Mittwoch, 21. März 2018

Buchmesse – 3 Tage, 3 Bücher und noch viel weiter Teil 3

Tag 3

Früh
Man kennt das ja. Der Schnee stöbert wie ein wilder durch die Welt und man selber möchte doch nur zum Konsum und sich Zimtdingsis zum Frühstück holen. Das wird nicht nur schwer durch den Schnee, es wird unmöglich weil die keine Zimtdingsis haben. Ich bin traurig und muss Käsebrötchen mitnehmen. Die sind beim essen ganz lecker und ich bin wieder kurz davor glücklich zu sein.
Wieder in Richtung Schnee geht es erst mal an der Nachbarstochter vorbei, die mir ihre schneeverklebten Handschuhe ins Gesicht drücken will. Panik in Gesicht und Stimme verhindern schlimmeres. Raus aus der Tür ist es dann auch wieder egal. Da kommt das weiße Zeugs von allen Seiten und schert sich nicht um Konventionen oder den öffentlichen Personennahverkehr.
Davon merkt man zuerst natürlich nichts. Die Bahn kommt und ich kann auch einsteigen. Die Bahn fährt los und alles ist gut. Die Bahn fährt weiter und macht so ruckelnde Bewegungen die mich stutzen lassen ob das gute Stück sein Ziel noch erreichen wird. Die Bahn macht noch eine ruckelnde Bewegung und ich habe die Antwort. Die Haltestelle schon in Sicht ist der Bewegungsdrang der Tram erloschen und ich steige ganz frech da aus wo der Bahnfahrer die Tür offen gelassen hat. Weit muss ich ja nicht mehr und als ich da bin gibt es ein Déjà-vu. Ich sehe eine Bahn stehen. Der Zugbegleiter schickt uns auf das gegenüberliegende Gleis und das Bild wiederholt sich. Alls was als Zug in die Richtung der Buchmesse will, hat mit dem bewegen aufgehört und ich muss mich neu orientieren. Am Hauptbahnhof geht’s dann wieder zur Straßenbahn und da bin ich nicht der einzige. Ungefähr fünf Millionen Menschen drängen sich an der Haltestelle und eine geduldige Frau mit Mikro erklärt im Minutentakt, man solle sich doch bitte verteilen. Die Bahn hält ja auch da hinten. Neben mit steht ein Mann der sich vom Gleis aus rein gedrängelt hat und plärrt nach seiner Frau, sie solle sich doch mit hier her stellen, weil hier doch Platz ist. Der Typ hat sie nicht alle.
Nach drei Bahnen kommt dann eine in die ich auch noch einsteigen kann und einen Sitzplatz gibt es auch für mich. Drei junge Menschen sitzen da und den freien Platz nehme einfach ich. In den nächsten zwanzig Minuten mache ich von meinem Recht Gebrauch und dränge ihnen eine Unterhaltung auf. Sie können ja nicht fliehen und weil wir alle zur Buchmesse wollen, sind wir auch eine Interessengemeinschaft und damit verbunden. Wenigstens vergeht die Zeit. Wir überlegen auch ein Kind, das zu einer Gruppe gehört, zu bestechen, damit es mal kurz „Ich glaub ich muss brechen.“ durch den Wagon ruft. Mal gucken wir sehr sich die Menschen um das Kinder herum noch von ihm weg komprimieren können.

Später
Ich bin pünktlich auf der Buchmesse um meinem vorher zurecht gelegten Plan umzusetzen. Die BiMaCo, eine befreundete Mangaconvention aus der alten Heimat hat heute eine Tombola im Angebot und die Preise können sich sehen lassen. Neben Postern, Blu Rays und noch mehr tollen Sachen gibt es auch ein Plüschdigimon. Das winkt immer zu mir rüber und will bei mir sein. Weil ich das auch will hole ich mir zehn Lose und was soll ich sagen. Ich besitze jetzt zwei Aufnäher, ein Poster und sieben streng limitierte Schlüsselanhänger.
In der Glashalle sind schon eine ganze Menge Cosplayer unterwegs und das finde ich gut. Ich kann Fotos machen und meine Visitenkarte an Menschen verteilen.
Durch Zufall treffe ich D und A wieder, wir wollten uns ohnehin treffen, doch hatten wir weder Zeit noch Platz ausgemacht. Dann eben so.
In den Messebuchhandlungen gibt es neben den neuesten Werken auch Bücher die es immer noch Wert sind gelesen zu werden. Der D hält mir eins von Neil Gaiman unter die Nase und weil ich den guten Neil mag, nehme ich das einfach mal mit. In der Abteilung Kinder- und Jugendbuch gibt es wieder die Bücher von so Katzenkriegern. Ich überlege mir den ersten Teil zuzulegen, lasse es aber dann doch. Die Neugier ist einfach nicht groß genug.
Der Rest des Tages folgt in Stichpunkten:

