der Menschheit in mir trage. Die Frau Doktor diagnostiziert natürlich eine Grippe. Ich versuche gar nicht erst sie davon ab zu bringen. Man müsste schon ein erfahrener Virologe und Zombieforscher sein um mein Problem erkennen zu können und da stellt sich die Kasse einfach quer. Kann man nichts machen.
Wieder zu hause entwickle ich einen ganz seltsamen Hunger auf Nichts und dann Kekse, dann Schokokram und dann wieder nichts. Mehr muss ich dazu nicht sagen. Von meiner Couch aus, versuche ich die Welt kurz vor dem Abgrund noch zu retten. Weiß nur noch nicht wie und suche auf dem Disney Channel und Nick nach Lösungsansätzen. Eine schwierige und undankbare Aufgabe, aber einer muss sie ja machen.

Tag 3

Euer Ende ist nah. Das sollte Euch bewusste sein. Ihr könnte Euch ja schon mal darauf einrichten und eben das machen was man so tut, wenn die Welt untergeht. Den Liebsten sagen, dass man sie liebt. Den Blödmännern sagen, dass man sie nicht leiden kann. Allen anderen nichts sagen, weil das nur Zeit kostet und zu nichts führt.
Weil Samstag ist und morgen Weihnachten, kriege ich sogar ein Geschenk. Ein Rubik´s Würfel an dem ich schon ganz gut meinen Verfall ablesen kann. Grundeinstellung ist ja, dass er auf allen Seiten die gleiche Farbe hat, so wie es auch sein soll. Ich verknorkel das Teil erst mal und habe jetzt eine Herausforderung vor mir. Ich schaue mir das Ganze an und gebe Auf. Mein Gehirn ist dazu wohl nicht mehr in der Lage. Ich mache das was Zombies eben machen und gucke Privatsender.

Tag 4

Es ist Weihnachten und ich beginne Tag wie schon die letzten mit Aufstehen. Meine Kräfte scheinen zu schwinden, ich muss wohl langsam etwas Gehirn essen.
Weil das zu Weihnachten eben so ist, fahr ich zur Mutti und mache dort Weihnachtssachen. Geschenke schenken, Geschenke geschenkt bekommen, Weihnachtsfilme gucken und Essen essen. Dabei merke ich wieder, wie mein Körper die konventionelle Nahrung abstößt. Obwohl ich nur wenige Kilo Kartoffelsalat mit Würstchen esse, fängt mein Körper an die Nahrung abzustoßen. Das wird ganz klar ersichtlich durch die unnatürliche Auswölbung im Bereich des Bauchis. Es braucht eine Weil bis mein Körper mit diesem Ballast fertig wird. Kuchendinger mit Pudding bestätigen allerdings meine Theorie und ich muss mich jetzt wirklich nach einer neuen Nahrungsquelle umsehen. Viele werden jetzt sagen: „Da draußen gibt es doch genug Gehirn, da muss man sich doch nur bedienen.“ Klar das kann man schon so sehen. Die Leute sind da allerdings echt voll die Arschies. „Das ist mein Gehirn, das brauch ich noch.“ Heißt es dann. „Aua nimm deinen Löffel aus meinem Kopf.“ Oder der Klassiker. „Nicht beim ersten Date.“
Wie es mir damit geht will ja wieder keiner wissen.
So, weil ja immer noch Weihnachten ist, werde ich meine Nahrungsversuche fortführen und gucken ob Baumkuchen, Currywurst oder Wackelpudding meinen Gehirnbedarf decken können. Eins ist natürlich noch zu erwähnen. Ihr müsst mich aufheben und gut behandeln, als Patient 0 bin ich auch der Schlüssel zu Eurer Heilung.

Sehen kann man noch nichts.

Samstag, 16. Dezember 2017

Würfelgeschichten - Die Blume

Konzept ist ja bekannt. Ich würfel mit meinen Geschichtenwürfeln und muss dann eine Geschichte zum Gewürfelten schreiben. Ein Riesenspaß für die ganze Familie.

Ich würfel eine Blume.

Ich mag nicht mehr.

Eine Blume ist ja wie eine Praline. Tritt man drauf ist sie kaputt.

Damit hab ich schon mal eine (bald schon) legendäres Zitat an den Anfang gestellt und kann im Text rumschlampen wie ich will. Ist ja auch nicht einfach mitten im Dezember eine Blume zu würfeln. Blume ist ja gar nicht da. Blume wohnt im Sommer und der ist vorbei. Blume gibt es nur im Laden und alles was es im Laden gibt inspiriert ja nicht zu großer Literatur. Sachen aus dem Laden kann man in den Schrank stellen oder auf das Brötchen schmieren oder in Wasser tun oder verschenken oder anziehen oder austrinken oder in die Hosentasche stecken. Ganz schlimm also.

Hab mir mal eben was zum Abendbrot gemacht. So Reste vom Mittag. Bratapfelhünchengeschnetzelztes mit Pilzen und Tomaten. Dachte auch erst das schmeckt nicht, war dann aber doch ganz lecker. Hab mir jetzt noch zwei Eier dran gehauen, ist auch nicht schlecht. Ich schweife ab. Blumen sind schon ganz toll, auch wenn man nie weiß wie die drauf sind. Die Rose vom kleinen Prinzen ist in der Serie echt nicht so cool drauf. Hätte ich schon längst stehen lassen das blöde Gemüse. Bei Alice im Wunderland waren die Blumen auch eher untoll. Eine coole Blume, also vom Charakter her, fällt mir gerade nicht ein. Außer der eine Film wo so ein Junge im Garten wächst Timothy Green hieß der. Der war echt gut, so der Film und der Blumenjunge ganz perönlich. Der würde auch einen Kampf gegen die Rose und die anderen Blumen gewinnen. Jetzt muss ich erst mal essen, wird sonst kalt.

Ich hab noch Lust auf Kekse. Ich warte aber noch, mein Mitbewohner bringt mir Limonade vom EDEKA mit und das könnte meine Zuckersucht ja schon befriedigen. Ganz schlimm gerade, überall liegt so leckeres Zeug rum und das muss man dann essen und bekommt doch nicht genug. Ich schweife ab. Blumen sind schon ganz nett auch wegen ihrer Form und so. Manche sehen einfach aus wie Blumen, andere sehen aus wie ganz komische Blumen und wieder andere sind Kaktus. Das muss man erst mal hinkriegen. Ist ja nicht nur eine Kreativleistung, muss auch funktionieren so eine Blume. Die muss ansprechend auf Biene wirken und dann woanders aus der Erde kommen. Blume muss auch den Unterschied zwischen Sommer und Winter kennen. Blume kann ja keine Pullover stricken. Jetzt muss ich mir Blumen mit kleinen Pullovern vorstellen. Rote Pullover mit Rollkragen und dazu haben sie kleine Tassen mit Kakao und winzige Marshmallows drinnen.

Meine Brause ist noch nicht da. Ich bin ein wenig traurig und überlege mich auf die Kekse zu stürzen. Das haben die zwar nicht verdient, aber so läuft das hier nicht. Oh die Tür geht auf und meine Brause kommt. Glaub ich. Mal gucken.

Brause hab ich und meine Waschmaschine durfte ich auch gleich mal behandeln. Die wollte meinen Badvorleger nicht zu Ende waschen und jetzt musste ich den da raus holen und von Hand vom Wasser befreien. Wie soll ich denn da an Blumen denken. Jetzt guck ich erst mal den Disneyfilm und wenn da eine Blume bei ist, werde ich an mich denken.

Das Bild habe ich selber und mit Paint gemacht. Das bitte ich zu beachten.


Sonntag, 10. Dezember 2017

Ein Text mit ohne Namen

Lesen und Vorlesen lassen … nein

Erst die Technik, dann das Vergnügen … auch nicht

Samstag ist Selbstmord … ne das kennt dann wieder keiner

Es ist Samstag und ich liege schon mal wach in meinem Bett und überlege wie ich meinen Text überschreiben soll. Der Samstag ist nämlich schon geplant und wenn da nichts dazwischen kommt, weiß ich in groben Zügen auch schon was ich am Abend alles gemacht habe. Also kein Grund nicht schon mal kreativ zu werden. Denke ich zumindest und scheitere doch, ich muss schließlich irgendwann aufstehen und wirklich mit dem Tag anfangen.

Nach dem üblichen Gedusche den hundert Liegestützen, den siebzig Sit Ups und dem zehn Kilometer Lauf gehe ich erst mal einkaufen. Dabei fällt mir das Wetter auf, dass es irgendwie schafft nicht nur außerhalb meiner Jacke statt zu finden. Nein, es macht sich überall da breit wo ich auch bin und macht keinen Unterschied zwischen auf und unter der Haut. Kurz gesagt es ist kalt, ganz dolle kalt. Es ist so kalt, dass ich mir wünschte es wäre nicht so kalt. Schlaue Köpfe werden sich jetzt wundern warum ich das erst jetzt bemerke und nicht schon bei meinem zehn Kilometer Lauf. Ganz einfach, ich habe gelogen.

Einkaufen kann schon mal Spaß machen. Joghurt, Kuchen und eine lange Schimmelsalami landen ebenso in meinem Korb wie Äpfelchen, Bananen und Kekse. Wasser auch noch und Wurst. Tomaten hätte ich fast vergessen und Gehacktes. Geschnetzeltes und diese Tüten mit den Spaghetti Bolognese drauf und Pulver drinnen. Spaghetti natürlich, drei mal.

Es ist um neun und ich bin fertig mit einkaufen. Ich liege auf meiner Couch, gucke irgendeine wichtige Serie und weiß nichts mit mir anzufangen. Das sollte mich nachdenklich stimmen, macht es aber nicht. Die Couch ist einfach nicht der Ort für Nachdenklichkeiten. Die Couch ist ein Ort für Ruhe und Frieden, einfach so ohne etwas dafür zu tun.Die Couch ist quasi ein gepolsterter Zengarten. Die Couch ist mein Freund.

Weil die Zeit sich nicht aufhalten lässt, muss ich auch los und als erstes wird mir kalt. Dann geh ich in den Konsum um mir noch was zu trinken zu kaufen, da ist mir nicht so kalt. In der Apotheke ist es auch noch o.k. Da bin ich, weil ich während meiner Couchzeit einen Hustenanfall hatte der auch Hustenüberfall hätte heißen können. Mit viel Elan macht mein Hals krabbelnde Gefühle und reagiert darauf auch noch mit lauten Geräuschen und Kontrollverlust. Ich hab kurz Angst, dass ich Organe im Bad verteile, dann geht’s wieder. Um genau so einen bronchialen Überfall zu vermeiden hole ich mir noch so Zeug zum Lutschen von den Verkäufern im weißen Kittel.

