Donnerstag, 21. September 2017

Ein Geburtstagstext Teil 2

Bevor ich hier weiter meine historischen Fakten unter das Volk bringe, muss ich noch was ganz wichtiges los werden. Ich habe heute Kiwibeeren gegessen. Kiwibeeren sind keine neuseeländischen Pelztiere sondern kleine Früchte die erst mal so aussehen wie kleine grüne Dinger mit bisschen rot. Auf den zweiten Blick sehen sie ein bisschen aus wie Stachelbeeren und damit nicht genug. Sie schmecken auch ein wenig wie Stachelbeeren, wie schlecht gelaunte Stachelbeeren die schlecht gelaunt sind weil sie gerne Kiwis wären. Von innen sehen sie zumindest aus wie Kiwis, was zumindest eine Zeile mehr in diesem Text bringt. Keine Ahnung ob die gesund sind, ein Zufall der Natur oder einfach nur ein Beweis dafür, dass wir uns einfach alles in den Mund stecken so lange es beim Lidl in der Gemüsetheke liegt. Ich für meinen Teil werde jedenfalls ein paar davon aufschneiden und allen erzählen, dass mein Schrumpfstrahl und fragen ob sie meine Kinder gesehen haben.

So, weiter im Text. Es war also erst mal Eiszeit und weil Eiszeit auch immer kalt bedeutet passiert da auch nicht viel. Ab und zu kommen mal die Nachbarn vorbei und man sitzt vor dem Kamin und tratscht über die neue Mammutfamilie die gerade in die Straße gezogen ist. Die scheinen ja ganz nett zu sein und man könnte ja mal vorbei gehen und beim kämmen helfen oder so. Das macht man dann doch nicht und irgendwann ist dann eine Grillparty und man lernt sich dann doch kennen und die Mammuts sind dann auch ganz sympathisch. Es ist aber immer noch Eiszeit und da ist eine Grillparty eigentlich ne ganz blöde Idee und alle gehen bei Zeiten und naja man kennt das ja.

Nach der Eiszeit geht’s dann auch gleich weiter mit dem Leben. Da ist viel Stimmung in Flora und Fauna und irgendwie paart sich dann auch alles mit allem und was dabei raus kommt sieht man ja jetzt. Mein Favorit damals war noch das Riesenfaultier. Ein riesiges Viech mit Fell und Zähnen und eigentlich der richtige Kandidat um eine Zivilisation aus dem Boden zu stampfen. Was dann passiert ist irgendwo zwischen großer Plan, Zufall und Pecj gehabt anzusiedeln. Der Mensch erscheint auf der Bildfläche.

Sicher der Homo Sapiens war noch nicht von Beginn an der hilflose Kleiderständer mit USB-Anschluss der uns jetzt so oft in der Fußgängerzone entgegen kommt. Es gab Zeiten da hat der Mensch sich vom Mammut ernährt und im Baum gewohnt. Die Jagd war kein nutzloses Hobby mit Ekelselfie als Trophäe und RTL hat auch keiner geguckt. Was sich die Evolution dabei gedacht hat ist alleine ihr Geheimnis. Zuerst ging es raus aus dem Wald und ab in die Comforthöhle mit Strohecke und Einbaufeuerstelle. Weil das noch nicht reichte, hat sich Mensch dann mal richtig ins Zeug gelegt und angefangen nachzuhelfen. Nach der ,Höhle kam die Hütte, Atomkraftwerke, Viehzucht, Politik, Fruchtgummi, elektrisches Licht, Internet und die Simpsons. Die gelbe Familie die uns immer wieder gezeigt hat wie blöd Mensch sein kann, nur damit wir es irgendwann nach machen.

Am Ende sind wir damit natürlich noch nicht. Der Mensch hat noch eine ganze Menge Potenzial in beide Richtungen und wenn es läuft wie ich will, werden wir bald alle so leben als wären wir eine Serie vom Disney Channel. Ich bin dann Phineas und Ferb. Wenn es nicht so läuft wie ich es will sind wir alle verloren und dem Untergang geweiht. Also überlegt euch schon mal was ihr besser findet und denkt mal darüber nach ob ich nicht ein guter Anführer wäre. Für alle natürlich. Dann gibt’s mehr subventioniertes Speiseeis und Kiwibeeren als Medizin für die unartigen Kinder.

Ich werde jetzt einfach mal im Internet gucken wie man so eine Petition für die Weltherrschaft anfängt. Bin ja auch nicht mehr der Jüngste.

Das sah damals so aus, sieht man ja auf dem Foto.