Ich gehe noch mehr Fotos machen. Viele Yoshis, Sonic und die Mario Brothers plus Prinzessin sind da. Dr. Who auch und ein paar von den Avengers. Dann hört mein Fachwissen auch langsam auf.

Ich lausche einem Vortrag über Polen und Syrien und esse mein Käsebrötchen.

Das Digimon ist weg und ich bin ein wenig traurig.

Ich überlege die neue Messe zu vergrößern, damit man nicht mehr so durch die Gegend gedrängelt wird.

Irgendwann finde ich mich auf meiner Couch wieder und bin ganz froh da zu sein. Mein Körper sagt er will nicht mehr und freut sich auf ganz viel Ruhe.

Das wäre mein Digimon gewesen.

Montag, 19. März 2018

Buchmesse 3 Tage, 3 Bücher und noch viel weiter Teil 2

Tag 2

Früh
Die Sonne die gestern noch auf den Planeten gestrahlt ist hat sich heute hinter einer Sammlung von Schneeflocken versteckt die Stück für Stück vom Himmel fällt und den Winter zurück bringt. Zum Frühstück gibt es heute Zimtdingsis aus dem Konsum. Morgenmagazin kommt auch wieder, nur ohne coole Autorentypen die ich auf der Buchmesse die zeit rauben könnte. Dafür kommt eine Nachricht von D der mit A auch zur Buchmesse kommt und damit sind wir zu dritt. Die Nachricht sagt mir, wann die Bahn bei lang kommt in der die beiden drinnen sitzen und damit haben wir einen Plan.
Sobald ich in der Bahn sitze, wird der Plan auch schon umgeworfen. Statt mit der Linie 1 zum Hauptbahnhof zu fahren, fahren wir mit der Linie 2 zum Leuschnerplatz. Von da geht es dann mit der S-Bahn zur Messe, mit Sitzplatz und schneller auch noch. Aufmerksame Leser werden merken, dass ich Gestern auch schon so zur Messe gefahren bin. Bei der Messe angekommen dürfen wir uns erst mal von der Konsistenz und der Temperatur der Schneeflocken überzeugen. Die sind wie Schneeflocken eben sein müssen. Klein, weiß, kalt und in der Überzahl. Zum Glück müssen wir nicht gegen die kämpfen sondern nur durch die durch laufen.