In der Stadt ist es kalt.
Auf dem Bahnhof ist es kalt.
Im Zug ist es nicht so kalt.

Der kommt mit leichter Verspätung und ich setze mich dahin wo Platz ist.Da sitzt auch schon eine Frau. Die setzt sich woanders hin, sobald es woanders mehr Platz gibt. Das finde ich unhöflich. Ist ja nicht so, als hätte ich mich auf sie drauf gesetzt. Die hatte schon noch genug Freiheit. Um das wirklich lange unhöflich zu finden, fehlt mir allerdings die Zeit. Ich muss mich schließlich um meine Pokemon kümmern und gegen andere Pokemon kämpfen.

In Wolfen ist es wieder kalt. Da wartet schon meine Mutti und wir haben einen Plan. Ihr Smartphone soll endlich das machen was es machen soll und nicht was es will. Wir überlegen schon mal wo in Wolfen kompetente Ansprechpartner zu finden sind und fahren zuerst mal zum Kaufland. Dieses Wunderland der Wünsche hat ja wirklich alles was man braucht und der Laden im schlichten Magenta der im Kaufland wohnt erweist sich als Glückstreffer. Die Frau die da arbeitet weiß was wir brauchen und gibt es uns so richtig. Nach fünfzehn Minuten holen wir die neue SIM Karte und können los telefonieren. Natürlich muss ich meiner Mutter noch erklären wie so ein Smartphone funktioniert und freue mich schon auf Weihnachten, wenn ich das noch mal machen darf. Geil ist auch, dass ich geschafft habe, das Datenvolumen nach zwei Stunden an seine Grenzen zu bringen.

Weil die Zeit noch immer keine Pause macht, geht’s zum eigentlich Ziel der Reise. Der M hat zwei Bücher verlegen lassen und präsentiert die heute mittels Lesung dem Publikum. Auf dem Weg zur City Buch Buchhandlung ist es kalt. Draußen steht schon der M, raucht Pfeife und redet mit Mädchen. Ich gehe rein und pöbele D und A an. Es gibt Bier, Wein und Wasser. Ich trinke nichts. Ein paar bekannte Gesichter kommen noch dazu und man plaudert ein wenig. Dann wird es ernst. Zumindest für M. Der ist ein Häufchen aus Nervenbündeln und ich leide nur ganz wenig mit ihm. Viel Mitgefühl will sich einfach nicht einstellen, bin ich doch auch ein wenig neidisch, weil er zuerst verlegt wurde.

Bevor M seine Worte unter die Massen werfen darf, kommt noch der Buchhändler und begrüßt alle. Er erzählt auch noch von Schnittchen die er in Handarbeit für uns breitet hat und ich freue mich. Den ganzen Tag durch die Kälte laufen macht hungrig.

M liest. M liest Kurzgeschichten und Gedichte, dazwischen gibt es immer mal eine Anekdote zum Text und irgendwie vergeht die Zeit noch mal ganz anders. Ich weiß gar nicht wie lange die Lesung eigentlich ging. Ich weiß nur, dass sie irgendwann vorbei war und da vorne jemand sichtlich erleichtert und glücklich mit dem ganzen ist. Kann er auch.

Ich hole mir natürlich beide Bücher zum Sonderpreis und kriege noch Widmungen rein geschrieben die ich erst am Abend lesen werde und mich wirklich drüber freue.

Nach der Lesung spielt noch eine Band und obwohl die nicht schlecht sind, rätsel ich die ganze Zeit was auf einem der Kinderbücher steht, das hinter denen im Regal liegt. Als ich es dann zu lesen bekomme, wundert mich nichts mehr. Jetzt hab ich es schon wieder vergessen.

Die Schnittchen schmecken übrigens ganz lecker und ich esse gefühlt die Hälfte. Der D, die A, der O und ich plaudern noch ein wenig, bevor ich dann mit zum Italiener fahre. Einige der Literaner aus dem Schreinzirkel von M treffen sich dort um zu essen und damit dem Jahr tschüs zu sagen. Ich gehe gleich zum Bahnhof, weil ich dort den D treffe um mir ihm in einer Bahn zu sitzen die uns nach hause fährt. Er kommt fünfzehn Minuten zu spät. Ich will ihm das hier nicht vorhalten. Ganz sicher nicht, nur erwähnen, weil es ja zum Tag gehört. Kann sich ja jeder seine eigenen Gedanken zum moralischen Verfall in unserer Gesellschaft machen.

Im Zug finden wir einen Platz und wechseln den so bald eine Frau aufsteht wo mehr Platz ist. Ich finde uns unhöflich, aber nur indirekt.

In L komme ich bald zu hause an und werfe das Geschnetzelte vom Einkauf in eine heiße Pfanne. Das schubse ich darin so lange herum, bis ich es bedenkenlos essen kann und tue das auch. Der Rest ist wieder Couch und der Weg ins Bett. Der ist nicht so spannend. Einfach aufstehen durch die Tür in den Flur, von da rechts durch die Tür und schon ist man da. Man muss halt aufpassen, dass man nicht ins Bad geht oder gar in die Küche. Da will man ja nicht hin. Ist aber eigentlich ganz einfach wenn man mal im hellen durchgegangen ist oder einfach ein bisschen geübt hat. Licht an machen geht ja auch. Also ganz einfach, wenn Ihr mich fragt. Sicher, ich muss schon darauf achten alles dabei zu haben. Smartphone, Fitnessmatte, Laptop und was zu trinken. Im Schlafzimmer muss ich dann noch den Pyjama anziehen. Aber wie gesagt, ist nicht so spannend und nicht der Rede wert.

Das Bild passt diesmal. (Der M anm. d. Red.)

Sonntag, 3. Dezember 2017

Das Vor Weihnachten Teil 1


Die Vorweihnachtszeit hat einen Namen, Vorweihnachtszeit. Klar, das weiß man und der Name macht auch Sinn. Ist ja die Zeit vor Weihnachten. Weil das auch so ein ergiebiges Thema ist schreibe ich mal einen Text über diese ganz besondere Zeit die Kinderaugen zum leuchten bringt und die vom Einzelhandel auch.

Es ist früh und wenn man nicht in der Innenstadt ist oder einfach wegguckt, ist Weihnachten gar nicht so richtig da. Eigentlich ist es noch ganz schön weit weg. Also gehe ich erst mal was zu essen kaufen. Kakis sind im Angebot und das finde ich super. An der Kasse habe ich keine Kakis dabei und finde das voll doof. Ein bisschen geknickt bringe ich meine Einkäufe nach hause und verteile sie in die dafür vorgesehenen Schränke.

Es ist weniger früh und ich gehe zur Post. Weil ich schon mal auf dem Weg bin, gehe ich gleich zur Bahn und fahre in die Stadt um meine Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Das stimmt so natürlich nicht, hört sich aber ganz locker an, swag.

Als erstes gehe ich Kakis kaufen. Die gehören zwar nicht zu den Weihnachtseinkäufen, das Lidl ist aber der erste Shop auf meinem Weg. Mit den Kakis im Rucksack geht’s dann weiter zum TK Maxx und es fühlte sich falsch an. Einkaufen gehen und shoppen gehören ja so wenig zusammen wie Geschlechtsverkehr und Verwandtschaft. Das kann man zwar machen, es ist trotzdem nicht richtig. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen und stehe schon vor den ersten möglichen Geschenken. Monopolys in allen möglichen Variationen. Mit Sonic dem Igel, Pokemon und noch so einer japanischen Sammelkarten Trickfilmserie. Ich bin begeistert, obwohl der blaue Igel gleich aus der Auswahl fliegt. Den kannte damals schon keiner, da macht der heute auch keinen Sinn mehr.
Nach gefühlten zehn Minuten auf bunte Schachteln starren, hab ich was ich gesucht habe und gehe weiter in die Abteilung für Männer. Einfach mal gucken was die da haben. Neben den Actionfiguren, kleinen Kettensägen und dem Spiderman Au de Toilette gibt es nichts was meine Interesse wecken kann und ich gehe zur Kasse. Da tausche ich Geld gegen Geschenke und quetsche alles auf meine Kakis.

Weil ich gerade in der Laune bin Geld zu tauschen gucke ich gleich noch ob es nicht noch mehr schöne Sachen für mich gibt. Irgendwie habe ich Lust auf eine Jeans und um diesem Wunsch Ausdruck zu verleihen, kaufe ich mir erst mal ein Flanellhemd, ganz so wie früher als man Flanellhemden getragen hat wie blöd weil die Bands mit den kaputten Hosen das auch gemacht haben. Eine kaputte Jeans will ich trotzdem nicht und sage das auch der Verkäuferin die mich berät. „Aus dem Alter bin ich raus.“ Begründe ich noch und sie stimmt mir zu. Ich habe dann keine Jeans bei ihr gekauft. Dafür aber woanders und die sieht sogar ganz gut aus, aber das ist nur meine Meinung.

Zum Ende meiner Shoppingtour gehts noch in den Ein Euro Shop wo ich mir Müsliriegel in den Geschmacksrichtungen Karamell und Brownie kaufe. Weiß ja jeder, dass die zu den gesündesten Grundnahrungsmitteln überhaupt gehören.

Auf dem Weg nach Hause wird mir kalt. Da bietet es sich an, den Rest des Tages auf der Couch zu verbringen und Wonder Woman zu gucken.

Sonntag fahre ich mir mit dem Staubsauger über den Fuß. Ich hab nicht geweint.

Bisschen wie der Blick in eine Zeitmaschine.

Sonntag, 26. November 2017

BiMaCo 2017 – Regen, eine andere Welt, der besondere Oktopus und wieder Regen

Es ist früh und fühlt such auch so an. Kalt, dunkel, kalt und dunkel und kalt. Ein Blick aus dem Fenster ergänzt kalt und dunkel noch um nass und ich dreh mich zurück in mein Kissen.

Es ist immer noch früh und ich stehe im Bad. Es ist kalt und hell und ich habe eine Zahnbürste im Mund. Dann ist es nass und ich habe eine Dusche über dem Kopf. Der Tag ist also offiziell eröffnet. Nach einem obstigem Frühstück geht’s noch in den Konsum, damit ich auf meiner Reise was zu trinken habe. Einen Moment später kann ich sehen wie meine Bahn los fährt. Zum Glück kommt die nächste Bahn schon 15 Minuten später und ich kann noch ein wenig durch den Regen schlendern.

