Sonntag, 30. Juli 2017

Ein Tag ohne Kartoffel

Es ist Samstag, für Samstag auch noch recht früh und ich weiß nicht so recht was ich mit mir machen soll. Ich könnte noch eine Weile liegen bleiben. Mach ich aber nicht. Sollte ich mir Sorgen um mich machen? Kann schon sein. Wenn man, so wie ich, am Freitag Abend zu Ikea geht und nichts kauft, ist man entweder ganz nah dran am Sinn des Lebens oder völlig fertig.

Zuerst schnappe ich mir meine Kamera und latsche motivierte aber ziellos durch den Wald. Ich würde mich schon darüber freuen mal einen Bären, einen Drachen oder wenigstens einen Magier zu treffen, doch das will sich einfach nicht ergeben. Jogger und Leute mit Hunden gibt es hier wie Sand am Meer. Die laufen einem ständig über den Weg und machen sonst nichts weiter. Wenn die wenigstens mal Feuer spucken könnten. Die Welt scheitert an meinen Ansprüchen.

Später am Tag, es ist immer noch mehr früh als was anderes, besuche ich das Lidl. Essen kaufen, nur die wichtigsten Sachen, versteht sich. Kekse, Obst, Kekse, Geschnetzeltes, Keksmischung und Waffeln. Noch wichtig sind Deo und Hustelinchin. Schon an der Kasse muss ich auch husten und rechtfertige damit den Kauf der Hustenbonbons an Ort und Stelle. Ob das Deo genauso berechtigt mit mir kommt, kann ich nicht riechen. Ernährungsberater werde ich trotzdem nicht mehr. Zu Hause räume ich alles weg und muss überlegen wo die Hustelinchin hin sollen. Da wo die Dinger sonst liegen, liegt noch eine Packung und ich komme mir schon bisschen doof vor.

Zum Mittag gibt es eigentlich Spaghetti Bolognese. Das wird nur nicht so wie es heißt. Aus dekorativen Gründen verwahre ich meine Spaghetti in einem hübschen Glas und bin damit auf meine Instinkte angewiesen um die richtige Menge aus dem Glas zu holen. Nudelbezogene Instinkte besitze ich nicht. Daher wird es zum Schluss eher eine sehr gehaltvolle Tomatensuppe mit bisschen Nudel drinnen. Ich bin zufrieden mit mir. Ich denke ja, dass zukünftige Generationen meinen Genius am Herd zu schätzen wissen und mir ein Denkmal errichten werden. Ein gigantisches Nudelbild oder so.

Nach dem Mittag geht’s mit dem P in die Stadt. Ich brauche eine Hose, mal wieder. Hosen hab ich ja prinzipiell genug, nur sind die meisten in den hellen Farben und passen damit nicht zu hellen Schuhen. Ich bin also gefragt und muss handeln. Weil ich mit meinen Kenntnissen der lokalen Modehäuser und Boutiquen doch eher weniger gut bestückt bin, gehen wir zu H und M. Als hätte ich es gewusst, haben die auch Hosen. Mit in die Kabine kommt ein Beinkleid in der Farbe die ich suche und zwei Größen. Eine Größe bleibt da und ein Stück Selbstwertgefühl auch. Ich denke ja die machen die absichtlich bisschen kleiner um die Leute in unnötige Diäten zu treiben.
Weil eine Hose nicht reicht, waren wir vorher noch bei Xenos. Da kaufe ich mir eine Sammlung von scharfen Gewürzen, weil sie sehr günstig ist. Bei Müller gibt’s dann noch die ersten drei X-Men Filme und eine CD und noch zwei Filme. Einer ist mit Bill Murray und damit auch über jeden Zweifel erhaben. Die X-Men Filme gucke ich gerade. So nervig animierte DVD Menüs hatte ich schon lange nicht mehr. Ich denke ich werde mich mal mit einer Karriere als Mutanten Team Typ beschäftigen. Da erlebt man immer was und wenn ich nett frage, kriege ich bestimmt auch einen Anzug aus gelbem Latex.

Den Abend verbringe ich mit meinen Spaghetti und dem Warten auf den Anpfiff beim Spiel Deutschland gegen Dänemark der Fußball EM der Frauen. Der Regen macht da nämlich alles nass und wenn nass kein Spiel. Weil noch die Meinung umhergeistert, dass das Spiel statt findet, warten alle und ich eben auch. Diese Meinung hält aber auch nur bis zum Schluss und das Spiel wird auf den nächsten Tag verlegt. Lohnt sich aber nicht außer man ist Dänemarker. Zum Ergebnis will ich natürlich nichts verraten.