Später
Jacken abgeben ist ein sinnvolle Sache und wird auch gleich erledigt. Obwohl es ein zwei Termine gibt die D und A sich zurecht gelegt haben und auch ich noch ein Ziel vor Augen habe, gehören wir noch lange nicht zu den Leuten die wissen was sie tun. Weil shoppen gehen immer eine gute Idee ist, gehen wir erst mal zum Antiquariat. Da gibt’s alte Bücher die jemand nicht mehr wollte zu Preisen von denen ich keine Ahnung habe ob sie günstig sind oder eine Frechheit. Ich glaube beides stimmt. Der D gehört dann auch zu denen die wissen was sie da suchen, während ich mir erst mal ein Kriterium suchen muss, nach dem ich mich in die literarische Vielfalt stürze. Es dauert eine Weile, aber dann weiß ich was ich will. Ein kleines Buch soll es sein. Inhalt wird spontan entschieden. Ich sag es gleich, ich bin nicht fündig geworden.
Weil D noch in des Innere des Antiquariats will, gehen D und ich noch eine Runde durch die nähere Umgebung und treffen auch gleich eine ehemalige Arbeitskollegin von mir. Die arbeitet mittlerweile bei einem Verlag und verkündet nicht ohne Stolz, auch in einem der Bücher verewigt zu sein, die es hier zu bestaunen gibt. A, mit der ich noch weiter die Umgebung erkunde und kostenlose Postkarten jage, ist mit einem Gedicht in einer Literaturzeitschrift vertreten die es hier gibt und ich bin schon fast traurig, weil ich mit so etwas nicht angeben kann. Das stimmt so allerdings nicht. Durch die Freunde M und H von G die beide mit ihren Werken hier vertreten sind, bin ich in drei Büchern und einem Hörbuch als Fotograf/Grafiker vertreten und habe damit gewonnen. D ist in keiner Publikation erwähnt, das hab ich ihm aber schon gesagt.
Nur Minuten später, sind das Dreierteam D, A und ich wieder unterwegs zum nächsten Ziel. Der eben erwähnte H von G ist am Stand seines Verlages Anwesend und wartet auf Besuch. Gestern gab es Kaffee, heute ist Scotch das Getränk der Wahl. Darauf verzichte ich natürlich und fresse ihm lieber die Salzstangen weg. Als ich dann weiter will, muss ich D und A nur noch an einem Stand gleich in der Nähe abholen. Das hört sich natürlich nur so leicht an, wenn man nicht dabei war. Weil ich den Stand gleich in der Nähe nicht so schnell finden will irre ich erst mal eine Weile umher und dann noch eine Weile und noch eine Weile. Insgesamt bestimmt sieben bis zehn Minuten die ich planlos suchend in der Nähe umher laufe um die beiden dann, an dem Stand zu finden, an dem auch die Literaturzeitschrift wohnt, in der A ihr Gedicht veröffentlicht hat. Als wir dann noch den M finden schließt sich der Kreis.

So gegen Mittag, bestimmt
Weil wir eine Trennung auf Zeit für unausweichlich halten, gehe ich alleine durch die Hallen der Buchstaben, obwohl die Hallen ja mit Nummern benannt sind. Das mit den Buchstaben sage ich nur weil Buchmesse ist, wäre eine Hundemesse würde ich wohl sagen die Hallen der Vierbeiner oder so ähnlich.
Ich gehe als in die Mangahalle wo ich die Menschen der BiMaCo treffe, eine etwas kleinere Mangaconvention in Wolfen. Von denen schnappe ich mir Zwei und wir gehen ein wenig spazieren. Unterwegs kann ich meine ersten Bilder von Star Wars Menschen und anderen Phantasiewesen machen. Vor der großen Bühne kommen wir dann zum stehen und ich kann meinen Fehler von Gestern für heute korrigieren und etwas essen. Kalte Pizza ist immer noch der beste Powersnack. Auf der Bühne, steht gerade der Mensch der mich gestern mit Quizfragen zu kurzem Ruhm geführt hat und moderiert einen Comiczeichner der Wonderwoman auf ein weißes Blatt Papier zaubert. Danach können noch Fragen gestellt werden und das Publikum erweist sich als ziemlich schweigsam. Ich nutze meine Chance, drehe das Blatt mal rum und stelle jetzt die Fragen. N, eine von meinen zwei Begleitern fragt auch noch was, dann wieder ich und noch einer den ich nicht kenne. Da die Antworten nicht auf Richtigkeit geprüft werden, gibt es auch keine Preise zu gewinnen und wir geben uns mit den gewonnenen Informationen zufrieden.
Dann bin ich wieder alleine, weil meine kurzfristigen Begleiter sich um ihren Stand kümmern müssen. Die zeit nutze ich mit warten auf T, mit dem ich Fotos machen wollte und sowohl D und A als auch der M hatten versprochen sich hier irgendwann einzufinden. Die Zeit verbringe ich damit Menschen in ihren Cosplays zu fotografieren, Menschen zu treffen die ich schon eine Weile nicht mehr gesehen habe und eigentlich erst morgen sehen sollte und Taschentücher zu verschenken an Menschen die sich dieses japanische Getränk mit der Glaskugel gekauft und nicht mit der Kohlensäure gerechnet haben. Hätte ich auch nicht, zumal ich so eine Flasche heute schon geöffnet habe, und die war ohne Blubber.
Irgendwann kamen dann auch D und A und sonst keiner. Da sind wir weiter gegangen und haben uns noch an einem Glücksrad aufgehalten. Zwei mal drehen war gar nicht so billig und wohl deswegen konnte ich auch ohne Hauptgewinn ein Tüte voll mit Zeugs mit nehmen.