Auf dem Bahnhof steht schon ein Zug der nur darauf wartet, dass ich seinen Bauch gehe um mich nach Wolfen zu bringen. Ein nicht sehr freundlicher Mann und seine freundliche Frau wollen mich mit ihrem Gruppenticket mitnehmen. Das finde ich gut und mein Geldbeutel auch. Dann kommt noch einer dazu der vom Automaten gar kein Fahrschein mehr kriegen sollte. Der Automat war nämlich der Meinung unser Zug fährt gar nicht erst los. Wir ignorieren das. Nicht ignorieren können wir die Gruppe von Menschen die auch in den Bauch vom Zug will und so viele Leute zählt wie wohl gerade in so einen Zugbauch passen. Mit brutalem an den anderen vorbei laufen, können wir uns noch Sitzplätze sichern und sind glücklich. Als der Zug nicht pünktlich los fahren will kriege ich kurz Emotionen, die gehen aber wieder als das Transportmittel meiner Wahl anfängt in die richtige Richtung zu rollen. Was dann passierte ist aus dem Fenster gucken, was lesen und aussteigen.

Ich bin da. Regnen tut es hier auch und kalt ist es ebenso. Also Mütze auf, Schal um und ich gehe auf mein Ziel los. Das Kulturhaus ist nicht so weit weg und weil ich hier mal aufgewachsen bin, weiß ich auch wo ich lang muss. Als ich das Kulturhaus im Auge habe, gibt es gleich die erste Überraschung. Da stehen Menschen. Da stehen so viele Menschen, dass man es eine Schlange nennt und die geht bis um die Ecke und noch ein gutes Stückchen. Wie es sich gehört stelle ich mich hinten an die Schlange und fange an ihr ganz langsam hinterher zu laufen. Es dauert nicht lange und hinter mir bildet sich auch eine Schlange und damit stehe ich quasi zwischen zwei Schlangen. Nach einer Weile ist die Schlange vor mir verschwunden und die hinter mir gewachsen. Das ist der Lauf der Natur.

Beim Eintritt bezahlen kaufe ich mir gleich ein Artbook, dass eigens zu der diesjährigen BiMaCo erschienen ist und nicht limitiert ist sondern auch noch für einen guten Zweck verkauft wird. Weil die wenigstens wissen was eine BiMaCo ist hier eine kurze Erklärung: BiMaCo bedeutet Bitterfelder Manga Convention. Bitterfeld meint dabei den Ort, Manga die kulturelle Richtung der Veranstaltung und Convention die Art der Veranstaltung. So weit so informativ.

Nach dem Eintritt bezahlen bin ich drinnen und neben den Besuchern die so aussehen wie Besucher kann ich wieder versuchen die ein oder andere Figur aus dem Reich der Phantasie am Aussehen zu erkennen. Deathstroke, Link und drei Pikachus erkenne ich aus Anhieb. Dann ist da noch einer aus einem Videospiel, das ich vom sehen kenne und ein Weihnachtsmannmädchen. Ich bin zufrieden mit mir und fange an die Convention zu erkunden. Wer jetzt denkt, ich wäre ganz in zivil dort hingegangen, der irrt natürlich gewaltig. Ich hatte mir extra mein Flash T-Short raus gelegt und es auch getragen.
Neben den Händlern die allerlei Lebensnotwendiges für den geneigten Fan feil bieten guck ich erst mal zu den Zeichnern. Die haben sich im kleinen Saal versammelt und zeigen was sie können. Auffällig viele haben sich dabei der Art Kunst zugewendet wo die Menschen sehr große Augen haben und die Frauen auffällig proportioniert. Das gehört allerdings dazu und ist eben Manga. Die Männer auf den Bildern haben übrigens keine Bärte, keiner von ihnen, nicht einer.

Beim Umschauen bemerke ich Kontaktversuche von G, der auch in Wolfen ist und wir vereinbaren ein Treffen. Fünf Minuten später stehe ich im kalten Regen und warte. Drei Minuten später ist er da. Noch mal zwei Minuten später stehen G und ich in der Eingangshalle und einer von uns weiß noch nicht so recht was er da gerade sieht. Wir gehen Tee trinken und ich erkläre G, dass er hier keine Angst haben muss. Ich denke er glaubt mir nicht. Zum Tee gibt’s natürlich Kuchen und ich esse eine Hasenmurmel.

Fertig mit dem Tee verlassen wir den Tisch, weil da auch ein Wolf war und wir Angst hatten. Außerdem läuft im großen Saal schon ein Bühnenprogramm und wir gucken zu. Es geht wohl im Dragonball. Ich kann der Sache nicht ganz folgen. Zum Glück wird auch mal getanzt.

Irgendwann muss G dann auch wieder los und hat eine Menge gelernt, zumindest von dem was ich weiß und da kann ich ja keine Garantie auf Richtigkeit oder Zusammenhang zum Thema gewähren. Ein bisschen alleine pendele ich zwischen den Händlern (ich kaufe mir eine DVD, einen Beutel und ein T-Shirt) der Bühne und dem Kaffee hin und her. Zum Mittag gibt’s erst mal Kuchen und eine andere Theatergruppe. Die sehen auf den ersten Blick alle gleich aus nur in unterschiedlichen Farben und haben einen Basketball dabei. Ich verstehe gar nichts.

Neben dem Gucken bin ich auch wieder mit meiner Kamera unterwegs und schleiche mich kurz in einen der Workshops rein die angeboten werden. Nach ein paar Fotos werde ich auch schon gezwungen einen Oktopus aus Fimo zu basteln. Mit mir basteln Loki, ein Einhorn, eine Mangafigur, eine Frau und ein junger Mann. Alle sind nett und ich hab gar keine Angst. Durch einen Fehler im Schaffensprozess hat mein Oktopus nur sieben Tentakel (er ist damit nicht der einzige) ich mag ihn trotzdem. Er kriegt noch ein Horn von mir aufgesetzt und kommt dann in den Ofen.

Der nächste Höhepunkt ist die erste Runde des Cosplaywettbewerbes. Da dürfen alle ihre Cosplay vorstellen und dazu passend etwas aufführen. Das geht dann los mit kurzen Szenen aus dem Leben eines Vampirs der doch kein Vampir ist, über ein Lied bis zu einem Mädchen, dass sich ganz doll verbiegen konnte. Also so verbiegen wo anderen Menschen nur noch ein Knacken und Schmerzensschreie zu entlocken sind. Die fand ich gut, nicht wegen dem verbiegen. Ihren Charakter kannte ich auch. Ist ein Mädchen aus Avatar und damit meine ich nicht den schlimmen Film mit den blauen Typen, sondern den letzten Luftbendiger. Nach einem Sailormoonspoiler und einer Bombe hab ich dann auch mal auf die Uhr geguckt und gemerkt, wie spät es schon war. Meine Bahn hatte zum Glück 30 Minuten Verspätung und ich kam ganz angenehm nach hause.

Zurück auf meiner Couch hab ich dann gar nichts weiter gemacht außer essen und liegen und überlegt welches Cosplay am besten zu mir passen können würden sollte. Vorschläge sind natürlich gerne gelesen.
Der besondere Oktopus auf dem Film.

Dienstag, 21. November 2017

Eine Woche auf der Couch ist auch kein Leben

Ich muss gleich mal mit dem Titel aufräumen und mich korrigieren. Die Woche auf der Couch war keine Woche, es waren vier Tage. Es list sich einfach besser, deswegen der reißerische Titel auf den ich auch kein bisschen Stolz bin.

Montag war schon scheiße und das kann man ruhig so sagen. Nicht nur das Essen sucht sich seinen Weg im Rekordtempo durch meinen Leib, auch die Kopfschmerzen die sich dafür einnisten sind von einer ganz neuen Qualität und machen die Nacht zum Tag. Früh geht es dann zum Onkel Doktor der eine Frau ist und die weiß natürlich mehr. Fachmännisch auf dem Bauch herumdrücken und abhören bestätigen was ich schon geahnt habe. Es geht mir nicht gut. Darmdingsvirus mit Zwieback und Tee heißt es dann und ich darf nach hause. Dort werde ich auch die nächsten Tage verbringen und das war so.

Tag 1

Ich komme vom Arzt und weil der Konsum auf dem Weg ist, bringe ich mir noch Zwieback und Wasser mit. Aus der Apotheke noch was gegen das Aua hinter den Augen und schon geht’s auf die Couch. Dort bin ich eigentlich ganz gerne, nur macht es eben halb so viel Spaß wenn man muss. Und müssen tu ich dann doch viel zu oft. Auf jeden Schluck folgt ein Gang Das Wasser macht sich gar nicht mehr die Mühe nach dem richtigen Weg zu fragen und nimmt gleich die Abkürzung über den Hinterausgang. Irgendwann überlege ich einfach das Wasser vom Speiseplan zu streichen und meinen Flüssigkeitsbedarf mit Zwieback zu decken. Ich sag es gleich, auch wenn ich Zwieback mag und nicht einfach so von der Tellerkante stoßen würde, es klappt nicht. Die kleinen Krümeligen Scheiben haben es einfach nicht drauf einen Menschen über längere Zeit am Leben zu halten.
Irgendwann habe ich mich dann auch damit abgefunden und versuche mich mit meinem vorübergehend couchigem Alltag abzufinden. Das Fernsehen soll mir helfen und leistet auch ganz gute Dienste. Bis die erste Stunde vorbei ist und merke wie wenig Sendung da eigentlich zwischen der Werbung läuft. Dabei gucke ich schon die pädagogisch wertvollen Programme von Nick und Disneychannel. Die zeigen mir wenigsten eine ganze Folge von irgendwas bevor sie mir sagen was ich kaufen soll.

Hier mal meine Top 3 der Geselschaftsspiele:

Platz 3: Blockirgendwas
Ein Spiel das antritt gegen die anderen viel komplizierteren Spiele mit Anleitung die keiner Versteht und die Stimmung so runter ziehen, dass alles schwarz weiß wird. Bei dem Spiel hat man wohl nur so kleine bunte Vierecke die man aneinander legen muss. Ich verstehe es nicht.

Platz 2: Pieface
Es geht darum jemandem einen Kuchen ins Gesicht zu hauen. Ganz großes Kino.

Platz 1: Mister Pups
„Ist er nicht niedlich Mister Pups.
Wenn du ihn drückst lässt er nen Pups.“
Zitat aus dem Ohrwurm der die Werbung begleitet und damit ist der Worte auch genug gesagt.