So sah meins nicht aus.

Sonntag, 16. Juli 2017

Pokemon, Duschmatte, Porridge und eine Kochsendung

Sein Name ist Bob und Bob ist ein Bauz. Ein Bauz ist ein Pokemon, dass aussieht wie eine eiförmige Eule mit Schnabelnase. Putzig und flauschig eben, so wie die meisten Pokemon wenn sie noch kleine sind. Die meisten werden es schon erraten haben, ich bin jetzt Pokemontrainer. Ich bin da auf einer Insel unterwegs, wo alle ganz toll mit den Pokemon zusammen leben und sie zum dank dafür gegeneinander kämpfen lassen. Ein fragwürdiges Konzept, dass sich allerdings bewährt hat. Ich selber habe schon ein paar dieser possierlichen Viecher in meinem Freundeskreis. Neben Bob, schleppe ich noch Karl, Knuffel, Bertl, Morty und Rüsseltier mit mir herum und warte auf andere Trainer die sich mit mir messen wollen oder verhaue wilde Pokemon die mich angreifen. Die werden dann mit einer Niederlage oder einfach nur Gefangenschaft bestraft. Ein großer Spaß für alle.

Weil ich nicht den ganzen Tag auf der Inselgruppe verbringen kann auf der ich gerade wohne, muss ich mich auch ab und zu mal im realen Leben blicken lassen. Das hat natürlich Gründe. Meine Duschmatte, wurde langsam pampig und sah sich so gar nicht mehr ähnlich. Was mal ein flauschiger Teppich war, ist nun ein sumpfiges Ding mit mieser Laune und schlammiger Konsistenz. Bin ich also los zu Poco und ein neues Badflauschi holen. Ging auch ganz schnell und die neue Matte liegt jetzt vor der Wanne und wartet auf Schimmelbildung. Was kein Unterricht für Pilzkulturen sein soll.

Weil ich mich nicht nur um mein Bad und seine Bedürfnisse kümmern kann, geh ich auch ab und zu zum Lebensmittelhandel um mich mit wohlschmeckenden und nahrhaften Speisen einzudecken. Da gehe ich gerne mal ins Angebot (ja der Laden heißt „Im Angebot“) und schaue was die tolles haben. Da gibt’s immer mal neues zu entdecken und die ein oder andere Überraschung wartet da im Regal. Wie es der Zufall will, gab es diesmal Porridge. Porridge kenne ich nur von weitem und weil mein Hunger nach Wissen nie zu stillen ist nehme ich einfach zwei Becherchen davon mit nach hause und lasse sie im Kühlschrank wohnen. Natürlich nicht für lange, nur bis ich Lust habe mir und meinem Magen mal eine neue Erfahrung zu gönnen. Dass das nicht lange dauern kann, war ja klar und schon am Nachmittag sitze ich vor dem Fernseher und stecke meinen Löffel in diese Pampe die nichts weiter sein will als Haferkram als Pampe. Schmecken tut es dann auch wie pampiger Haferkram und ich glaube der zweite Becher darf doch eine Weile länger hier wohnen.

Zum Essen, gehört natürlich auch Kochen. Weil ich das so oft nicht mache und schon gar nicht in einer Form die ich oder jemand anders als unterhaltsam bezeichnen würden, mache ich das auch nicht im Fernsehen. Das machen andere und eigentlich sind die mir schon so weit egal, dass ich das nicht gucke. Jetzt saß ich davor dem TV und schalte so durch und da kommt das mit dem Kochen und ich schalte irgendwie nicht weiter und muss sogar mal lachen und nie kam ich mir älter vor als in diesem Moment. Ist das schon das Ende? Ist die Kochsendung das letzte Zeichen? Kommt dann das Licht? Keine Ahnung.

Damit mein Leben nicht ganz so alleine ist, kommt dann noch der G vorbei. Den hole ich wo ab, dann gehen wir einen Wok kaufen und er ist gemein. Kochen tun wir auch noch und später kommt der P. Die beide trinken dann Bier und finden Modern Family nicht lustig. Ich kenne beide jetzt nicht mehr. Macht einfach keinen Sinn.

Bob und Ich.

Dienstag, 4. Juli 2017

Baseball, Comics und Essen von aus der ganzen Welt Teil 2

Nur zur Information, ich komme gerade vom Sport und hab sogar geschwitzt. Zwischen der körperlichen Aktivität und den geistigen Ergüssen die hier über die Tastatur plätschern, liegt nur eine Folge Bares für Rares. Ich möchte dafür jetzt keinen Applaus, aber ein Feiertag zu meinen Ehren wäre schon nicht schlecht. Ist jetzt kein Muss, ich wollte es nur gesagt haben.