Nachmittag
Noch bei dem Glücksrad kamen ein paar Nachrichten von T, der sich entschuldigte und fragte ob ich doch noch Zeit habe um ein paar Fotos zu machen. Das hatte ich natürlich und seine Erklärung war ja auch verständlich, Mario Kart Turnier. Er hatte sich bis ganz weit nach vorne gespielt und zum Schluss noch Platz 3 oder 4 geholt. Auf jeden Fall ziemlich weit und auch wenn er zum Ende kein Glück mehr hatte und sein Gegner gleich drei rote Panzer hintereinander werfen konnte, kann er doch zufrieden sein. Die Fotos haben wir also noch gemacht und coole Mario Aufkleber hat er mir auch noch geschenkt.

Dann sind wir nach hause.

Na gut, so schnell ging es nicht. Nur die Reihenfolge ist mir nicht mehr ganz geläufig, deswegen noch ein paar Begebenheiten als Konvolut.

D kauft sich eine Überraschungstüte von Totoro. Wir sind nicht begeistert.

Ich kaufe mir eine Überraschungsbox mit japanischem Essen. Wir sind nicht begeistert.

In der Straßenbahn ist ein sehr lauter Teenager. Wir sind nicht begeistert.

Der Teenager hat Bücher gekauft. Ich bin verwirrt.

Es ist Abend und ich habe keine Ahnung was ich gucken soll. Zum lesen bin ich zu müde und für das Bett ist es noch zu früh. Nach zwei Tagen Buchmesse kann man eben nicht mehr jeden Mist gucken.

Das ist ein Bild mit ganz großen Stiften.

Sonntag, 18. März 2018

Buchmesse – 3 Tage, 3 Bücher und noch viel weiter

Buchmesse - Tag 1

Früh
Es geht los wie es immer los geht, ich stehe auf. Gehe ins Bad und komme wieder raus aus dem Bad. Ich mache mir Frühstück und das stimmt so nicht ganz. Eine Banane und einen Apfel von der Küche ins Wohnzimmer zu bringen und dort dann zu essen ist ja nicht ganz Frühstück machen im klassischen Sinne. In zwanzig Jahren wird man das sicher anders sehen. Da machen alles die Maschinen und man bekommt früh einen Smoothie aus Leberwurst und Haferflocken hingestellt. Da ist Obst aus der Küche holen schon wie Frühstück machen.
Beim Frühstück gucke ich das Morgenmagazin und könnte mir schon mal überlegen was ich mir alles auf der Buchmesse anschauen will, mache ich aber nicht. Zumindest kommt ein interessanter Bericht über Axel Ranisch, das wird später noch wichtig.
Der Messeführer den ich habe, machte es einem einfach nicht besonders leicht überhaupt etwas zu finden, da lasse ich das gleich ganz bleiben und sehe einfach wo der Wind mich hinträgt.

Später
Das Wetter macht ganz gut mit und ich bekomme auch einen Sitzplatz in der S-Bahn. So ein Sitzplatz ist schon cool, zumindest für die nächsten sieben Minuten die es bis zur Messe braucht. Ahnungslos und gut gelaunt sehe ich die Messehallen vor mir. Wie sie da stehen, die großen Brotkastenwale aus Glas und Stahl und nur darauf warten uns in ihre Bäuche zu lassen um uns die neuesten Informationen rund um das Thema Bücher, Hörbücher, Bilderbücher, Comics, Mangas, Literatur, Zeitschriften, Verlagswesen und so Kram zu vermitteln. Weil es noch viel zu früh ist um sich überhaupt was vermitteln zu lassen, die Hallen sind ja noch zu und machen erst in einer halben Stunde auf, schlurfe ich durch die Glashalle. Beim 3sat-Stand bleibe ich kurz stehen und schaue was die so vorhaben und wie es der Zufall will, kommt eben jener Axel Ranisch, der aus dem Morgenmagazin, in zehn Minuten hier her zum Interview. Nicht nur weil nichts los ist sondern weil der mich wirklich interessiert, bleibe ich stehen und höre mir an was er zu sagen hat. Wenig sinnvoll hier jetzt eine Rekonstruktion zu versuchen, es ging halt um ihn, seine Arbeit und sein Buch. Essenz der fünfundzwanzig Minuten Fragen und Antworten, der Typ ist eine coole Sau und sein Buch will ich jetzt auch haben. Was noch raus kommt, ist dass er der Regisseur des schlechtesten Tatorts aller Zeiten ist und weil die Bildzeitung das so titelte, muss ich den jetzt unbedingt mal gucken.
Das mit der coolen Sau kann ich mir zehn Minuten später bestätigen lassen. Da finde ich ihn bei seinem Verlag und nerve ihn genau drei mal. Erst frage ich wo sein Buch ist, dann ob man es kaufen kann und zum Schluss gibt’s noch ein Autogramm mit bisschen Quatschen. Ich glaube der hat sich wirklich gefreut mit mir zu reden und mir auch erzählt, dass seine Tatorte auch Freunde gefunden haben und überhaupt hat der Mann eine gute Laune verbreitet, im Ferienlager wäre der jedes Jahr zum Lieblingsbetreuer gewählt worden.