Tag 2

Es geht voran. Mein Körper sondiert wieder nach Öffnungen und selbst wenn von Fest noch nicht die Rede sein kann finde ich das schon mal zum feiern. (Ja es ist ein super Wortspiel)
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Tee und Zwieback lasse ich mir mein Kulturprogramm durch den Kopf gehen und versuche die Schwachstellen heraus zu filtern. Schnell erkenne ich den Fernseher tragendes Element und das Programm als den Bösewicht im Hintergrund. Ich beschließe aktiv zu werden und nehme das Programm in die eigenen Hände. Im Regal reihen sich einige der unterhaltsamen Silberscheiben mit Film drauf und ich ziehe als erstes „Die Entdeckung der Unendlichkeit“, Stephen Hawking und wie er das Universum entdeckte. Schöner Film mit guten Darstellern und ich fühle mich schon am Nachmittag kultivierter und gebildeterer. Toll was der Fernseher so kann.
Nach dem Nachmittag fühle ich mich wieder ein wenig gelangweilt und investiere in meine Zukunft. Ich bestelle mir ein Videospiel und fange an zu warten.
Gepuzzelt hab ich auch noch. Mehr als Hundert Teile und ich hab es ganz allein geschafft. Das Puzzel war sicher nicht das schwerste aber immerhin eines von den Profipuzzeln ab 6 Jahre. Da ist die Grenze natürlich nach oben offen. Als ich ins Bett gehe bin ich geschafft aber ein wenig stolz.


Tag 3

Der Körper will was der Körper will. Was der Körper nicht will ist Sachen in sich behalten und auch wenn es nicht mehr so sprudelt wie zum Anfang ist es noch kein erstrebenswerter Normalzustand.
Neben dem klassischen Zwieback ist der klassische Tee zu meinem Grundnahrungsmittel aufgestiegen und der macht nicht nur den Durst weg, er will mich auch Fit halten. Gefühlte alle zwei Minuten muss ich in den weißen Saal um dort ins Porzellan zu pinkeln. Austrocknen tu ich trotzdem nicht weil ich ja immer wieder Tee von oben nach kippe, was mich dann wieder laufen lässt um es laufen zu lassen. Zwischen dem Harngedrängel gibt es Kultur und Zerstreuung.
Zum Mittag gibt es wieder einen Film. Ein asiatisches Meisterwerk aus dem Ein Euro Shop. Es geht wohl um einen Mann und eine Frau und er kann schnell laufen und einer kann auch fliegen. Mehr kann ich jetzt nicht dazu sagen weil ich neben dem Gucken noch was anderes gemacht hab und irgendwann den Faden nicht mehr wieder finden konnte.
Der Nachmittag wird schon anders verbracht. Mein neues Spiel ist da und ich fang auch gleich an mit spielen. Mudrunner heißt das Werk und der Titel verrät nur die Hälfte. Mud also Schlamm kommt wirklich vor, nur runnen tut man nicht wirklich. Ziel des Spieles ist es Aufgaben mit alten russischen Lastern zu erfüllen. Hört sich schon mal einfach an. Schwierig ist nur die Umgebung in der man sich bewegt. Irgendwas zwischen Wald und Ende aller Zivilisation mit ganz viel Schlamm unter den Rädern. Die alten Vehikel steuern sich dabei wie ein nasses Stück Seife auf einem anderen nassen Stück Seife und machen eigentlich was sie wollen. Ich darf halt das Lenkrad halten und zugucken was passiert. Wer jetzt meint, das ist voll langweilig, der kann Recht haben. Würde ich aber nie zugeben. Ich werde mal gucken ob ich das Spiel als Weiterbildung bei der Steuer absetze. Ich hab nämlich gelernt, dass diese Fahrzeuge nicht schwimmen können. Ist auch schon was wert.

Tag 4

Ich habe gut abgenommen und fühle mich entschlackt. Die Couch wird trotzdem nicht verlassen, weil der Onkel Doktor das so wollte. Als Mittagsfilm gibt es heute „The Last Witchhunter“. Vin Diesel spielt einen Hexenjäger der zur Strafe ewig leben muss und seit dem Mittelalter Hexen vermöbelt. Sein Assistent ist der Butler von Batman und der macht es nicht mehr lange. Sein neuer Assistent ist Frodo und macht eigentlich gar nichts. Dann kommt eine Hexe und die beiden mögen sich, natürlich erst weiter hinten im Film. So weit so weit und ich hätte der ganzen Geschichten ein Drehbuch gewünscht und jemanden der nach den Dreharbeiten mal guckt was die da gemacht haben, bevor sie ihn ins Kino weiter geben. An irgendeinem Tag kam auch noch Fußball.

Jetzt ist es schon nächste Woche und ich bin auch wieder auf der sicheren Seite. Noch mal mache ich so was aber nicht mit. Das macht einfach keinen Spaß.

Der Beweiß für meine Puzzelkünste.

Mittwoch, 15. November 2017

Nicht der Meister der Nerds

Es ist Donnerstag und ich nähere mich ein Stück mehr dem Mann von Welt den ich jetzt schon in mir sehe. Ich gehe zum Drogeriemarkt meines Vertrauens und kaufe mit Pflegeprodukte. Bevor sich Menschen hier eigene Gedanken machen, ich meine keine Zahnpaste oder Duschgel. Das sind Putzmittel und gehören weniger zu Körperpflege als zur Instandhaltung. Shampoo ist da so ein Zwischending. Während es bei den meisten Menschen nur dazu dient die Kopfbehaarung nicht gänzlich der Natur zu überlassen so ist bei einigen Menschen fast schon eine Eitelkeit dieses Zeug zu benutzen. Ich kann mich getrost zu letzteren zählen.
Ich kaufe mir also ein Waschgel, dass man nicht mit der Kleidung in Kontakt bringen darf weil die sonst irreparabel dreckig wird. Die eigentliche Attraktion ist allerdings die Gesichtsmaske deren Superkraft es ist die Haut super sauber zu machen. Das ist was ganz tolles und sollte von jedem angestrebt werden, das und Weltfrieden. Ich finde mich also irgendwann im Bad wieder und schmiere mir die pampige Maske ins Gesicht. Wie genau ich das zu tun habe, konnte ich vorher im Internet recherchieren. Wie es das Schicksal so will, lande ich da als erstes auf einem Yotube-Kanal von so einem Teenager mit zu viel Zeit zum keine Bücher lesen und ganz vielen Followern. Der kann ich also zugucken wie man sich das Zeug nicht in die Augen oder den Mund schmiert und später wieder ab macht. Genau dafür wurde das Internet erfunden und die Erfinder des World Wide Web können stolz auf sich sein. Nach zwanzig Minuten stehe ich wieder vor dem Spiegel, ziehe mir meine neue Schmierhaut ab und fühle mich rein und frisch. Mehr war es nicht, echt nicht.

Es ist Samstag und ich habe einen Plan. Heute veranstalten die Leute von Nerdzig ihre erste Comic und Game Convention und da darf ich natürlich nicht fehlen. Mein Rücken sieht das leider nicht ganz so und überrascht mich mit ekligem Aua. Das nervt schon mal und wie Mensch da eben ist, gibt’s auch gleich eine Tablette zur Ersthilfe. Die Wirkung lässt nicht lange auf sich warten. Nicht etwa gegen den Schmerz, der ist immer noch da. Die kleine Tablette hat irgendwie Beef mit meinem Bauchi und sorgt für ein Gefühl autsch und bäh hinter dem Bauchnabel. Ich denke schon, da wohnt ein Wiesel in meinem Bauch und spielt fangen, ich kann aber nicht nachgucken, ich will ja zu der Convention.

Ich schleppe mich zur Bahn, die mich dann in die Nähe der Convention schleppt und der Rest ist Fußweg. Die Con (so sagen wir zur Convention) ist in der städtischen Bibliothek, die ich bisher auch nur von außen kenne. Von drinnen macht sie schon auf den ersten Blick einen Eindruck von groß und hell und Buch. Beeindruckt packe ich meine Jacke in eine Schrankschachtel und fange an mich zu verlaufen. Während die unteren Bücherhallen von viel Platz geprägt sind, werden die Treppen nach weiter oben fast schon versteckt und ich muss eine Frau an einem Tisch fragen. Mit der Aussage „Im zweiten Obergeschoss.“ bin ich nicht klüger, will aber auch nicht stören. Mit etwas Glück finde ich meinen Weg und stehe da wo ich stehen wollte. In einem Raum. Ein großer Raum mit einer Bühne und hinter der Bühne eine Leinwand und vor der Bühne Stühle. Der Rest vom Raum ist für die verschiedensten Stände reserviert. Da gibt es Zeichner die in unterschiedlichsten Stilen ihre Künste präsentieren und ihre Erzeugnisse auch feilbieten. Es gibt einen Stand an dem man sich mit seinen Liebsten bei Mario Kart oder Smash Bros zerstreiten kann, für immer. Woanders liegen Würfel mit mehr Seiten als man sonst so kennt und kleinen Figürchen die sich gegenseitig vernichten wollen. Kuchen gibt es auch.

Zwischen den Besuchern die in Zivil hergekommen sind, gibt es diejenigen die sich dem Cosplay hingeben. Eigentlich sind dabei immer ganz viele Saylor Moon anzutreffen die ich hier allerdings schmerzlich vermisse. Den einzigen Charakter den ich wirklich erkenne ist ein Ghostbuster. Nun weiß ich ehrlich gesagt nicht ob der Junge einen Ghostbuster als solchen darstellt oder einen von den Jungs aus Stranger Things die auch als Ghostbuster verkleidet waren. Ein Mysterium, trotzdem ein cooles Kostüm und ich überlege welchen Ghostbuster ich am besten darstellen könnte und welche drei Menschen mich dabei unterstützen wollen. Freiwillige vor sonst ich bestimme ich jemanden.

Zum Gucken bleibt mir erst mal keine Zeit, ich bin verabredet. Ich treffe S und ihre Freundin, die ich beide noch gar nicht kenne. Wir sind aber ein Team. Wir sind ein teilnehmendes Team. Wir sind ein teilnehmendes Team beim Nerdquiz, bei dem es um nichts anderes geht als den Titel „Master of the Nerdiverse.“ oder so ähnlich. Ganz klar mein Ding denke ich und weiß schon gar nicht mehr warum. In drei Vorrunden schaffe ich es genau eine halbe richtige Antwort zu geben und fühle mich nutzlos wie lange nicht. Dank S verlieren wir nicht ganz so schlimm wie ich mich anstelle und können uns wenigstens Besserung für das nächste Jahr versprechen.
Nach der Niederlage treffe ich noch Menschen, gucke mich um und schaue zu wie das Halbfinale vom Nerdquiz weiter geht. Eine Antwort hätte ich sogar gewusst und bin ein wenig stolz auf mich. Der Rest ist dann nach Hause fahren und auf der Couch liegen. Im nächsten Jahr werde ich meinem Rücken einfach nichts davon erzählen und ganz entspannt mindestens eine ganze Antwort beim Nerdquiz geben können.