Baseball hatten wir ja schon also kommt jetzt das mit den Comics. Die gab es nämlich wieder weil Panini Geburtstag hatte und die machen nun mal ganz viele Comics und so wie der Metzger zu einem Ehrentag mit Hack um sich wirft, haben die bunte Heftchen unter die Fans geschleudert. Muss man nur hingehen und das bin ich auch. Nicht direkt natürlich, weil ich noch was andres brauchte. Einen Objektivdeckel zum bedeckeln meines Objektives. Den wollte ich einem der ortsansässigen Großmärkte für Kram mit Strom erwerben und laufe also los. Fahrrad ginge natürlich auch, nur hab ich gerade so eine 10.000 Schritte am Tag Regel und da ist zu Fuß einfach sinnvoller. Da der ortsansässige Großmarkt neben meiner Arbeitsstätte liegt, geh ich da noch mal vorbei und frage nach ob die nicht einen Objektivdeckel gefunden haben. Weil ich will mir ja einen kaufen weil ich meinen nicht mehr finde, nicht weil ich Objektive ohne Objektivdeckel zum bedeckeln des Objektives kaufe. Was soll ich sagen, der Objektivdeckel war da und ich konnte mir den weiteren Weg sparen. Was aber davor passierte wirst du nicht glauben so heftig war das.
Ne war es nicht. Ich hab nur gemerkt, dass mein Hoodie bekleckert war und hab mir bei C&A ein Hemd gekauft. Das war im Angebot und ein wenig zu groß.

Mit neuem Hemd und Objektivdeckel mache ich mich dann auf in Richtung Ein Euro Shop. Das mag jetzt verwirren ist aber nicht schlimm. Der Shop liegt in der Nähe vom Comicbuchladen und ich brauchte noch eine Batterie für meine Leuchtdingsifernbedienung. Die finde ich auch und dazu noch Pflaster für meinen Finger, der fing nämlich an auseinander zu fallen, zwei von diesen Spinner Dingsis und noch eine Blue Ray von einem asiatischen Fantasyfilm. Damit geht’s dann aber wirklich zum Comicbuchladen. Da kann ich Spiele spielen und Punkte sammeln und mir dann meine Comics abholen. Das dauert so zehn Minuten. Die restlichen fünfzig Minuten hänge ich vor dem Comicbuchregal rum und weiß nicht was ich kaufen soll. Das ist nämlich alles so schön bunt und hübsch gemalt und überhaupt. Irgendwann weiß ich was ich will, kaufe das und gehe nach hause.

Der nächste Tag geht dann wieder mal mit Wäsche waschen los. Dann meldet sich der P wegen Street Food Market Festival. Ich hab da nämlich einen Gutschein gewonnen und darf mir da für zehn Euro Essen in den Mund hauen. Wir gehen also hin, zahlen den Eintritt, gehen zur anderen Seite und ich kriege meine Gutscheine. Dann geht’s los. Erst mal gucken was es alles gibt. Burger und Pommes, schließe ich gleich aus. Nichts gegen Burger und Pommes, aber wer zu einer Veranstaltung geht die darauf zielt viele unterschiedliche Speisen an den Menschen zu bringen und dort dann wegen Burger oder Pommes ansteht ist doof.
Der Pund ich sondieren erst mal die Lage und mir fallen kleine klopsige Klopse ins Auge. Die sind aus Reis und mit Dingen gefüllt. Sieht nicht nur lecker aus, ist es auch.
Als nächstes gibt was aus Äthiopien. Wie es sich für so ein Festival gehört, macht uns die nette Dame ein Teller mit kleinen Portionen zum probieren fertig. Da gibt’s dann Linsen, mit Linsen, Weißkohl und Linsen. Das alles auf einem Teppich aus Sauerteigschwamm. Das war schon lecker und besonders die Linsen kann ich empfehlen. Also die Roten.
Als nächstes irren wir ein wenig durch die Gegend und können uns nicht entscheiden. Irgendwann holen wir uns jeder noch einen Chilihotdog. Kritiker werden jetzt meinen, es gibt doch keinen Unterschied zwischen Burger, Pommes und Chilihotdog. Da kann ich nur sagen stimmt. Ich wollte aber schon immer mal einen Chilihotdog probieren weil es den ja nur in New York gibt.
Der temperaturische Tiefpunkt kommt als nächstes. Eis am Stiel. Ich nehme Eis mit Gurke, Honigmelone und Minze. War super lecker und ich werde das bald mal selber probieren. P nimmt ein Eis mit Gin Tonic und Gurke. Nach ein paar mal schlecken ist er nicht mehr zurechnungsfähig. Ich trage ihn nach Hause. Das ist gelogen.