So gegen Mittag glaube ich
Überall mal gucken und von einem Stand für koreanische Druckerzeugnisse eine schöne Broschüre mitgenommen, dabei auch noch daran gescheitert, zu erklären warum ich glaube, dass die Asiaten den Kram einfach besser drauf haben als alle anderen. Zu meiner Verteidigung, ich habe das auf englisch versucht.
Dann kommt wieder so eine Phase, wo ich denke, dass ich keine Ahnung habe was ich hier mache und damit auch der einzige bin. Selbst wenn die Hallen voll sind mit Teenagern die nur hier rumlaufen weil es der Lehrer so will. Irgendwann komme ich am schwarzen Sofa in der“Mangahalle“ vorbei und bleibe stehen. Da gibt es gerade ein Quiz zu Thema Comics und die Fragen sind echt knackig. Der Kandidat kann sich mit seinem Bauchgefühl ein wenig durch die Fragen quetschen und ein paar Comics mit nehmen. Noch während des Quiz wird eine Couch frei. Ja für die Zuschauer gibt es Couche, während das schwarze Sofa aus zwei Sesseln besteht. Das wundert mich aber auch nicht weiter, weil das Publikum auch nur aus Kids besteht die wohl nichts weiter zu tun haben und wenig Interesse am Comicquiz zeigen. Das wiederum kommt mir zugute und als ein nächster Kandidat gesucht wird, falle ich durch wildes Winken nicht nur auf, sondern bin auch noch einer von Zweien der überhaupt Lust hat. Ich werde erwählt und unter tosendem Applaus von Zweien die ganz vorne sitzen, der eine war der Kandidat vor mir, nehme ich Platz auf einem der schwarzen Sessel und stelle mich den Fragen. Welche Fragen das jetzt genau waren, weiß ich natürlich nicht mehr. Ich hab ja auch die Antworten nicht wirklich aus meinem mangelhaftem Wissen schöpfen können und trotzdem vier von fünf richtig. Ein bisschen Glück und ein wenig Ahnung, haben mir geholfen die richtigen Antworten raus zu picken und nur weil die letzte Antwort Pinguin war, konnte ich den Hauptpreis nicht mit nach hause nehmen. Was jetzt auch nicht so schlecht war, weil ich den riesigen Spion Spion Band gar nicht mehr hätte tragen wollen.
Zu tragen hab ich ja schon genug, nicht nur meine gewonnen Comics und das Buch von Axel, ja wir haben du gesagt, sondern auch noch das ein oder andere Mitnehmdingsi. Die Koreaner sind da wieder ganz vorne dabei und haben extra große Hefte mit allerlei bunten Bildern rund um das Thema traditioneller Tanz. Dazu gibt’s noch einen Bildband der ein bisschen kleiner, aber eben ein richtiges Buch ist und den Rucksack auch nicht leichter macht. Beim koreanischen Stand bin ich überhaupt sehr gerne, der sieht nicht nur gut aus, die zeigen einfach wie es geht. Da sind freundliche Menschen die dir trotz Sprachbarriere weiter helfen wollen und immer ein Lächeln übrig haben. Andere Verlage und Länder gucken gleich so als würden sie nichts mit dir zu tun haben wollen oder reden nur mit sich selber während sie ihre Gebäckmischung aus dem Lidl in sich rein stopfen. Die meisten allerdings sind nett.