So oder ganz ähnlich würde ich als "Master of the Nerdiverse" aussehen.

Sonntag, 12. November 2017

Ich bin jetzt bei twitch. I

Zuerst müssen wir natürlich fragen wer, was oder warum dieses twitch eigentlich ist.
Twitch ist wir alle außer die Eltern, das ist schon mal klar.
Twitch ist eine Internetseite auf der man anderen beim Videospielen zugucken kann oder sich selber beim Videospielen zugucken lassen kann.
Twitch gibt es nur, damit die Jugend etwas machen kann, was die Alten nicht im Ansatz verstehen.

Das ist also Twitch und über den Namen rege ich mich schon lange nicht mehr auf. Ganz im Gegenteil ich mache da jetzt mit und auch wenn ich noch nicht weiß warum ist es mein gutes Recht dort zu scheitern und vor der ganzen Welt lächerlich zu machen.

Zwei Versuche ich dort der Welt zu präsentieren habe ich schon unternommen.
Der erste Versuch war Auto fahren. In einem Spiel in dem man sehr viel Auto fahren muss. Es ist nämlich ein Autofahrspiel. In dem Spiel gibt es sogar ein Geschichte die ich allerdings total ignoriere und einfach nur durch die Gegend fahre. Die Gegend ist natürlich die USA weil alles andere keinen Sinn macht. Man stelle sich vor, so ein Spiel wäre in den neuen Bundesländern angesiedelt. Am Brocken vorbei fahren statt am Grand Canyon ist ja schon schwer. Wenn ich dann aber Salt Lake City gegen Salzgitter eintauschen müsste, hört es einfach auf.
Egal, ich fahre also durch die Gegend und Leute können mir zu gucken. Machen sie aber nicht.

Der zweite Versuch ist Fußball. PSG gegen Bayern, weil das Spiel an dem Abend sogar gespielt werden sollte. Also mit in echt und so. Ich spiele also und ich spüre schon wie der Ruhm seine Fühler nach mir ausstrecken will. Zuerst ist ein Mensch der mir zuschaut, dann sind es zwei. Ich weiß nicht wer sie sind und es ist mir auch fast egal. Wichtig ist sie sind da.
Ich habe übrigens gewonnen und die Bayern mit 3 zu 1 nach Hause geschickt. Dass ich damit noch hinter dem tatsächlichen Ergebnis bleibe finde ich immer noch gut.

Später

Ich spiele noch mal Fußball. Diesmal gegen Toronto. Keiner guckt zu.

Später

Ich habe mir ein Headset bestellt, damit ich wenigstens gut zu verstehen bin wenn mir keiner zuschaut. Es ist Montag und damit auch der Tag den ich als Liefertag kenne. Ich warte also auf meiner Couch und habe nichts besseres zu tun als immer wieder in den Sendungsverlauf zu gucken.
Der ändert sich ja gerne mal zu „Empfänger wurde nicht angetroffen“ und ich muss dann zum Döner rüber um das Paket abzuholen. Heute nicht, heute steht da, dass es ihnen leid tut und ich die Seite am 10. noch mal besuchen soll wenn das Paket nicht angekommen ist. Weil heute nicht der achte ist sondern der zweite schreie ich innerlich in ein Kissen und möchte etwas kaputt machen. Selbst wenn ich das Ding jetzt noch mal bestelle soll es früher da sein und ich stelle mir Fragen die alle nur mit dem Ende der Welt enden. Was mich daran wirklich stört ist die Tatsache, dass ich nicht weiter komme. Nicht im Text. Denn da steht keiner. Und nicht mit Worten. Hab ja keinen dem ich sie an den Kopf bzw. zur Seite rein werfen kann. Ich hab also nichts wo ich meine Gefühle los werden.
Ich könnte kotzen und gleichzeitig kommt mir da eine Theorie in den Kopf. Die ganze Wut die man dem Internet gegenüber entwickelt muss ja wo hin und wie wir in Ghostbusters 2 gelernt haben sammelt sich so Wut und Hass in einem Kanal unter der Stadt. Weil das natürlich nicht geht, sammelt sich das alles in einem Kanal unter dem Internet und entlädt sich dann an machen Stellen. Da kommt dann so was wie der Gauland oder ein RTL Programmdirektor bei raus.

Später

Es ist Feiertag und heute hab ich niemanden zugucken lassen wie ich Spiele. Ich gehe trotzdem mal in meinen Kanal und checke meine Daten weil Business und so. Ich habe 7 Anguckungen für mein Video und damit 7 Anguckungen mehr als alle anderen auf dieser Bühne zusammen.

„Ich gucke unsicher zu den Anderen.“

Ich gucke Netflix und esse Kekse. Das könnte ich bei Twitch zeigen. Dann können die Leute sehen ob mir etwas gefällt oder nicht. Eine gute Idee.

Später

Mein Headset ist angekommen.

Das Bild hat mal wieder nix mit dem Text zu tun.
Es zeigt mich nur als Spacedetektiv.


Dienstag, 31. Oktober 2017

Eine Welt vor dem Aus oder ich komm nicht mehr hinterher.

Was ich in den letzten Tagen gelernt habe:

1. Eine Packung Mozzarella die eine Woche auf dem Kühlschrank lag und fülliger ist als noch am Kauftag sollte nicht mehr geöffnet werden. Das mag man nicht. Das riecht nämlich wie alte Katze mit Senf und macht kurz die Augen schlecht. Das komisch Riechen bleibt dann auch eine Weile und geht nur unter Protest wieder weg.

2. Ich kann nicht kochen. Kann ich wirklich nicht. Ich kann was warm machen, umrühren und dann noch auf einen Teller tun. Aber so Mahlzeiten die aus mehreren Bestandteilen bestehen sind für mich einfach nicht drinnen. Schon der Versuch dieses blöde Hähnchendingsi Cordon Bleu in die Pfanne zu tun und fertig gebraten wieder raus zu holen endete in einem Krieg bei dem es keinen Sieger geben konnte. Als der Rauch sich verzogen hatte und das Kriegsgeheul verstummte saß ich mit schlechter Laune vor dem Fernseher und hatte einen panierten Haufen vor mir auf dem Teller der so gar nicht wie das Bild auf der Verpackung aussehen wollte.

3. Mir ist kalt und ich will den Winter nicht haben.

4. Eine Ausstellung über Musikinstrumente ist auch nur so interessant wie man es selber zulässt. War doch der Großteil der gezeigten Instrumente einander doch sehr ähnlich, dass man meinen müsste die Geige und ihre Vorfahren wäre in jedem Haushalt zu finden gewesen und wenn nicht die dann wenigstens ein Klavierdingsi. Das mag auf den ersten Blick eine Form der Langeweile sein, ist es aber nicht. Die Details sind Entscheidend. Ein Instrument mit dem Namen „Pommer“ lässt schon zu Beginn eine kleine und auch schlechte Sinfonie der Wortwitze erschallen. Von „Pommerranzen“ als Tragetasche für das Instrument bis „Pommer Rot Weiß“ ist alles dabei. Weiter geht es am DJ-Pult. Kleine Bildschirmchen die einem Musikbeispiele bieten um den verschiedenen Instrumenten lauschen zu können. Macht auch Spaß, bis man ein Instrument findet, dass sogar dazu einlädt selbiges zu bespielen. Ein Vorfahre des Klaviers, entlockt mir kurz ein paar virtuose Klänge und lässt uns den Begriff Musik neu definieren. Zum Schluss sehen wir noch zwei elektrische Gitarren.

5. Wer in die Zukunft sehen will der muss in Kinderaugen schauen. Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit. Wer die Zukunft sehen will muss das angucken wo die Kinderaugen hin glotzen. Das kindliche Sehorgan ist ja nun nicht sehr wählerisch und eigentlich immer auf die Stelle gerichtet wo der Fernseher steht. Doch da gibt es vieles zu entdecken. Aus Gründen die ich hier mal Recherche nenne, läuft in der eckigen Zauberkiste gerne mal der ein oder andere Spartensender der sich auf die Bedürfnisse der Vor bis gerade so pubertären Bevölkerungsschicht eingestellt hat. Nick und Disney Channel haben dabei anders als Kika eher einen Bildungsauftrag der sich an die Konsumgewohnheiten der lieben Kleinen richtet und den eigentlichen Charakter der Bildung da liegen lässt wo keine Sonne scheint. Besonders gut lässt sich das in den gefühlt alle zwei Minuten eingeschobenen Werbeblöcken ablesen die uns nahe bringen was gerade ganz wichtig für den Nachwuchs ist. Und siehe da, ich glaub ich dreh durch. Neben strunzlangweiligen Perlenbastelsets die dem Kind mittels markenorientierter Vorlage jegliche eigene Kreativität vergessen lassen und Puppen die sich ganz viel um ihre Haare kümmern gibt es Roboter. Bitte nicht missverstehen, ich mag Roboter. Wenn sie groß sind und gefährlich und zum Ende hin noch Gefühle zeigen. Was hier angeboten wird sind allerdings primitive kleine Maschinen die dem Nahwuchs schon im Krabbelalter den letzten Nerv rauben soll. Blinkende, rollende und lärmende Plastikmonstrositäten die dem Kind beim Krabbeln lernen helfen sollen oder sogar beim wirren durch die Bude laufen. Manche von denen können angeblichen tanzen und machen dann Dinge die so aussehen als bräuchten sie Hilfe. Ihnen hilft aber keiner, weil das keiner will. Pädagogisch wertvoll ist dieses Spielzeug nur in dem Fall, dass Maschinen unsere Welt beherrschen und den Kindern schon mal der nötige Gehorsam vor den elektrisch betriebenen Herrschern beigebracht wird. Alles andere macht doch keinen Sinn.


Cooles Spielzeug und pädagogisch wertvoll wie Sau.

Donnerstag, 21. September 2017

Ein Geburtstagstext Teil 2

Bevor ich hier weiter meine historischen Fakten unter das Volk bringe, muss ich noch was ganz wichtiges los werden. Ich habe heute Kiwibeeren gegessen. Kiwibeeren sind keine neuseeländischen Pelztiere sondern kleine Früchte die erst mal so aussehen wie kleine grüne Dinger mit bisschen rot. Auf den zweiten Blick sehen sie ein bisschen aus wie Stachelbeeren und damit nicht genug. Sie schmecken auch ein wenig wie Stachelbeeren, wie schlecht gelaunte Stachelbeeren die schlecht gelaunt sind weil sie gerne Kiwis wären. Von innen sehen sie zumindest aus wie Kiwis, was zumindest eine Zeile mehr in diesem Text bringt. Keine Ahnung ob die gesund sind, ein Zufall der Natur oder einfach nur ein Beweis dafür, dass wir uns einfach alles in den Mund stecken so lange es beim Lidl in der Gemüsetheke liegt. Ich für meinen Teil werde jedenfalls ein paar davon aufschneiden und allen erzählen, dass mein Schrumpfstrahl und fragen ob sie meine Kinder gesehen haben.