Auf jeden Fall war es lecker und auch wenn ich nicht ganz verstehe, warum dort so große Portionen verkauft werden, ein nächstes mal gibt es bestimmt und wer will kann sich dann auch Pommes holen. 

Ein klopsiger Klops und noch einer weiter hinten.


Montag, 3. Juli 2017

Baseball, Comics und Essen von aus der ganzen Welt Teil 1

Die meiste Zeit denke ich ja mein Leben ist langweilig und die meiste Zeit hab ich damit auch Recht. Manchmal allerdings gibt es dann Ereignisse die mich aus dieser Tristesse herausreißen und mir eine Welt zeigen die voll ist mir Spannung und Spiel und rumstehen.

Als erstes kommen wir da mal zum Spiel. Das Spiel heißt Baseball und ist in meiner Vorstellung mit Hot Dogs und Homeruns verbunden. Weil das meistens in Amerika stattfindet habe ich mich von meiner Vorstellung noch nicht überzeugen können bis zum dem Tag als sich alles ändern sollte. Das war ein Samstag und der D hat gesagt an dem Tag spielt das Heimteam gegen ein anderes Team und wir können da hin. Ich muss gestehen, dass der D das nicht zum ersten mal sagt und ich den Baseball schon längst mal hätte geschlagen werden sehen können. Das soll aber hier nicht Thema sein und wir kommen erst mal zu einer Aufklärung. Wer gesagt hat, der Weg ist das Ziel hatte nicht Recht. Dieser Weg war der Weg und damit zwischen mir und dem Ziel und viel zu lang. Ich will mich da aber nicht zu lange aufhalten, hat der Weg schon gemacht.
Egal, wir sind ja irgendwann fertig gewesen mit dem Weg und waren da, kurz vor dem Ende der Welt glaub ich. Das Baseballfeld sah auf den ersten Blick schon mal aus wie eins und der erste Eindruck wurde von einem Baseballspieler geprägt der den Ball nicht gefangen hat. War einer vom gegnerischen Team, die auch noch Flamingos hießen. Weiß nicht wie man auf solche Namen kommt, wahrscheinlich mit viel Liebe zum Tier.
Nach dem ersten Eindruck sitzen wir schon und der zweite Eindruck kommt von alleine. Der Pitcher, das ist der Mann der mit den Bällen nach denen wirft die eine Keule in der Hand haben, kommt vorbei und begrüßt jeden Gast einzeln. Das ist nicht nur ungewohnt sondern auch sehr sympathisch. Ich mag diesen Sport also sehr schnell und begreifen tu ich ihn auch bald. Es sind ja nicht die Regeln die einem da im Weg stehen, es ist das praktische Zugucken, dass einem einen Strich durch die Rechnung macht. Baseball ist von Natur aus kein besonders aufregender oder aktionsgeladener Sport. Da passiert eine ganze Weile lang Nichts oder immer nur etwas, was jetzt nicht so spannend ist. Wenn dann doch etwas passiert, ist es sehr überraschend für alle beteiligten und führt ganz zu schnell zu der Frage, was denn jetzt für wen passiert ist und wie es überhaupt steht. Das wiederholt sich dann so lange bis das Spiel vorbei ist und man an den Reaktionen der Spieler ablesen muss, wer gewonnen hat oder einfach jemanden fragen der es weiß.
Zum Schluss hat man dann einen Sonnenbrand und einen sehr langen Weg nach Hause zurück. Da kommt dann auch noch mal Regen drinnen vor und Brötchen holen beim Bäcker.

Als ich zu hause war, hab ich erst mal Fußball geguckt und meine Beine für sehr rot befunden. Ob Fußball jetzt besser ist als Baseball kann ich an der Stelle auch nicht beurteilen. Ich werde mir beides auf jeden Fall noch öfter abgucken und wer jetzt denkt, hier kommt noch mehr Erzählung der wird sich gleich wundern. Ich hab nämlich keine Lust mehr zu schreiben und schnell noch ein „Teil 1“ hinter die Überschrift gepackt. Da kann ich dann morgen von den zwei anderen Erlebnissen berichten.
Was das ist und wie es schmeckt erfahrt Ihr morgen.