Mittwoch, 20. September 2017

Ein Geburtstagstext Teil 1

Am Anfang war das Nichts und das war nicht so dolle. Nichts ist ja nicht nur nicht viel, es ist sogar sehr wenig und noch weniger. Das Fernsehprogramm ist langweilig weil nicht da, das Bücherregal ist auch leer und alle Gespräche gehen schon nach Minuten in peinliches Schweigen über weil man sich nicht mal über das Wetter unterhalten kann. Gibt ja keins.

Das war natürlich kein Zustand und das wollte auch geändert werden. Was dann kam ist in den meisten Teilen der Welt auf dem Lehrplan und auch ne ganz schön coole Sache. Der Urknall. Ich kann gleich sagen, der war jetzt nicht so laut wie sich das im ersten Moment anhört. Der war eher so ein Ding für die Augen. Schön bunt und ehe man was sagen konnte auch überall. Was ich nicht so toll fand, war die Tatsache, dass mir da keiner mal vorher Bescheid gesagt hat. Ich stand da so da in Shorts und T-Shirt mit Schlappen an, weil ich ja nichts weiter vor hatte und auf einmal entsteht da alles vor deinen Augen und du guckst blöd aus der Wäsche. Natürlich war ich da sauer. Wie sieht das denn auch aus, mal ehrlich. Gehst ja auch nicht in Badelatschen zum Geburtstag oder so.

Wie dem auch sei, das Universum war da und ich mittendrinne. Von einem Kulturschock will ich da mal nicht reden, gab es ja beides noch nicht. Weder die Kultur noch den Schock. Trotzdem hat einen diese neue Situation ganz schön gefordert. Überall gab es was zu gucken. Alles was es zu sehen gab war ja neu. Jede Form ein Erlebnis und ein gewaltiger Lernprozess. Am Anfang haben wir allem was wir gesehen haben noch Namen gegeben, es hat schon ein paar hunderttausend Jahre gedauert bis uns klar wurde, dass das nicht so viel Sinn machte. Ab dann gab es nur noch runde Dinge, nicht so runde Dinge und Klumpen. Klumpen gab es am meisten. Irgendeiner wollte noch runde Klumpen einführen, der musste gehen.

Wenn so ein Universum entsteht ist das erst mal ganz spannend. Da passiert viel neues und es gibt auch eine Menge zu gucken. Mit der Zeit wird aber auch so ein Universum etwas eintönig und bis zur Entstehung der Erde war es ja noch eine Weile. Um mir die Zeit zu vertreiben hab ich dann einen Töpferkurs besucht und sehr viel Tennis gespielt. Einige werden an dieser Stelle stutzig werden und sich fragen: „Wie kann man denn zu der Zeit schon einen Töpferkurs besucht haben. Es gab doch noch gar keine Autos oder Busse?“ Und ja das stimmt. Es waren wirklich andere Zeiten und wir sind eben sehr viel zu Fuß gegangen oder mit dem Fahrrad gefahren. Weil es keine Autos oder Busse gab, war das auch kein Problem. Die Straßen waren leer und man brauchte sich auch keine Gedanken wegen den Ampeln zu machen, es kam ja doch kein Auto.

Als dann die Erde erschaffen wurde, haben sich die Zeiten natürlich rasant geändert. Guck mal Lava hier, guck mal Wasser da, guck mal Sauerstoff. Das war schon geil und da war für auch jeden was dabei. Bis dann die Tiere kamen. Zuerst gab es ja so Einzeller und Amöben und so Kram. Die waren einfach da und man konnte mal gucken was die so machen. War nix weiter. Dann wurden die größer und evolutionierten voll ab und machten dann einfach was sie wollten. Die haben sich erst mal Gliedmaßen wachsen lassen und haben sich auch so Zähne und Laser angeschafft. Dann sind die noch an Land gekommen und sind auch immer durch die Blumen gelatscht und haben überall nur Unsinn gemacht. Die sind nie pünktlich ins Bett, haben immer nur gerauft und sich gegenseitig gegessen. Das ging mal gar nicht. Mit den konntest du auch nicht reden. Haste mal was gesagt waren die gleich eingeschnappt und haben nur noch rumgebrüllt. „Ich bin der T-Rex ich bin einer der größten an Land lebenden Fleischfresser aller Zeiten und ich darf nie was, immer nur der Brontosaurus und überhaupt wenn ich ein Tattoo haben will dann ist das eben so die anderen haben auch eins.“ So ging das dann Tag ein Tag aus und wurde einfach nervig. Wir kannten damals weder Alkohol noch Wellnessurlaub und die Familientherapeuten hatten echt gar nix drauf. Ich will ja nicht sagen, dass ich das mit dem Asteroiden und der Eiszeit gut finde, aber so richtig böse war ich deswegen auch nicht.
Wie es nach der Eiszeit weiter geht passt hier jetzt nicht mehr hin und kommt dann im zweiten Teil.


Schematische Darstellung des Urknalls.