So, weiter im Text. Es war also erst mal Eiszeit und weil Eiszeit auch immer kalt bedeutet passiert da auch nicht viel. Ab und zu kommen mal die Nachbarn vorbei und man sitzt vor dem Kamin und tratscht über die neue Mammutfamilie die gerade in die Straße gezogen ist. Die scheinen ja ganz nett zu sein und man könnte ja mal vorbei gehen und beim kämmen helfen oder so. Das macht man dann doch nicht und irgendwann ist dann eine Grillparty und man lernt sich dann doch kennen und die Mammuts sind dann auch ganz sympathisch. Es ist aber immer noch Eiszeit und da ist eine Grillparty eigentlich ne ganz blöde Idee und alle gehen bei Zeiten und naja man kennt das ja.

Nach der Eiszeit geht’s dann auch gleich weiter mit dem Leben. Da ist viel Stimmung in Flora und Fauna und irgendwie paart sich dann auch alles mit allem und was dabei raus kommt sieht man ja jetzt. Mein Favorit damals war noch das Riesenfaultier. Ein riesiges Viech mit Fell und Zähnen und eigentlich der richtige Kandidat um eine Zivilisation aus dem Boden zu stampfen. Was dann passiert ist irgendwo zwischen großer Plan, Zufall und Pecj gehabt anzusiedeln. Der Mensch erscheint auf der Bildfläche.

Sicher der Homo Sapiens war noch nicht von Beginn an der hilflose Kleiderständer mit USB-Anschluss der uns jetzt so oft in der Fußgängerzone entgegen kommt. Es gab Zeiten da hat der Mensch sich vom Mammut ernährt und im Baum gewohnt. Die Jagd war kein nutzloses Hobby mit Ekelselfie als Trophäe und RTL hat auch keiner geguckt. Was sich die Evolution dabei gedacht hat ist alleine ihr Geheimnis. Zuerst ging es raus aus dem Wald und ab in die Comforthöhle mit Strohecke und Einbaufeuerstelle. Weil das noch nicht reichte, hat sich Mensch dann mal richtig ins Zeug gelegt und angefangen nachzuhelfen. Nach der ,Höhle kam die Hütte, Atomkraftwerke, Viehzucht, Politik, Fruchtgummi, elektrisches Licht, Internet und die Simpsons. Die gelbe Familie die uns immer wieder gezeigt hat wie blöd Mensch sein kann, nur damit wir es irgendwann nach machen.

Am Ende sind wir damit natürlich noch nicht. Der Mensch hat noch eine ganze Menge Potenzial in beide Richtungen und wenn es läuft wie ich will, werden wir bald alle so leben als wären wir eine Serie vom Disney Channel. Ich bin dann Phineas und Ferb. Wenn es nicht so läuft wie ich es will sind wir alle verloren und dem Untergang geweiht. Also überlegt euch schon mal was ihr besser findet und denkt mal darüber nach ob ich nicht ein guter Anführer wäre. Für alle natürlich. Dann gibt’s mehr subventioniertes Speiseeis und Kiwibeeren als Medizin für die unartigen Kinder.

Ich werde jetzt einfach mal im Internet gucken wie man so eine Petition für die Weltherrschaft anfängt. Bin ja auch nicht mehr der Jüngste.

Das sah damals so aus, sieht man ja auf dem Foto.

Mittwoch, 20. September 2017

Ein Geburtstagstext Teil 1

Am Anfang war das Nichts und das war nicht so dolle. Nichts ist ja nicht nur nicht viel, es ist sogar sehr wenig und noch weniger. Das Fernsehprogramm ist langweilig weil nicht da, das Bücherregal ist auch leer und alle Gespräche gehen schon nach Minuten in peinliches Schweigen über weil man sich nicht mal über das Wetter unterhalten kann. Gibt ja keins.

Das war natürlich kein Zustand und das wollte auch geändert werden. Was dann kam ist in den meisten Teilen der Welt auf dem Lehrplan und auch ne ganz schön coole Sache. Der Urknall. Ich kann gleich sagen, der war jetzt nicht so laut wie sich das im ersten Moment anhört. Der war eher so ein Ding für die Augen. Schön bunt und ehe man was sagen konnte auch überall. Was ich nicht so toll fand, war die Tatsache, dass mir da keiner mal vorher Bescheid gesagt hat. Ich stand da so da in Shorts und T-Shirt mit Schlappen an, weil ich ja nichts weiter vor hatte und auf einmal entsteht da alles vor deinen Augen und du guckst blöd aus der Wäsche. Natürlich war ich da sauer. Wie sieht das denn auch aus, mal ehrlich. Gehst ja auch nicht in Badelatschen zum Geburtstag oder so.

Wie dem auch sei, das Universum war da und ich mittendrinne. Von einem Kulturschock will ich da mal nicht reden, gab es ja beides noch nicht. Weder die Kultur noch den Schock. Trotzdem hat einen diese neue Situation ganz schön gefordert. Überall gab es was zu gucken. Alles was es zu sehen gab war ja neu. Jede Form ein Erlebnis und ein gewaltiger Lernprozess. Am Anfang haben wir allem was wir gesehen haben noch Namen gegeben, es hat schon ein paar hunderttausend Jahre gedauert bis uns klar wurde, dass das nicht so viel Sinn machte. Ab dann gab es nur noch runde Dinge, nicht so runde Dinge und Klumpen. Klumpen gab es am meisten. Irgendeiner wollte noch runde Klumpen einführen, der musste gehen.

Wenn so ein Universum entsteht ist das erst mal ganz spannend. Da passiert viel neues und es gibt auch eine Menge zu gucken. Mit der Zeit wird aber auch so ein Universum etwas eintönig und bis zur Entstehung der Erde war es ja noch eine Weile. Um mir die Zeit zu vertreiben hab ich dann einen Töpferkurs besucht und sehr viel Tennis gespielt. Einige werden an dieser Stelle stutzig werden und sich fragen: „Wie kann man denn zu der Zeit schon einen Töpferkurs besucht haben. Es gab doch noch gar keine Autos oder Busse?“ Und ja das stimmt. Es waren wirklich andere Zeiten und wir sind eben sehr viel zu Fuß gegangen oder mit dem Fahrrad gefahren. Weil es keine Autos oder Busse gab, war das auch kein Problem. Die Straßen waren leer und man brauchte sich auch keine Gedanken wegen den Ampeln zu machen, es kam ja doch kein Auto.

Als dann die Erde erschaffen wurde, haben sich die Zeiten natürlich rasant geändert. Guck mal Lava hier, guck mal Wasser da, guck mal Sauerstoff. Das war schon geil und da war für auch jeden was dabei. Bis dann die Tiere kamen. Zuerst gab es ja so Einzeller und Amöben und so Kram. Die waren einfach da und man konnte mal gucken was die so machen. War nix weiter. Dann wurden die größer und evolutionierten voll ab und machten dann einfach was sie wollten. Die haben sich erst mal Gliedmaßen wachsen lassen und haben sich auch so Zähne und Laser angeschafft. Dann sind die noch an Land gekommen und sind auch immer durch die Blumen gelatscht und haben überall nur Unsinn gemacht. Die sind nie pünktlich ins Bett, haben immer nur gerauft und sich gegenseitig gegessen. Das ging mal gar nicht. Mit den konntest du auch nicht reden. Haste mal was gesagt waren die gleich eingeschnappt und haben nur noch rumgebrüllt. „Ich bin der T-Rex ich bin einer der größten an Land lebenden Fleischfresser aller Zeiten und ich darf nie was, immer nur der Brontosaurus und überhaupt wenn ich ein Tattoo haben will dann ist das eben so die anderen haben auch eins.“ So ging das dann Tag ein Tag aus und wurde einfach nervig. Wir kannten damals weder Alkohol noch Wellnessurlaub und die Familientherapeuten hatten echt gar nix drauf. Ich will ja nicht sagen, dass ich das mit dem Asteroiden und der Eiszeit gut finde, aber so richtig böse war ich deswegen auch nicht.
Wie es nach der Eiszeit weiter geht passt hier jetzt nicht mehr hin und kommt dann im zweiten Teil.


Schematische Darstellung des Urknalls.

Sonntag, 20. August 2017

Sonntag und das Ende liegt schon hinter mir aka. Bett fetzt

Die Sonne macht das was sie schon seit einer ganzen Weile macht. Sie ist nicht da. Ich auch nicht. Zumindest nicht so wie ich es gerne hätte. Meine Seele ist gefangen in einer Welt von Dunkelheit in der Dämonen mich quälen und mir den Atem rauben oder an den Zehen nuckeln. Anders gesagt, ich fühle mich wie altes nasses Toastbrot. So Toastbrot das eine Weile auf einer Wiese lag. Irgendwann ist mal ein Hund gekommen, hat daran geschnüffelt und ist weiter gegangen.

Natürlich stehe ich irgendwann auf um meiner Pflicht nachzukommen. Auf der Couch liegen und Dr. House gucken. Dann X-Box spielen und später noch den Power Rangers Film gucken. Alle super muss ich sagen. Zwischendrin bestelle ich mir auch noch eine Pizza und fühle mich wie nasses Toastbrot mit Pizza drinnen. Auch nicht schön.

Das war dann irgendwann der Sonntag und die Woche geht einfach so los. Mit Montag nämlich und einem neuen Bett. Doch bevor das neue Bett ein neues Bett ist muss noch viel passieren und das nicht von alleine.

Es geht schon los mit dem Anliefern.

„Können wir Vormittag kommen?“ Fragte der Mann am Telefon am Sonntag und ich sage nein weil ich Vormittag immer mit auf Arbeit sein beschäftigt bin.

„Können wir Vormittag kommen?“ Fragt ein anderer Mann am Telefon Montag kurz vor dem wach werden. Ich versuche kurz mein Verständnis von Nein zu erläutern und wir einigen uns auf so dolle Vormittag, dass man da schon früh zu sagt.

„Wollten die nicht kommen?“ Frage ich mich um die Zeit die wir ausgemacht haben und mache mich auf den Weg zur Arbeit.