Nachmittag
Ich hab zwar was zu essen mit, vergesse aber es zu benutzen. Das nimmt mein Körper mir übel und quittiert das mit Kopfschmerzen. Weil ich eh schon alles gesehen habe, geht’s für mich eben nach hause. Rein in die Bahn und am Hauptbahnhof sehe ich meine Anschlussbahn auch schon weg fahren. Weil meine Bahn aber weiter zum Leuschnerplatz fährt, habe ich dort die Möglichkeit meiner nächsten Anschlussbahn beim wegfahren hinterher zu winken. Was für ein Tag. Eine halbe Stunde später liege ich auf meiner Couch und schlafe bei der Hälfte vom neuen Thor Film ein. Nicht weil der schlecht ist, ich bin einfach fertig. Der Rest ist dann Thor weiter gucken und Bett. Der nächste Tag auf der Buchmesse ist ja schon in Sicht.

Das autografierte Buch von Axel Ranisch
"Nackt über Berlin"



Donnerstag, 15. März 2018

Kalt war es und dann nicht mehr

Im Fernsehen kommt nichts und Fußball. Da kann man sich mal Zeit nehmen um Dinge zu tun die man nicht tut wenn etwas im Fernseher läuft. Bei mir ist das dann Blog schreiben und die eigentliche Aufgabe ist es ja genug Ereignis zu finden um wenigstens ein paar Zeilen in das Internet zu klöppeln.

Fangen wir einfach mal am letzten Donnerstag an. Da komme ich nach Hause und irgendwie ist mir kalt. Das beachte ich erst mal nicht weiter. Als ich dann den Entschluss fasse den Donnerstagabend zum Badeabend zu machen fällt mir etwas auf. Aus der Leitung kleckern Eiswürfel auf meine zarten Hände ich ich finde das nicht cool. Weil ich das schon kenne, weiß ich auch was zu tun ist. Knopf drücken und hoffen, dass es hilft. Das tut es auch und ich kriege meine Wanne voll mit heißen Nass. Freitag morgen ist es schon nicht mehr so einfach. Ich muss schon mehr als einmal den Knopf drücken und noch mehr hoffen. Das klappt und von Arbeit aus telefoniere ich schon mal durch die Gegend um meinem Heißmachdingsi die richtige Behandlung zukommen zu lassen. Weil der Heißmachdingsidoktor gerade von eine Erkältung niedergestreckt wurde, wird das so schnell nix. Weil das Wochenende aber schon ganz dem Frühling zugeneigt ist, finde ich das gar nicht so schlimm. Nur dauerte es jeden Morgen eben auch eine halbe Stunde bis ich genug Wasser warm gemacht habe um vernünftig in den Tag zu kommen.
Weil ich Montag Urlaub habe, kann ich erst mal neben dem Telefon warten bis der Heißmachdingsidoktor mich anruft und erzählt wann er zeit für mich hat. Das geht auch schneller als erwartet und noch vor dem Mittag kann ich völlig unnütz neben dem guten Mann stehen und zugucken wie er mir zu heißem Wasser verhilft. Dienstag früh kann ich schon wieder ganz normal duschen und finde das super.

Am Mittwoch packt mich der Fleiß und ich beschließe den Abwasch zu machen. So viel ist es zwar nicht, aber man möchte ja auch mal Ordnung haben. Bei dem nicht viel ist auch ein Messer dabei und wie Messer so sind, macht es sich ganz spontan auf den Weg hinter den Küchenschrank. Weil es da nicht viel zu sehen gibt, muss ich Messer auch wieder da raus holen und ziehe deswegen den Küchenschrank nach vorne. Was ich dann sehe ist ein bisschen was für alle. Archäologen, Biologen, Virologen und freunde der modernen Kunst könnten sich gleichermaßen für das begeistern was sich da dem Auge bietet. Ich finde Sachen von denen ich gar nichts gewusst habe und aus dem Abwasch wird eine Grundreinigung. Mit Schwamm und Spüli mache ich ich daran das wenig ästhetische aber zumindest interessante Werk zu beseitigen und lasse mir ein paar grundlegende Fragen durch den Kopf gehen. Warum liegt hier nicht mehr Besteck? Sollte ich weniger Kochen? Was wenn mir mal eine ganze Pizza hier hinter rutscht und ich die vergesse?
Irgendwann ist es wieder sauber und der Abwasch auch erledigt.