Was jetzt kommt ist Routine und ich springe zu dem Moment wo es mit dem Bett weiter geht, selbst wenn es als solches noch nicht zu erkennen ist. Den LKW verlässt es nämlich noch als Bastelsatz und verteilt in viele Kisten. Das ist so ungewöhnlich nicht, fordert mich aber jedes mal aufs neue. Ich fange einfach mal an und entblöße die einzelnen Komponenten meines neuen Schlafgerätes. Schrauben, Bretter und noch mehr Schrauben, liegen neben einem Plan der als solcher seinen Zweck verfehlt und mich im ersten Moment verwirrt alleine lässt. Gute Worte und das Wissen irgendwann wieder schlafen zu wollen, mache ich mich doch ans Werk und schraube einfach Dinge auf Holz und mache dann was zusammen und stelle dass dann hin. Was zwei unbegabte Zehnjährige in wohl fünf Minuten gebaut hätten und in ihren Augen nur ein Schritt zum Ganzen darstellt, kostet mich eine halbe Stunde und weckt in mir den Wunsch weg zu gehen. Was ich da gemacht habe sieht ja aus wie das was der Plan mir zeigt, es macht nur einfach keinen Sinn.
Ohne weiter darüber nach zu denken treibe ich mein Treiben weiter. Von Erfolg ist das freilich nicht gekrönt und ich kann von Glück reden, dass alsbald mehrere (zwei in der Zahl) Kumpane sich zu mir gesellen und Unterstützung anbieten. Die nehme ich auch gerne an und ohne ins Detail gehen zu wollen. Bis kurz vor dem Finalen Schritt dachte ich, wir montieren eine Raumstation oder ähnliches. Sei es höhere Physik oder Formen der Magie die hier zum Tragen kommen, verstehen tu ich meine neue Schlafunterlage nicht bis ins Detail und habe es auch aufgegeben das zu versuchen. Wichtig ist nur, das Bett steht und nach dem Zusammenbau eines Bettes ist es genau das was man dann braucht.

Wer jetzt denkt, die Geschichte findet hier ihre Ende der täuscht sich gewaltig zumal hier auch noch viele Buchstaben stehen und damit keiner wirklich denken sollte, dass hier schon zu ende ist.
Denn ein Bett ist ja nur so viel Bett wie man es zu lässt. Keine Ahnung was der Satz jetzt sollte, eine Überleitung zu finden ist eben auch mal eine Sache der Überzeugung.

Bettlaken nämlich. Da ich mich bei meinem neuen Bett für einen Einsitzer mit mehr Fläche entschieden habe, sind meine alten Bettlaken mit einem Ruck unpassend und damit nicht mehr tragbar. Wenn man jetzt mal so sagt, dass die Matratze das Laken quasi trägt wie ein Kleid oder Strumpfware. Das ist natürlich auch kein Problem und ich kaufe mir ein neues Laken und entsorge die alten. Und dabei kommen mir Gedanken. Was hätten sie wohl zu sagen diese Zeugen der einsamen Nächte mit Internet und Gebäck vom Disounter. Diese Unterlagen der Traurigkeit die stummen Zeugen von Mondlicht und Einsamkeit. Was würden sie zu erzählen wissen.
Ich denke ja sie würden nicht viel reden. Ich glaube eher sie würden in der Ecke sitzen und mit einer ganze hohen Stimme Freiheit von Westernhagen singen.
Wer sich jetzt einen Chor aus Bettwäsche vorstellen will, kann das gerne machen. Ich werde schlafen und davon träumen mir noch ein zweites Laken zu kaufen.

Ein Blick in meine Gefühlswelt beim Bett bauen.

Sonntag, 30. Juli 2017

Ein Tag ohne Kartoffel

Es ist Samstag, für Samstag auch noch recht früh und ich weiß nicht so recht was ich mit mir machen soll. Ich könnte noch eine Weile liegen bleiben. Mach ich aber nicht. Sollte ich mir Sorgen um mich machen? Kann schon sein. Wenn man, so wie ich, am Freitag Abend zu Ikea geht und nichts kauft, ist man entweder ganz nah dran am Sinn des Lebens oder völlig fertig.

Zuerst schnappe ich mir meine Kamera und latsche motivierte aber ziellos durch den Wald. Ich würde mich schon darüber freuen mal einen Bären, einen Drachen oder wenigstens einen Magier zu treffen, doch das will sich einfach nicht ergeben. Jogger und Leute mit Hunden gibt es hier wie Sand am Meer. Die laufen einem ständig über den Weg und machen sonst nichts weiter. Wenn die wenigstens mal Feuer spucken könnten. Die Welt scheitert an meinen Ansprüchen.

Später am Tag, es ist immer noch mehr früh als was anderes, besuche ich das Lidl. Essen kaufen, nur die wichtigsten Sachen, versteht sich. Kekse, Obst, Kekse, Geschnetzeltes, Keksmischung und Waffeln. Noch wichtig sind Deo und Hustelinchin. Schon an der Kasse muss ich auch husten und rechtfertige damit den Kauf der Hustenbonbons an Ort und Stelle. Ob das Deo genauso berechtigt mit mir kommt, kann ich nicht riechen. Ernährungsberater werde ich trotzdem nicht mehr. Zu Hause räume ich alles weg und muss überlegen wo die Hustelinchin hin sollen. Da wo die Dinger sonst liegen, liegt noch eine Packung und ich komme mir schon bisschen doof vor.

Zum Mittag gibt es eigentlich Spaghetti Bolognese. Das wird nur nicht so wie es heißt. Aus dekorativen Gründen verwahre ich meine Spaghetti in einem hübschen Glas und bin damit auf meine Instinkte angewiesen um die richtige Menge aus dem Glas zu holen. Nudelbezogene Instinkte besitze ich nicht. Daher wird es zum Schluss eher eine sehr gehaltvolle Tomatensuppe mit bisschen Nudel drinnen. Ich bin zufrieden mit mir. Ich denke ja, dass zukünftige Generationen meinen Genius am Herd zu schätzen wissen und mir ein Denkmal errichten werden. Ein gigantisches Nudelbild oder so.

Nach dem Mittag geht’s mit dem P in die Stadt. Ich brauche eine Hose, mal wieder. Hosen hab ich ja prinzipiell genug, nur sind die meisten in den hellen Farben und passen damit nicht zu hellen Schuhen. Ich bin also gefragt und muss handeln. Weil ich mit meinen Kenntnissen der lokalen Modehäuser und Boutiquen doch eher weniger gut bestückt bin, gehen wir zu H und M. Als hätte ich es gewusst, haben die auch Hosen. Mit in die Kabine kommt ein Beinkleid in der Farbe die ich suche und zwei Größen. Eine Größe bleibt da und ein Stück Selbstwertgefühl auch. Ich denke ja die machen die absichtlich bisschen kleiner um die Leute in unnötige Diäten zu treiben.
Weil eine Hose nicht reicht, waren wir vorher noch bei Xenos. Da kaufe ich mir eine Sammlung von scharfen Gewürzen, weil sie sehr günstig ist. Bei Müller gibt’s dann noch die ersten drei X-Men Filme und eine CD und noch zwei Filme. Einer ist mit Bill Murray und damit auch über jeden Zweifel erhaben. Die X-Men Filme gucke ich gerade. So nervig animierte DVD Menüs hatte ich schon lange nicht mehr. Ich denke ich werde mich mal mit einer Karriere als Mutanten Team Typ beschäftigen. Da erlebt man immer was und wenn ich nett frage, kriege ich bestimmt auch einen Anzug aus gelbem Latex.

Den Abend verbringe ich mit meinen Spaghetti und dem Warten auf den Anpfiff beim Spiel Deutschland gegen Dänemark der Fußball EM der Frauen. Der Regen macht da nämlich alles nass und wenn nass kein Spiel. Weil noch die Meinung umhergeistert, dass das Spiel statt findet, warten alle und ich eben auch. Diese Meinung hält aber auch nur bis zum Schluss und das Spiel wird auf den nächsten Tag verlegt. Lohnt sich aber nicht außer man ist Dänemarker. Zum Ergebnis will ich natürlich nichts verraten.

So sah meins nicht aus.

Sonntag, 16. Juli 2017

Pokemon, Duschmatte, Porridge und eine Kochsendung

Sein Name ist Bob und Bob ist ein Bauz. Ein Bauz ist ein Pokemon, dass aussieht wie eine eiförmige Eule mit Schnabelnase. Putzig und flauschig eben, so wie die meisten Pokemon wenn sie noch kleine sind. Die meisten werden es schon erraten haben, ich bin jetzt Pokemontrainer. Ich bin da auf einer Insel unterwegs, wo alle ganz toll mit den Pokemon zusammen leben und sie zum dank dafür gegeneinander kämpfen lassen. Ein fragwürdiges Konzept, dass sich allerdings bewährt hat. Ich selber habe schon ein paar dieser possierlichen Viecher in meinem Freundeskreis. Neben Bob, schleppe ich noch Karl, Knuffel, Bertl, Morty und Rüsseltier mit mir herum und warte auf andere Trainer die sich mit mir messen wollen oder verhaue wilde Pokemon die mich angreifen. Die werden dann mit einer Niederlage oder einfach nur Gefangenschaft bestraft. Ein großer Spaß für alle.

Weil ich nicht den ganzen Tag auf der Inselgruppe verbringen kann auf der ich gerade wohne, muss ich mich auch ab und zu mal im realen Leben blicken lassen. Das hat natürlich Gründe. Meine Duschmatte, wurde langsam pampig und sah sich so gar nicht mehr ähnlich. Was mal ein flauschiger Teppich war, ist nun ein sumpfiges Ding mit mieser Laune und schlammiger Konsistenz. Bin ich also los zu Poco und ein neues Badflauschi holen. Ging auch ganz schnell und die neue Matte liegt jetzt vor der Wanne und wartet auf Schimmelbildung. Was kein Unterricht für Pilzkulturen sein soll.

Weil ich mich nicht nur um mein Bad und seine Bedürfnisse kümmern kann, geh ich auch ab und zu zum Lebensmittelhandel um mich mit wohlschmeckenden und nahrhaften Speisen einzudecken. Da gehe ich gerne mal ins Angebot (ja der Laden heißt „Im Angebot“) und schaue was die tolles haben. Da gibt’s immer mal neues zu entdecken und die ein oder andere Überraschung wartet da im Regal. Wie es der Zufall will, gab es diesmal Porridge. Porridge kenne ich nur von weitem und weil mein Hunger nach Wissen nie zu stillen ist nehme ich einfach zwei Becherchen davon mit nach hause und lasse sie im Kühlschrank wohnen. Natürlich nicht für lange, nur bis ich Lust habe mir und meinem Magen mal eine neue Erfahrung zu gönnen. Dass das nicht lange dauern kann, war ja klar und schon am Nachmittag sitze ich vor dem Fernseher und stecke meinen Löffel in diese Pampe die nichts weiter sein will als Haferkram als Pampe. Schmecken tut es dann auch wie pampiger Haferkram und ich glaube der zweite Becher darf doch eine Weile länger hier wohnen.

Zum Essen, gehört natürlich auch Kochen. Weil ich das so oft nicht mache und schon gar nicht in einer Form die ich oder jemand anders als unterhaltsam bezeichnen würden, mache ich das auch nicht im Fernsehen. Das machen andere und eigentlich sind die mir schon so weit egal, dass ich das nicht gucke. Jetzt saß ich davor dem TV und schalte so durch und da kommt das mit dem Kochen und ich schalte irgendwie nicht weiter und muss sogar mal lachen und nie kam ich mir älter vor als in diesem Moment. Ist das schon das Ende? Ist die Kochsendung das letzte Zeichen? Kommt dann das Licht? Keine Ahnung.

Damit mein Leben nicht ganz so alleine ist, kommt dann noch der G vorbei. Den hole ich wo ab, dann gehen wir einen Wok kaufen und er ist gemein. Kochen tun wir auch noch und später kommt der P. Die beide trinken dann Bier und finden Modern Family nicht lustig. Ich kenne beide jetzt nicht mehr. Macht einfach keinen Sinn.

Bob und Ich.

Dienstag, 4. Juli 2017

Baseball, Comics und Essen von aus der ganzen Welt Teil 2

Nur zur Information, ich komme gerade vom Sport und hab sogar geschwitzt. Zwischen der körperlichen Aktivität und den geistigen Ergüssen die hier über die Tastatur plätschern, liegt nur eine Folge Bares für Rares. Ich möchte dafür jetzt keinen Applaus, aber ein Feiertag zu meinen Ehren wäre schon nicht schlecht. Ist jetzt kein Muss, ich wollte es nur gesagt haben.

Baseball hatten wir ja schon also kommt jetzt das mit den Comics. Die gab es nämlich wieder weil Panini Geburtstag hatte und die machen nun mal ganz viele Comics und so wie der Metzger zu einem Ehrentag mit Hack um sich wirft, haben die bunte Heftchen unter die Fans geschleudert. Muss man nur hingehen und das bin ich auch. Nicht direkt natürlich, weil ich noch was andres brauchte. Einen Objektivdeckel zum bedeckeln meines Objektives. Den wollte ich einem der ortsansässigen Großmärkte für Kram mit Strom erwerben und laufe also los. Fahrrad ginge natürlich auch, nur hab ich gerade so eine 10.000 Schritte am Tag Regel und da ist zu Fuß einfach sinnvoller. Da der ortsansässige Großmarkt neben meiner Arbeitsstätte liegt, geh ich da noch mal vorbei und frage nach ob die nicht einen Objektivdeckel gefunden haben. Weil ich will mir ja einen kaufen weil ich meinen nicht mehr finde, nicht weil ich Objektive ohne Objektivdeckel zum bedeckeln des Objektives kaufe. Was soll ich sagen, der Objektivdeckel war da und ich konnte mir den weiteren Weg sparen. Was aber davor passierte wirst du nicht glauben so heftig war das.
Ne war es nicht. Ich hab nur gemerkt, dass mein Hoodie bekleckert war und hab mir bei C&A ein Hemd gekauft. Das war im Angebot und ein wenig zu groß.

Mit neuem Hemd und Objektivdeckel mache ich mich dann auf in Richtung Ein Euro Shop. Das mag jetzt verwirren ist aber nicht schlimm. Der Shop liegt in der Nähe vom Comicbuchladen und ich brauchte noch eine Batterie für meine Leuchtdingsifernbedienung. Die finde ich auch und dazu noch Pflaster für meinen Finger, der fing nämlich an auseinander zu fallen, zwei von diesen Spinner Dingsis und noch eine Blue Ray von einem asiatischen Fantasyfilm. Damit geht’s dann aber wirklich zum Comicbuchladen. Da kann ich Spiele spielen und Punkte sammeln und mir dann meine Comics abholen. Das dauert so zehn Minuten. Die restlichen fünfzig Minuten hänge ich vor dem Comicbuchregal rum und weiß nicht was ich kaufen soll. Das ist nämlich alles so schön bunt und hübsch gemalt und überhaupt. Irgendwann weiß ich was ich will, kaufe das und gehe nach hause.

Der nächste Tag geht dann wieder mal mit Wäsche waschen los. Dann meldet sich der P wegen Street Food Market Festival. Ich hab da nämlich einen Gutschein gewonnen und darf mir da für zehn Euro Essen in den Mund hauen. Wir gehen also hin, zahlen den Eintritt, gehen zur anderen Seite und ich kriege meine Gutscheine. Dann geht’s los. Erst mal gucken was es alles gibt. Burger und Pommes, schließe ich gleich aus. Nichts gegen Burger und Pommes, aber wer zu einer Veranstaltung geht die darauf zielt viele unterschiedliche Speisen an den Menschen zu bringen und dort dann wegen Burger oder Pommes ansteht ist doof.
Der Pund ich sondieren erst mal die Lage und mir fallen kleine klopsige Klopse ins Auge. Die sind aus Reis und mit Dingen gefüllt. Sieht nicht nur lecker aus, ist es auch.
Als nächstes gibt was aus Äthiopien. Wie es sich für so ein Festival gehört, macht uns die nette Dame ein Teller mit kleinen Portionen zum probieren fertig. Da gibt’s dann Linsen, mit Linsen, Weißkohl und Linsen. Das alles auf einem Teppich aus Sauerteigschwamm. Das war schon lecker und besonders die Linsen kann ich empfehlen. Also die Roten.
Als nächstes irren wir ein wenig durch die Gegend und können uns nicht entscheiden. Irgendwann holen wir uns jeder noch einen Chilihotdog. Kritiker werden jetzt meinen, es gibt doch keinen Unterschied zwischen Burger, Pommes und Chilihotdog. Da kann ich nur sagen stimmt. Ich wollte aber schon immer mal einen Chilihotdog probieren weil es den ja nur in New York gibt.
Der temperaturische Tiefpunkt kommt als nächstes. Eis am Stiel. Ich nehme Eis mit Gurke, Honigmelone und Minze. War super lecker und ich werde das bald mal selber probieren. P nimmt ein Eis mit Gin Tonic und Gurke. Nach ein paar mal schlecken ist er nicht mehr zurechnungsfähig. Ich trage ihn nach Hause. Das ist gelogen.

Auf jeden Fall war es lecker und auch wenn ich nicht ganz verstehe, warum dort so große Portionen verkauft werden, ein nächstes mal gibt es bestimmt und wer will kann sich dann auch Pommes holen. 

Ein klopsiger Klops und noch einer weiter hinten.


Montag, 3. Juli 2017

Baseball, Comics und Essen von aus der ganzen Welt Teil 1

Die meiste Zeit denke ich ja mein Leben ist langweilig und die meiste Zeit hab ich damit auch Recht. Manchmal allerdings gibt es dann Ereignisse die mich aus dieser Tristesse herausreißen und mir eine Welt zeigen die voll ist mir Spannung und Spiel und rumstehen.

Als erstes kommen wir da mal zum Spiel. Das Spiel heißt Baseball und ist in meiner Vorstellung mit Hot Dogs und Homeruns verbunden. Weil das meistens in Amerika stattfindet habe ich mich von meiner Vorstellung noch nicht überzeugen können bis zum dem Tag als sich alles ändern sollte. Das war ein Samstag und der D hat gesagt an dem Tag spielt das Heimteam gegen ein anderes Team und wir können da hin. Ich muss gestehen, dass der D das nicht zum ersten mal sagt und ich den Baseball schon längst mal hätte geschlagen werden sehen können. Das soll aber hier nicht Thema sein und wir kommen erst mal zu einer Aufklärung. Wer gesagt hat, der Weg ist das Ziel hatte nicht Recht. Dieser Weg war der Weg und damit zwischen mir und dem Ziel und viel zu lang. Ich will mich da aber nicht zu lange aufhalten, hat der Weg schon gemacht.
Egal, wir sind ja irgendwann fertig gewesen mit dem Weg und waren da, kurz vor dem Ende der Welt glaub ich. Das Baseballfeld sah auf den ersten Blick schon mal aus wie eins und der erste Eindruck wurde von einem Baseballspieler geprägt der den Ball nicht gefangen hat. War einer vom gegnerischen Team, die auch noch Flamingos hießen. Weiß nicht wie man auf solche Namen kommt, wahrscheinlich mit viel Liebe zum Tier.
Nach dem ersten Eindruck sitzen wir schon und der zweite Eindruck kommt von alleine. Der Pitcher, das ist der Mann der mit den Bällen nach denen wirft die eine Keule in der Hand haben, kommt vorbei und begrüßt jeden Gast einzeln. Das ist nicht nur ungewohnt sondern auch sehr sympathisch. Ich mag diesen Sport also sehr schnell und begreifen tu ich ihn auch bald. Es sind ja nicht die Regeln die einem da im Weg stehen, es ist das praktische Zugucken, dass einem einen Strich durch die Rechnung macht. Baseball ist von Natur aus kein besonders aufregender oder aktionsgeladener Sport. Da passiert eine ganze Weile lang Nichts oder immer nur etwas, was jetzt nicht so spannend ist. Wenn dann doch etwas passiert, ist es sehr überraschend für alle beteiligten und führt ganz zu schnell zu der Frage, was denn jetzt für wen passiert ist und wie es überhaupt steht. Das wiederholt sich dann so lange bis das Spiel vorbei ist und man an den Reaktionen der Spieler ablesen muss, wer gewonnen hat oder einfach jemanden fragen der es weiß.
Zum Schluss hat man dann einen Sonnenbrand und einen sehr langen Weg nach Hause zurück. Da kommt dann auch noch mal Regen drinnen vor und Brötchen holen beim Bäcker.

Als ich zu hause war, hab ich erst mal Fußball geguckt und meine Beine für sehr rot befunden. Ob Fußball jetzt besser ist als Baseball kann ich an der Stelle auch nicht beurteilen. Ich werde mir beides auf jeden Fall noch öfter abgucken und wer jetzt denkt, hier kommt noch mehr Erzählung der wird sich gleich wundern. Ich hab nämlich keine Lust mehr zu schreiben und schnell noch ein „Teil 1“ hinter die Überschrift gepackt. Da kann ich dann morgen von den zwei anderen Erlebnissen berichten.
Was das ist und wie es schmeckt erfahrt Ihr morgen.