Der Rest ist viel zu Fuß gehen und wenig Spektakuläres. Beim nächsten mal gibt’s dann was von der Buchmesse. Da war ich ja heute schon und mehr geht fast nicht, aber davon will ich noch nichts verraten. 

Sonntag, 4. März 2018

Ein Foodblog irgendwie

Ralf Möller ist im Fernsehen. Er macht Werbung für eine Internetseite die Umzüge anbietet. Ganz toll, wenn auch solche Leute noch mal eine Chance bekommen. Von mir hätte er keine Bekommen.
Jetzt kam eine Werbung wo eine Frau über das Internet einen Kinderwagen an eine andere Frau verkauft hat. Ob das Kind noch im Wagen war, konnte man nicht sehen.
Über das Fernsehen wollte ich eigentlich gar nicht sagen, das lohnt ja doch nicht. Da heißt es dann, dass jeder einen anderen Geschmack hat und auch jeder gucken kann was er will. Wer dann so Sendungen mit Videos verteidigt wo Menschen hinfallen oder Dieter Bohlen kennen lernen müssen, mit denen will ich nichts zu tun haben. Mehr Statement geht gerade nicht.

Viel cooler war ja, dass ich eine Salatwoche eingelegt habe. Sicher ist cool da ein ganz eigener Begriff und wie ich ihn benutze schon fast eine Frechheit. Trotzdem. Eine Salatwoche ist was tolles. Da geh ich früh immer zu REWE und schaue verunsichert in die Salattheke was es denn schönes gibt. Zuerst nehme ich mir so grünen Salat mit bisschen Orange. Nennen wir ihn mal leichten Kompost. Da drauf packe ich dann Nudelkringel mit was drinnen und kleinen Mozzarellas und kleinen Tomaten. Wenn ich besonders krass unterwegs bin hau ich noch einen anderen Nudelsalat oben drauf. Der geneigte Kalorienzähler wird merken, dass diese Salatwoche nicht ganz so figurfreundlich von statten geht wie es sich angedeutet hatte. Die Leute die mich kennen, werden zufrieden sein, dass ich mir morgens keinen Eimer Fleischsalat mit ins Büro geschleppt habe. Win Win sag ich mal.

Weil ich weiß wie man konsequent schreibt, höre ich mit dem gesunden Lifestyle nicht einfach auf wenn ich zu hause bin. Als Abendsnack gibt es knusprige Knabbereien die eigentlich für kleine Kinder bestimmt sind und aus der Drogerie kommen. Da sind alles Bestandteile natürlich besonders wertvoll und nur vom Feinsten. Zuerst knabbere ich Bären die aus einem Zeug sind das man auch als Verpackungsmaterial findet und nur einen Hauch von Geschmack an den Gaumen lassen. Dick können die schon mal nicht machen, weil man so viel davon gar nicht essen will. Auf der Verpackung sollte: „Nach dem öffnen nicht mehr verzehren.“ oder so stehen. Der zweite Snack, den ich später in mich stopfe, hat wohl was mit einem Apfel zu tun. Was genau weiß ich auch nicht.

Am Abend gönne ich mir noch einen Tee mit Natursteinhonig. Der sieht von außen schon mal aus wie Honig nur ist seine Konsistenz eher als stoßfest zu bezeichnen und hat nix mit dem Honig zu tun der goldgelb aus der Flasche tropft. Mit einem stabilen Löffel und ein paar Schimpfwörtern komme ich aber auch zum Ziel.

Es ist Freitag und ich ändere mein Leben. Ich habe Feierabend und liege auf meiner Couch. Ich esse eine Packung Milchsnackdingsis. Da sind sechs Stück drinnen und auch wenn das nicht lange dauert ist mir doch ein wenig schlecht. Weil ich weiß wie man konsequent schreibt esse ich später noch eine Packung und schäme mich ein bisschen.

Samstag esse ich Würstchen. Ich bin kurz davor zu überlegen was Würstchen eigentlich sind und esse sie schnell auf ohne dem Gedanken zu viel Zeit zu geben, mir eine Antwort zu liefern. Ich weiß nur, wenn man die Tofuwürstchen vor den richtigen Würstchen erfunden hätte, würden wir jetzt keine Würstchen kennen.


Na klar gehört hier ein Foto von was zu essen rein. Mach ich aber nicht.